Januar 2023

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Leseclubs: Kultur macht stark – Lesen sowieso

Copyright: SL/Daniel Steinbrecher

Die Erfolgsgeschichte geht weiter: die „Kultur macht stark“-Leseclubs werden auch in der dritten Runde durch das BMBF gefördert. Die Stiftung Lesen ist mit ihren Leseclubs einer von 27 Programmpartnern bundesweit, die dadurch lokale Bildungsprojekte umsetzen können. Gemeinsames Ziel des Programms: Kindern und Jugendlichen gute Bildungschancen zu ermöglichen.

Mit Freude gemeinsam lesen lernen
Die Stiftung Lesen ist seit Beginn Programmpartner. In der ersten Förderphase von 2013 bis 2017 wurden in 275 Leseclubs bereits rund 40.000 Kinder im Alter von 6 bis 12 Jahre erreicht. In der zweiten Förderphase ab 2018 konnte die Stiftung Lesen 200 bestehende Leseclubs ausbauen, 265 neue Leseclubs einrichten und - als neues Format - 100 media.labs für Kinder und Jugendliche ab 12 Jahren aufbauen. Dank der erneuten Förderung können nun bestehende Leseclubs und media.labs weiter unterstützt werden und neue ausgestattet werden. Teil des Erfolgskonzeptes sind neben der Ausstattung der Leseclubs mit Medien, Büchern und geeigneten Möbeln vor allem auch die kostenlosen Weiterbildungsmaßnahmen für die Betreuer/-innen der Leseclubs. „Leseclubs und media.labs können überall dort eingerichtet werden, wo Kinder Zeit verbringen, in Schulen oder auch in außerschulischen Freizeiteinrichtungen. Wir wollen allen Kindern die Möglichkeit geben, ihre Lesefertigkeiten auszubauen, unabhängig von ihrem sozialen Status.“, sagt Sabine Uehlein. „Die gezielte Ausstattung der Räumlichkeiten und die Auswahl für die Leseförderung geeigneter Medien sowie das gemeinsame Miteinander sind das Fundament für das erfolgreiche Konzept der Leseclubs. Unsere Erfahrung aus den letzten Jahren zeigt aber auch, dass es motivierte haupt- und ehrenamtlich tätigte Menschen braucht, die die Kinder ansprechen und mit ihrer eigenen Begeisterung fürs Lesen anstecken. Hier unterstützt unser regelmäßiges Fortbildungsprogramm, das von den Betreuerinnen und Betreuern sehr gut angenommen wird.“

Mehr Infos zu den Leseclubs und Anmeldemöglichkeiten unter www.leseclubs.de

Tipps für den Leseclub-Start

Stiftung Lesen

Lesen ist die zentrale Voraussetzung für Bildung, beruflichen Erfolg, Integration und eine zukunftsfähige gesellschaftliche Entwicklung. Damit alle Kinder in Deutschland lesen können, engagiert sich die Stiftung Lesen gemeinsam mit Bundes- und Landesministerien, mit Unternehmen, Stiftungen, Verbänden und wissenschaftlichen Einrichtungen in bundesweiten Programmen und Kampagnen. Die Stiftung Lesen steht seit ihrer Gründung unter der Schirmherrschaft des Bundespräsidenten und wird von zahlreichen prominenten Lesebotschafter/-innen unterstützt. www.stiftunglesen.de


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Online-Konferenz: Fluchterfahrungen in und über Medien verarbeiten

Online-Konferenz: Fluchterfahrungen in und über Medien verarbeiten

Wie kann das Thema Fluchterfahrung in der pädagogischen Medienarbeit aufgegriffen werden? Was gibt es zu beachten, wenn medienpädagogische Projekte mit Geflüchteten gestaltet werden? Und wo findet man Praxisanregungen und Tipps für eigene kreative Projekte rund um das Thema Flucht?

 

Fluchterfahrungen in und über Medien verarbeiten - Praxisanregungen zu Flucht in der Medienarbeit

Inhalt der Online-Konferenz

Wie kann das Thema Fluchterfahrung in der pädagogischen Medienarbeit aufgegriffen werden? Was gibt es zu beachten, wenn medienpädagogische Projekte mit Geflüchteten gestaltet werden? Und wo findet man Praxisanregungen und Tipps für eigene kreative Projekte rund um das Thema Flucht?

Im Eingangsvortrag stellt Niels Bauder pädagogische Medienarbeit mit Menschen mit Fluchterfahrung vor. Dabei skizziert er Bedarfe und Besonderheiten und gibt anhand seines eigenen interkulturellen Dokumentarfilmprojektes „don't stop motion“ Einblicke in die Praxis.

In einem weiteren Vortrag werden zwei Projekte des JFF – Institut für Medienpädagogik in Forschung und Praxis vorgestellt. Linus Einsiedler stellt „KINO ASYL“ vor - ein Festival mit Filmen aus der Heimat von geflüchteten jungen Menschen, die in München leben. Das Festival wird von Kurator:innen mit Fluchterfahrung gestaltet und von Fachleuten aus den Bereichen Kultur und Medien unterstützt. Maximilian Schober stellt zudem das Projekt „MeKriF – Flucht als Krise. Mediale Krisendarstellung, Medienumgang und Bewältigung durch Heranwachsende am Beispiel Flucht“ vor. In drei miteinander verschränkten Modulen wurde bearbeitet, wie Heranwachsende mit der medialen Darstellung von Flucht umgehen und welche Handlungsempfehlungen auf dieser Basis für die journalistische und pädagogische Praxis abgeleitet werden können.

In einem letzten Vortrag stellen Renate Röllecke und Eva Kukuk von der GMK – Gesellschaft für Medienpädagogik und Kommunikationskultur anhand der Webseite „Medienpraxis mit Geflüchteten“ Praxisbeispiele und verschiedene damit verbundene medienpädagogische Ansätze vor. Die Beispiele verdeutlichen, wie Geflüchtete und neu Zugewanderte durch kreative Projektarbeit Empowerment, Selbstwirksamkeit und Teilhabe erfahren können. Die Webseite, auf der mittlerweile 60 Projekte dargestellt sind, wird bis zum Ende des Jahres in einem Relaunch umgestaltet und mit Praxismaterialien verbunden.


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Musiktipp: Johannes Stankowski: Flaschenpost

Pressefoto

Das Goldprädikat mit Sternchen „Kindermusik, die auch Erwachsenen gefällt“, das in den vergangenen Jahren zahlreichen Kinderliederproduktionen von der Presse und von begeisterten Blogger:innen verliehen wurde, wird sicherlich auch das neue und fünfte Werk „für Kinder“ des Komponisten, Songtexters und Sängers Johannes Stankowski zieren.

Andererseits: Stankowski lässt sich überhaupt nicht in eine der bekannten Schubladen stecken, er produziert einfach sehr gute Musik für Erwachsene und für Kinder zugleich, er selbst nennt das „Musik für Alle“. Seine Lieder sind authentisch und vertrauenserweckend, wofür besonders die Kinder offen sind.

Wie ist das gelungen? Stankowski erzählt in seiner neuen „Flaschenpost“ vom kleinen und großen, vom guten und freien Leben, in dem sich Kinder wohlfühlen. Mit seinem neuen Werk begibt er sich auf eine musikalische Vagabundenreise, auf einen Spaziergang durch die Welt mit einem poetischen kindlich-weisen Blick. Und genau das ist es, was Kindern gerade jetzt so guttut, weil sie teilhaben an einer positiven Welt der Erwachsenen, die ihnen Werte vermittelt, mit denen sie sich aufrichten können. Johannes Stankowski ist damit ein Meister der entpädagogisierten Songs, die pädagogisch wertvoll sind.

Ob es dabei um Reibekuchen, die Liebe an sich oder die Liebe zum Leben geht, Kinder sind sprachlich oft die klügeren Erwachsenen und verstehen die feinen hoffnungsfrohen Schwingungen und Nuancen, die Johannes Stankowski mit seinen neuen Songs moduliert hat. Und die Erwachsenen begrüßen das Weltbild, das Stankowski mit seiner Musik seit dem Erscheinen seines ersten Kinderlieber-Albums vermittelt. Das zeigt sich nicht zuletzt in seinen komplett ausverkauften Konzerten – im Januar 2023 spielt er wieder vor großem Publikum in der Kölner Philharmonie.

Johannes Stankowski - Die beste Therapie

Jetzt erstmal zu den Fakten: Am 27. Januar 2023 erscheint „Flaschenpost“ von Johannes Stankowski, in dem er Themen wie Diversität, Umweltsünden, Freiheit und Medienwahn in kleine unvergessliche Geschichten verwebt. Die vier Alben davor wurden jeweils zusätzlich als wunderschön illustrierte Kinderbücher veröffentlicht und fanden schnell weit über die Kölner Grenzen hinaus Verbreitung. Mit „Flaschenpost“ widmet er sich zum ersten Mal auch kontroversen Themen, die in Bildern voller Leichtigkeit und Lebensfreude daherkommen. 10 neue starke Songs sind entstanden und begeben sich auf die Reise in die weite Welt, genauso wie die Flasche.

Musikalisch illustriert wird dies mit professionellen Spielerein an Instrumenten und Arrangements, die den Gesang und die Botschaft ins Rampenlicht rücken. Der Liedermacher arbeitet wie ein Chansonnier der alten Schule, der mit Erlebtem, Erdachtem und Erfühltem die Herzen seiner Hörer:innen generationsübergreifend erwärmt. Hat Johannes Stankowski in seiner Kindheit vielleicht Georges Brassens gehört? Das möchte man mutmaßen. Er selbst erzählt, dass ihn die Beatles und der Kölner Straßenmusiker Klaus der Geiger auf seinem Weg als Liedermacher inspiriert haben, eine mehr als solide Basis. Stankowski liebt aber auch Paul Simon, die Bläck Fööss, Udo Lindenberg und Konstantin Wecker, um nur ein paar zu nennen. Ihnen allen ist gemein, nicht nur für Erwachsene zu singen, sondern Musik ohne Altersgrenze in die Welt zu bringen und von Groß und Klein geliebt zu werden.

Johannes Stankowski - Badewanne (live)

„Ich bin so vergesslich, ich komm gar nicht mehr klar. Manno ich weiß nicht, hinter meiner Stirn, war da nicht früher mal so was wie ein Gehirn“, heißt es in „Hinter meiner Stirn“, einer Hommage, an die durch die Multioptionalität der neuen schönen Welt entleerten (Eltern)-Hirne. Das heilige und notwendige Nichtstun im Leben, Ressource und Kraftquelle für große Taten, findet in dem wunderbaren Song „Der Vagabund“ seinen Platz. Lebenseinstellung: Positiv. Das Wandern in den Bergen sei überhaupt die beste Therapie heißt es in „Die beste Therapie“. „Raus in die Natur“ schließt sich der Liebe zur Natur aus vollem Herzen an. In „Reibekuchen“ geht es um eine zelebrierte Lieblingsspeise. In „Lieb, wen du liebst“ wird Toleranz gelebt: „Nicht jede Bärin braucht einen Bär und genauso muss das sein, weil es sonst ja langweilig wär.“  In „Meister der Magie“ wird die Fantasie gefeiert. In „Super Ideen“ spielt Johannes Stankowski ein Duo mit Liedermacher Dominik Merscheid und beide zeigen: „Wer zusammen tüftelt, kommt auf super Ideen“, eine Ode an das Wertvolle, was entsteht, wenn Menschen sich zusammentun. Das nachdenklichste und direkt mahnende Lied heißt „All diese Tiere“. Tiere im Zoo? Für Stankowski ein NO! „Wozu in den Zoo gehen? Ich seh‘ da kein Glück. Ich kann da nicht hinsehen, dreh‘ mich um und will nur noch zurück.“ Der Song „Flaschenpost“ nährt die Sehnsucht nach der großen weiten Welt und die Neugier auf all die Länder, in denen die Flaschenpost landen könnte. Wie in den anderen Liedern des neuen Albums öffnet Stankowski hier weite Horizonte.

Darf man die gute Musik als Erwachsener auch ohne die Kinder hören? Unbedingt. Wenn Erwachsene sie laut drehen, findet sie dann automatisch auch wieder zu den Ohren der Kinder zurück. „Altersoffene Musik“ nennt Stankowski seine Zielgruppe mit einem kleinen Augenzwinkern und auch das trägt zum großen Charme bei. Die 10 neuen Songs wirken nachhaltig, begleiten einen wie ein angenehmes Echo durch den Tag. Sie sind wie Ohrwürmer, die nicht weggehen sollen.  

Tracks Flaschenpost:

1          Die beste Therapie

2          Der Vagabund

3          Reibekuchen

4          Hinter meiner Stirn

5          Lieb wen Du liebst

6          Raus in die Natur

7          Meister der Magie

8          Super Ideen

9          All diese Tiere

10        Flaschenpost

 

Johannes Stankowski

Flaschenpost

VÖ 27.01.2023

UPC 00602455085221

LC 00245

Universal Music Family Entertainment

www.universal-music.de

http://johannesstankowski.com


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Zahl der Nichtschwimmer im Grundschulalter hat sich verdoppelt

Drew Gilliam auf Unsplash
Drew Gilliam auf Unsplash

58 Prozent der Zehnjährigen noch keine sicheren Schwimmer

Die Zahl der Grundschulkinder in Deutschland, die nicht schwimmen können, hat sich verdoppelt. Zu diesem Ergebnis kam eine repräsentative Umfrage von forsa im vergangenen Jahr. Die Befragung hatte die Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) nach zuletzt 2017 erneut in Auftrag gegeben. Damals konnten den Angaben der Eltern zufolge zehn Prozent der Kinder zwischen sechs und zehn Jahren nicht schwimmen. Nun sind es 20 Prozent. „Der Unterschied ist gravierend, aber angesichts der Entwicklungen in den vergangenen zwei bis drei Jahren auch wenig überraschend“, sagte DLRG Präsidentin Ute Vogt.

Während der Corona-Pandemie hat über längere Zeiträume praktisch keine Schwimmausbildung stattfinden können. In der Folge haben aktuell 37 Prozent der Jungen und Mädchen im Grundschulalter noch kein Schwimmabzeichen – auch nicht das auf das Schwimmen vorbereitende Seepferdchen: Der Anteil der Kinder mit dem beliebten Abzeichen ist gegenüber 2017 von 69 auf 54 Prozent gesunken. „Dabei haben die DLRG und andere bereits ab dem Sommer 2021 vieles unternommen, um den Rückstand wieder aufzuholen“, gibt Vogt zu bedenken. Die DLRG Präsidentin mahnt deshalb ein weiteres Mal: „Wie Jungen und Mädchen lesen, schreiben und rechnen lernen, so müssen sie auch schwimmen lernen. Wir müssen dahin kommen, dass jedes Kind am Ende der Grundschule sicher schwimmen kann.“ Das gelte auch jetzt in der Energiekrise, in der eine ganze Reihe an Kommunen darüber nachdenken, ihr Bad zu schließen.

Land der Nichtschwimmer

Viel mehr Nichtschwimmer in ärmeren Haushalten

Die von der DLRG beauftragte Umfrage zeigte zudem deutlich auf, dass Jungen und Mädchen in Familien mit einem geringen Haushaltseinkommen viel häufiger Nichtschwimmer sind. Die Hälfte (49%) der Kinder aus Haushalten mit einem monatlichen Nettoeinkommen unter 2.500 Euro kann nicht schwimmen. Hingegen sind es bei einem Haushaltsnettoeinkommen über 4.000 Euro zwölf Prozent. Dazu Vogt: „Schwimmen zu können darf keine Frage des Geldes sein. Umso wichtiger ist es, dass jede Schule in die Lage versetzt wird, das Schwimmen angemessen zu unterrichten.“ Da die Schulen alle Kinder erreichen, ließen sich so derartige Unterschiede verringern. Auch würde künftig vermieden, dass Menschen mit einem Hauptschulabschluss (14%) dreimal und Menschen mit einem Migrationshintergrund (9%) doppelt so oft Nichtschwimmer wie der Durchschnitt der Bevölkerung ab 14 Jahre (5%) sind.

Zahl der sicheren Schwimmer nahezu unverändert

Mit 57 Prozent ist die Zahl der Kinder, die von ihren Eltern als sichere Schwimmer eingestuft werden, in etwa gleichgeblieben (2017: 59%). Diese Einschätzung fällt vielen Eltern jedoch schwer. „Mütter und Väter sind noch allzu oft der Meinung, ihr Kind kann schwimmen, wenn es das Seepferdchen hat“, weiß der Leiter Ausbildung im DLRG Präsidium, Christian Landsberg. „Da sind sie jedoch auf dem Holzweg. Das Seepferdchen bescheinigt das Beherrschen von wichtigen Grundlagen. Sicher schwimmen kann erst, wer den Freischwimmer, also das Schwimmabzeichen Bronze, abgelegt hat“, so Landsberg weiter. Die DLRG gehe anhand der Angaben zu den abgelegten Schwimmabzeichen eher davon aus, dass derzeit sechs von zehn Kindern am Ende der Grundschule (58%) keine sicheren Schwimmer sind.

Die Hälfte der 2.000 Befragten ab 14 Jahren gab an, selbst gut oder sehr gut schwimmen zu können. Einen nennenswerten Unterschied zwischen Männern und Frauen gibt es nicht. Von den Personen mit einem Hauptschulabschluss beurteilten sich nur 35 Prozent als gute Schwimmer (Abiturienten: 54%), von den Menschen mit Migrationshintergrund 38 Prozent (ohne: 52%). Und auch Menschen über 60 Jahre sind durchschnittlich weniger sicher im Wasser (37% gute Schwimmer). Die Befragung zeigte zudem, dass Ältere, Menschen mit Migrationshintergrund und Personen mit geringerer formaler Bildung auch erst später schwimmen lernen.

Anzeichen für weiter rückläufige Bäderversorgung

Immerhin 87 Prozent der Befragten haben ein Schwimmbad in der näheren Umgebung, das gut zu erreichen sei. Im Jahr 2017 waren es 92 Prozent. Bei Menschen aus Orten unter 5.000 Einwohnern ist der Wert von 90 auf 78 Prozent gesunken. „Diese Ergebnisse deuten darauf hin, dass der Trend bei der Bäderversorgung weiter in die falsche Richtung läuft“, sagt DLRG Chefin Ute Vogt und fordert: „Bund, Länder und Kommunen müssen nun endlich an einem Runden Tisch zusammenkommen.“ Dieser sollte eine bundesweite Bedarfsanalyse auf den Weg bringen, mit der die Grundlage geschaffen wird, um später die Mängel in der Bäderinfrastruktur systematisch zu beheben.

Über die DLRG

Die DLRG ist mit über 1,8 Millionen Mitgliedern und Förderern die größte Wasserrettungsorganisation der Welt. Seit ihrer Gründung im Jahr 1913 hat sie es sich zur Aufgabe gemacht, Menschen vor dem Ertrinken zu bewahren. Schirmherr ist Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier. Die DLRG ist der größte private Anbieter in der Schwimmausbildung und die Nummer eins in der Rettungsschwimmausbildung in Deutschland. Von 1950 bis 2020 hat sie fast 23 Millionen Schwimmprüfungen und über fünf Millionen Rettungsschwimmprüfungen abgenommen. In rund 2.000 Gliederungen leisten die ehrenamtlichen Helfer pro Jahr rund 6,8 Millionen Stunden freiwillige Arbeit für die Menschen in Deutschland. Die Kernaufgaben der DLRG sind die Schwimm- und Rettungsschwimmausbildung, die Aufklärung über Wassergefahren sowie der Wasserrettungsdienst. Rund 45.000 Mitglieder wachen jährlich fast 2,5 Millionen Stunden über die Sicherheit von Badegästen und Wassersportlern.

Mehr unter: https://www.dlrg.de/


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Neues PIXI-Buch zum Kinderrecht auf kulturelle Bildung

Das Deutsche Kinderhilfswerk hat am 24.Januar in einer Kindertagesstätte in Berlin-Mitte gemeinsam mit dem Musiker und Botschafter des Deutschen Kinderhilfswerkes, Sebastian Krumbiegel ("Die Prinzen"), das neue PIXI-Buch "Kunst ist für alle da!" vorgestellt. Das Buch macht bereits Kinder im Kita-Alter und ihre Eltern auf die in der UN-Kinderrechtskonvention festgeschriebenen Kinderrechte aufmerksam. Das neue PIXI-Buch befasst sich mit dem Kinderrecht auf kulturelle Bildung. Es ist nach den PIXI-Büchern zu den Themen Mitbestimmung von Kindern, Schutz von Kindern vor Gewalt, Kinderarmut, Kinderrecht auf beide Eltern, Kinderrecht auf Privatsphäre und das Kinderrecht auf Information das siebte dieser Reihe und wird vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend gefördert. Insgesamt haben die sieben PIXI-Bücher inzwischen eine Auflage von rund 500.000 Exemplaren erreicht.

"Als Botschafter des Deutschen Kinderhilfswerkes möchte ich mich vor allem um Kinderrechte kümmern. Das Recht, als Kind Nein sagen zu dürfen, wenn du irgendwas nicht willst, wenn dir irgendwas nicht passt, aber eben auch das Recht auf Bildung, auch auf kulturelle Bildung. Deshalb freue ich mich wahnsinnig, dass wir das mit unserer PIXI-Reihe thematisieren, dass durch diese kleinen Bücher für kleine Menschen Kinderechte schon für die jüngsten unter uns erfahrbar werden. Wir können mit kultureller Bildung nicht früh genug anfangen, denn Kultur kann und wird der Kitt für den viel beschworenen gesellschaftlichen Zusammenhalt sein. Gerade in einer Zeit, in der viel vom Auseinanderdriften unserer Gesellschaft die Rede ist, ist das wohl wichtiger denn je", sagt Sebastian Krumbiegel, Musiker und Botschafter des Deutschen Kinderhilfswerkes.
 
"Leider sind die Kinderrechte auch mehr als 30 Jahre nach Verabschiedung der UN-Kinderrechtskonvention noch viel zu wenig bekannt. Unsere PIXI-Buchreihe ist eine tolle Möglichkeit, um Kindern ihre Rechte näherzubringen. Das Recht auf kulturelle Bildung muss für alle Kinder gleichermaßen und unabhängig von sozioökonomischen Voraussetzungen umgesetzt werden. Kultur schafft wichtige Potenziale für die Persönlichkeitsentwicklung und ganz neue Bereiche, in denen Kinder aktiv werden können. Deswegen steht die kulturelle Bildung im Mittelpunkt unseres neuen PIXI-Buches", betont Holger Hofmann, Bundesgeschäftsführer des Deutschen Kinderhilfswerkes.
 
Die Geschichten der Kinderrechte-PIXI-Reihe des Deutschen Kinderhilfswerkes drehen sich um eine Gruppe befreundeter Kitakinder, die die Herausforderungen in ihrem Alltag selbstbestimmt und kreativ lösen. In jedem Buch steht ein anderes Kind im Mittelpunkt. Dieses Mal ist Nesrin die Hauptfigur. Nesrin entdeckt auf einem Plakat eine interessante Ausstellung in einem Museum, die jedoch nur für Erwachsene zugänglich ist. Die Kinder machen daraufhin einen Ausflug in das Atelier der Künstlerin Thea und gestalten eigene Kunstwerke. Mit diesen Kunstwerken planen und gestalten sie dann selbst eine Ausstellung, in deren Vorbereitung auch die Nutzung digitaler Medien durch die Kinder ein wichtiger Bestandteil ist. Ganz am Ende der Geschichte erleben die Kinder noch eine unerwartete Überraschung.
 
Besonderheit dieser PIXI-Reihe ist der selbstverständliche Umgang mit Vielfalt und Inklusion, der sich unterschwellig wie ein roter Faden durch die Geschichten zieht. Die Figuren im Buch, die Zeichnungen und die verwendete Sprache sind bewusst so gewählt, dass Diversität als Normalität im Alltag wahrgenommen wird. So leben die Hauptfiguren in unterschiedlichsten Familienkonstellationen, haben verschiedene Ausgangssituationen und Lebenswelten. Über das Begleitmaterial "Vielfalt in der Kita - Methoden für die Kitapraxis 7", das zusammen mit dem PIXI-Buch bestellt werden kann, erhalten Fachkräfte der Kinder- und Jugendhilfe einen Leitfaden und Praxisübungen. Dieser unterstützt sie darin, das Kinderrecht auf kulturelle Bildung, insbesondere in Bezug auf Inklusion und Vielfalt, alltagsnah und altersgerecht mit Kita-Kindern zu thematisieren.
 
Im Shop des Deutschen Kinderhilfswerkes können Kitas kostenfrei gegen Versandgebühren Kita-Pakete inkl. Begleitheft für pädagogische Fachkräfte à 15 oder 30 Stück bestellt werden: www.dkhw.de/shop

 


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Neues Forschungsprojekt: Sprechen über Gefühle im Deutschunterricht

CDC auf Unsplash

in neues an der Universität Kassel gestartetes Forschungsprojekt untersucht, wie es gelingen kann, sprachförderliche Maßnahmen als wesentlichen Bestandteil des Deutschunterrichts und der Nachmittagsbetreuung in der Grundschule zu verstärken. Die alltagsintegrierte Sprachförderung soll das Sprechen über Gefühle in den Vordergrund stellen.

Das Forschungsprojekt „Fühlen – Denken – Sprechen in der Grundschule“ wird in Kooperation mit den Universitäten Lüneburg und Braunschweig durchgeführt und im Rahmen der Ausschreibung „Sprachliche Bildung in der Einwanderungsgesellschaft“ vom Bundesministerium für Bildung und Forschung im sechsstelligen Bereich gefördert. An der Universität Kassel ist Miriam Langlotz, Professorin für Didaktik der deutschen Sprache und Literatur/Schwerpunkt Grundschule, für die Leitung des Projektes verantwortlich.

Ziel ist die Entwicklung und Evaluation von Trainingsmaterialien zu alltagsintegrierter Sprachförderung für Grundschullehrerinnen und -lehrern sowie Fachkräften in der Nachmittagsbetreuung. Das Besondere dabei: Die inhaltsorientierte Sprachförderung fokussiert das Sprechen über Gefühle und somit auch das Gefühlswissen. Das Sprechen über Gefühle stellt eine besondere Herausforderung insbesondere für Schülerinnen und Schülern mit Deutsch als Zweitsprache dar, da es sich bei Gefühlen um etwas Nicht-Gegenständliches handelt. Verschiedene Lernanlässe im Deutschunterricht und in der Nachmittagsbetreuung können dafür genutzt werden, beispielsweise das gemeinsame Sprechen über ein Buch, zu dem alle Schülerinnen und Schüler, wie sich die Heldin fühlt, aber auch das Schreiben von eigenen Geschichten. Verschiedene Sprachlehrstrategien können dabei helfen, ihr sprachliches Können auszubauen. Lehrkräfte und Betreuungspersonal agieren als sprachliches Vorbild und gehen in diesem Rahmen auf die sprachlichen Äußerungen der Kinder ein, indem sie diese wiederholen und die Kinder durch Fragen anregen, sich selbst zu äußern. Dabei präsentieren die Erwachsenen den Kindern sprachliche Strukturen in einem bedeutungsvollen Kontext, so dass es gelingen soll, dass die Kinder die präsentierten Strukturen in den eigenen Sprachschatz übernehmen.

Prof. Dr. Miriam Langlotz hebt hervor: „Für das Sprechen über Gefühle und Gedanken bedarf es eines besonderen Wortschatzes sowie besonderer grammatischer Konstruktionen wie ,Ich fühle mich…‘ oder ,Ich denke, dass…‘. Wenn Vermutungen über Gefühle anderer geäußert und verschiedene Perspektiven eingenommen werden, werden hierbei sprachliche Vorläuferfähigkeiten für bildungssprachliches Handeln aufgebaut.“ Das gemeinsame Sprechen über Gefühle soll außerdem den Klassenverband stärken und Konfliktlösung unterstützen.

Erste Erfolge zeigten sich bereits im Vorgängerprojekt „Fühlen – Denken – Sprechen – alltagsintegrierte Sprachförderung in Kindertageseinrichtungen“. Maria von Salisch, Professorin für Entwicklungspsychologie an der Universität Lüneburg, war als Projektleiterin daran beteiligt und initiierte auch das Folgeprojekt. Sie fasst zusammen: „Unsere Ergebnisse zeigen, dass sich die sprachlichen Kompetenzen der Kinder signifikant verbessert haben, etwa beim Satzverständnis, der morphologischen Regelbildung und dem Satzgedächtnis. Diese Bereiche sind gerade für die Bildungssprache sehr wichtig“.

Aktuell sucht die Universität Kassel Modellschulen, die bei dem Projekt mitmachen. Interessierte können sich gerne an m.langlotz@uni-kassel.de wenden.


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Broschüre: Klimaschutz und Klimaanpassung in Kindertageseinrichtungen

Sandie Clarke auf Unsplash
Sandie Clarke auf Unsplash

Die gemeinsame Broschüre des Projektes „Klimaschutz in der Sozialen Arbeit stärken“ und der BUNDjugend richtet sich an Träger, Einrichtungen und Mitarbeitende in Kindertageseinrichtungen, die sich auf den Weg machen wollen, Klimaschutz und Klimaanpassung in ihre Arbeit zu integrieren.

Einleitend werden neben allgemeinen Informationen zum Klimawandel die besondere Gefährdung für Kinder durch die Folgen der Klimakrise sowie die Rolle von Kindertageseinrichtungen dargestellt.

Das Kapitel „Klimaschutzmaßnahmen in der Kita“ widmet sich den großen Themenfelder Energie, Mobilität und Verpflegung und zeigt auf, wie wir durch eine bewusste Veränderung unseres Verhaltens, aber auch durch gezielte Investitionen, Treibhausgasemissionen einsparen können. Ebenso der Umgang mit Ressourcen, eine angemessene Entsorgung und eine nachhaltige Beschaffung, geben hierfür Möglichkeiten.  

Trotz aller Anstrengungen schreitet der Klimawandel voran, weshalb es auch in Kindertageseinrichtungen Maßnahmen zur Klimaanpassung braucht. Diese variieren zwischen investiven Maßnahmen, wie z.B. Fassadenbegrünung, über Hitzeschutzmaßnahmen in der Tagesgestaltung bis hin zu Katastrophenschutz im Fall von Extremwetterereignissen.

Die Integration von Klimaschutz- und Klimaanpassungsmaßnahmen in den Einrichtungen wird durch ein geplantes Vorgehen und die Berücksichtigung verschiedener Handlungsebenen erleichtert. Organisatorische Maßnahmen, wie Fortbildungsplanung, Leitbildentwicklung, Raumgestaltung, Vernetzungs- und Fördermöglichkeiten finden deshalb ebenfalls Berücksichtigung in der Broschüre.

Auch in der pädagogischen Arbeit mit den Kindern sollte die Klimakrise thematisiert werden, da Kinder schon jetzt durch die Klimaveränderungen betroffen sind und noch länger als die Erwachsenen mit den Folgen leben müssen. Deshalb enthält die Broschüre auch eine Vielzahl an pädagogischen Aktivitäten und Ideen für den Kita-Alltag: Aktionstage, Arbeitsgruppen, Schwerpunktthemen, Experimente und Ausflüge.

Wichtig ist, dass wir uns alle gemeinsam auf den Weg zu mehr Klimaschutz machen und dabei sowohl die Kinder, als auch die Eltern einbeziehen. Es lohnt sich auch ein Blick über den Tellerrand: Welche anderen Akteur*innen gibt es im Kita-Umfeld, mit denen gemeinsame Klimaschutzaktionen durchgeführt werden können?

Die Broschüre kann hier kostenlos heruntergeladen werden.(PDF)

Inforeihe Kinder, Jugend und Familie 2023: Klimaschutz und Klimaanpassung in Einrichtungen der Kindertagesbetreuung

Am 21.02.2023 von 14-15.30 Uhr findet eine Vorstellung der Broschüre online statt.

Lisa Dörfler, Referentin im Projekt "Klimaschutz in der Sozialen Arbeit stärken" des Paritätischen Gesamtverbandes wird die Handreichung im Rahmen der Veranstaltung vorstellen und anschließend für Fragen und Diskussion über die Rolle der Kindertageseinrichtungen im Klimawandel zur Verfügung stehen.

Die Veranstaltung ist kostenlos und wird vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend gefördert.

Hier können Sie sich für die Veranstaltung anmelden.  

 

Projekt "Klimaschutz in der Sozialen Arbeit stärken"

Der Paritätische sieht es als seine Aufgabe, eine sozial-ökologische Klimapolitik zu fordern und ökologisch nachhaltiges Verhalten bei sich und seinen Mitgliedern zu fördern. Und genau hier setzt das Projekt “Klimaschutz in der Sozialen Arbeit stärken” an.

Mehr über das Projekt gibt es unter: https://www.der-paritaetische.de/klimaschutz/projekt-klimaschutz-in-der-sozialen-arbeit-staerken/

 


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6.000 zertifizierte „Häuser der kleinen Forscher“

© Sebastian Weindel / Stiftung Haus der kleinen Forscher.
© Sebastian Weindel / Stiftung Haus der kleinen Forscher.

6.000 zertifizierte "Häuser der kleinen Forscher" in Deutschland

6.000 zertifizierte „Häuser der kleinen Forscher“: Das sind 6.000 Kitas, Horte und Grundschulen, in denen das Forschen mit Kindern zu Fragen aus Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik (MINT) sowie Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) nachweislich ein fester Bestandteil des pädagogischen Angebots ist und Fachkräfte sich regelmäßig dazu fortbilden. All das trifft auch auf den FRÖBEL-Kindergarten Am Pfalzplatz in Mannheim zu, der heute seine erste Zertifizierung feiert und damit das 6.000. „Haus der kleinen Forscher“ ist.

Kitas, Horte und Grundschulen, die gute Arbeit in der frühen MINT-Bildung für nachhaltige Entwicklung leisten und verstetigen, können sich um das Zertifikat als „Haus der kleinen Forscher“ bewerben. Die gleichnamige, bundesweit agierende Bildungsstiftung unterstützt, begleitet und professionalisiert pädagogische Fach-, Lehr- und Leitungskräfte in den Bereichen MINT und BNE. Für eine Zertifizierung ist neben einer Projekt-Dokumentation der Nachweis über die kontinuierliche Weiterbildung in diesen Themenfeldern notwendig.

„Das Zertifizierungsverfahren erfordert eine starke Reflexion der eigenen Arbeit. Das fordert und fördert das pädagogische Personal, aber auch das gesamte Team. Denn wie auch im FRÖBEL-Kindergarten Am Pfalzplatz, stoßen die Fragen der Kinder ganz oft sehr spannende Projekte an, die – gut begleitet – weite Kreise ziehen und sehr nachhaltig in der gesamten Kita-Gemeinschaft wirken“, sagt Prof. Dr. Jürgen Mlynek, Vorsitzender des Stiftungsrats der Stiftung „Haus der kleinen Forscher“. „In den Fortbildungen vom ‚Haus der kleinen Forscher‘ erhalten die Pädagoginnen und Pädagogen neue Impulse und einen neuen Blick auf die Themen MINT und Bildung für nachhaltige Entwicklung. Das ist ein wichtiger Beitrag für die Zukunft unserer Gesellschaft als Ganzes und legt einen wichtigen Grundstein für die Bildungsbiografien jedes einzelnen Kindes.“

Der FRÖBEL-Kindergarten Am Pfalzplatz hatte im Zertifizierungsverfahren sein Projekt „Miss Spaghettibein zieht in der Kita ein“ präsentiert. Es war das Interesse der Kinder, das dieses umfassende naturwissenschaftliche Forschungsprojekt angestoßen hatte und schnell die ganze Kita-Gemeinschaft in ihren Bann zog. Die Kinder hatten eine riesige Spinne in einer Ecke der Kita entdeckt und waren fasziniert: Was für lange Beine sie hat. Warum eigentlich? Was frisst sie? Und wo ist ihr Netz?

„Das Spinnenprojekt ist ein perfektes Beispiel dafür, wie gute frühe MINT-Bildung für nachhaltige Entwicklung in der Kita aussehen kann. Mit keinem würdigeren Projekt könnten wir die 6.000. Zertifizierung als „Haus der kleinen Forscher“ feiern. Die beeindruckende Zahl zeigt uns zudem, dass das entdeckende und forschende Lernen in Kitas, Horten und Grundschulen in Deutschland aktiv gelebt wird“, sagt Michael Fritz, Vorstandsvorsitzender der Stiftung „Haus der kleinen Forscher“.

Die Zertifizierung als „Haus der kleinen Forscher" ist ein bekanntes, wissenschaftlich fundiertes und für die Einrichtungen kostenfreies Verfahren. Das Zertifikat muss alle zwei Jahre erneuert werden, manche Bildungseinrichtungen sind bereits zum siebten Mal zertifiziert.

Weitere Informationen zum Verfahren gibt es unter: hdkf.de/zertifizierung

Über die Stiftung „Haus der kleinen Forscher“

Die gemeinnützige Stiftung „Haus der kleinen Forscher“ engagiert sich für gute frühe Bildung in den Bereichen Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik (MINT) – mit dem Ziel, Mädchen und Jungen stark für die Zukunft zu machen und zu nachhaltigem Handeln zu befähigen. Gemeinsam mit ihren Netzwerkpartnern vor Ort bietet die Stiftung bundesweit ein Bildungsprogramm an, das pädagogische Fach- und Lehrkräfte dabei unterstützt, Kinder im Kita- und Grundschulalter qualifiziert beim Entdecken, Forschen und Lernen zu begleiten. Das „Haus der kleinen Forscher“ verbessert Bildungschancen, fördert Interesse am MINT-Bereich und professionalisiert dafür pädagogisches Personal. Partner der Stiftung sind die Siemens Stiftung, die Dietmar Hopp Stiftung, die Dieter Schwarz Stiftung und die Friede Springer Stiftung. Gefördert wird sie vom Bundesministerium für Bildung und Forschung.

www.haus-der-kleinen-forscher.de


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Weltspieltag: Schluss mit der Einfalt – Es lebe die Vielfalt!

Katherine Hanlon auf Unsplash

„Schluss mit der Einfalt – Es lebe die Vielfalt!“

„Schluss mit der Einfalt – es lebe die Vielfalt!” ist das Motto des Deutschen Kinderhilfswerkes für den Weltspieltag am 28. Mai 2023. Damit will das Deutsche Kinderhilfswerk gemeinsam mit seinen Partnern im „Bündnis Recht auf Spiel“ auf die besondere Bedeutung des Themas „Spiel und Inklusion“ aufmerksam machen. Dabei wird Inklusion als das Recht auf Teilhabe aller Menschen und insbesondere aller Kinder unabhängig von körperlichen und geistigen Fähigkeiten sowie kulturellen oder sozioökonomischen Hintergründen angesehen. Kommunen, Vereine, Initiativen und Bildungseinrichtungen sind aufgerufen, mit einer Aktion am Weltspieltag 2023 teilzunehmen und darüber hinaus für eine grundsätzliche Verbesserung der Rahmenbedingungen insbesondere für die gesellschaftliche Inklusion von Kindern einzutreten. 15 Jahre nach Inkrafttreten der UN-Behindertenrechtskonvention ist dies aus Sicht des Deutschen Kinderhilfswerkes mehr als überfällig.
 
„Für Kinder ist gemeinsames Spielen die natürlichste Sache der Welt – und sie haben nach den Bestimmungen der UN-Kinderrechtskonvention auch ein Recht darauf. Inklusion zu gestalten, bedeutet für uns, Räume und Spielgelegenheiten zu schaffen, in denen die Teilhabe aller Kinder unabhängig von sozioökonomischen Hintergründen, Nationalität, Kultur, Alter, Geschlecht und persönlichen körperlichen und geistigen Fähigkeiten stattfindet. Wir müssen also auch beim Spielen die Voraussetzungen dafür schaffen, jedem Kind gerecht zu werden. Barrieren können räumlicher, sprachlicher, informativer und finanzieller Natur sein. Um inklusives Spiel zu ermöglichen, sollten Spielräume so gestaltet sein, dass sie auf vielfältige Art und Weise von möglichst allen Kindern entsprechend ihrer Fähigkeiten und Bedürfnisse erreicht und genutzt werden können. Insbesondere für Kinder mit körperlichen Beeinträchtigungen sind klassische Spielplätze häufig nicht oder nur sehr eingeschränkt nutzbar – hier bedarf es eines generellen Umdenkens in der Planung und deutlich mehr Investitionen als bisher, sowohl bei Neubau als auch im Bestand“, betont Holger Hofmann, Bundesgeschäftsführer des Deutschen Kinderhilfswerkes.
 
„Darüber hinaus dürfen ältere Kinder und Jugendliche bei der Planung von Spielräumen nicht länger ausgegrenzt werden – Kommunen müssen sich mehr Gedanken um jugendgerechte Aufenthaltsorte machen. Und auch die Konzentration vieler ärmerer Kinder in einem Stadtteil ist für die Kommunen eine Herausforderung und muss beachtet werden. Wichtig ist zudem, dass Kinder Aspekte ihrer Identität und die Vielfalt der Menschen im Spielzeug wiederfinden, wie zum Beispiel bei verschiedenen Hautfarbentönen zum Malen, Puppen mit Hilfsmitteln wie Brillen, Hör- und Gehhilfen oder der Darstellung von Personen, die nicht eindeutig dem weiblichen oder männlichen Geschlecht zuzuordnen sind“, so Hofmann weiter.
 
Der Weltspieltag 2023 wird deutschlandweit zum 16. Mal ausgerichtet. Zum Weltspieltag sind Schulen und Kindergärten, öffentliche Einrichtungen, Vereine und Nachbarschaftsinitiativen aufgerufen, in ihrer Stadt oder Gemeinde eine beispielgebende oder öffentlichkeitswirksame Aktion durchzuführen – egal ob Spiel-, Beteiligungs- oder Protestaktion. Denn der Aktionstag dient ebenso der Lobbyarbeit für das Recht auf Spiel gemäß UN-Kinderrechtskonvention. Die Partner sind vor Ort für die Durchführung ihrer Aktion selbst verantwortlich. Das Deutsche Kinderhilfswerk stellt umfangreiche Aktionsmaterialien zum Bewerben des Weltspieltages zur Verfügung.
 
Weitere Informationen unter www.weltspieltag.de

 


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Mehr Sicherheit für Kinder im Winter

Tsvetoslav Hristov auf Unsplash

Unter den vielen Schreckensbotschaften der letzten Monate hat sich auch eine etwas bessere Nachricht versteckt: Im zweiten Jahr der Corona-Pandemie 2021 kamen zwar wieder rund 22.300 Kinder unter 15 Jahren bei Unfällen im Straßenverkehr zu Schaden, das waren jedoch 0,8 Prozent weniger als im Vorjahr und so wenig wie noch nie seit der deutschen Wiedervereinigung, berichtet die Stiftung Kindergesundheit in einer aktuellen Übersicht.

Ein Grund zum Jubeln sind aber auch die neuen Zahlen nur bedingt, unterstreicht die Stiftung Kindergesundheit: Auch 2021 wurde immer noch alle 24 Minuten ein Kind bei einem Verkehrsunfall verletzt oder getötet.

Grau, neblig, feucht und glitschig
In den dunklen Monaten November bis Januar verunglücken im Durchschnitt ein Drittel mehr Menschen, die zu Fuß unterwegs sind, als im Schnitt der übrigen Monate. Die Wintertage sind grauer, es regnet oft und zusätzlich kann Nebel die Sicht beeinträchtigen. Gefallene Blätter und die Feuchtigkeit machen Fahr- und Gehbahnen glitschig und erschweren den Kindern, die zu Fuß und den Erwachsenen, die mit einem Auto auf den Straßen sind, ihren täglichen Weg.

Besonders häufig verunglücken Kinder im Verkehr zwischen sieben und acht Uhr morgens, berichtet die Stiftung Kindergesundheit. Das ist die Zeit, zu der sich die Kinder üblicherweise auf dem Weg zur Schule befinden. Auch in ihrer Freizeit am Spätnachmittag sind die Kinder stärker gefährdet, wenn sie vom Spielplatz, von Freunden, vom Sportverein oder der Musikstunde nach Hause kommen. Es sind die Stunden, in denen der Autoverkehr besonders stark ist, weil dann auch die berufstätigen Erwachsenen zwischen Arbeit und Zuhause unterwegs sind.

Lassen Sie Ihr Kind leuchten!
„Gerade in den Wintermonaten müssen also die Eltern dafür Sorge tragen, dass den Kindern unterwegs möglichst nichts passiert“, unterstreicht Kinder- und Jugendarzt Professor Dr. Dr. Berthold Koletzko, Vorsitzender der Stiftung Kindergesundheit. „Die wichtigste Regel in der dunklen Jahreszeit lautet deshalb: Das Kind muss gut zu sehen sein! Helle, farbige Kleidung ist oft lebensrettend. Das sollten Eltern beim Kauf von Regenkleidung, Anoraks und Winterjacken für ihre Kinder unbedingt beachten“.

Beim trüben Licht in den Wintermonaten werden Kinder allein wegen ihrer Größe leicht übersehen, betont die Stiftung Kindergesundheit. Kinder in dunkler Kleidung sind nach Berechnungen des ADAC – trotz Scheinwerferlicht – erst aus 25 Meter Entfernung zu erkennen, mit heller Kleidung immerhin aus 40 Metern. Mit reflektierender Kleidung und Schultasche werden Kinder dagegen schon aus rund 140 Metern frühzeitig erkannt.

Empfehlenswert sind Schulranzen nach DIN-Norm: Sie müssen mit genügend fluoreszierendem Material (mindestens 20 Prozent der sichtbaren Fläche in orangerot oder gelb) und reflektierenden Materialien ausgestattet sein. Ebenfalls nützlich sind in Neonfarben leuchtende Armreifen, reflektierende Streifen, die man auf die Kleidung aufnäht und auch „Katzenaugen“-Anhänger, die an einem Band am Schulranzen befestigt sind.


Lichter ans Fahrrad!
Ist das Kind mit Roller oder Fahrrad unterwegs, sollte auch der Schutzhelm hell sein und Reflektoren haben und die Beleuchtung des Fahrrads einwandfrei funktionieren. Auch wenn das Radfahren dadurch schwerer fällt, sollte das Kind bei schlechter Sicht mit eingeschaltetem Dynamo und Fahrradlicht radeln. Schränken Schnee und Glatteis die Verkehrssicherheit ein, sollten Eltern ihr Kind im Winter besser nicht mit dem Fahrrad fahren lassen.

Auch wenn die Kinder am helllichten Tag unterwegs sind, sollte die Kleidung auffällig sein, sagt die Stiftung Kindergesundheit: Es ist meist trübe in dieser Jahreszeit, die Sicht ist schlecht und es könnte bereits dunkel sein, wenn das Kind heimkommt. Wer vorwiegend dunkle oder schwarze Kleidung trägt, wird von der Dunkelheit verschluckt und von den anderen zu spät erkannt.

Handy weg beim Laufen und Fahren!
Kinder und Jugendliche legen am Tag meist viele Wege zurück, zum Beispiel zur Schule, zu Freund*innen, zu Freizeitaktivitäten oder zum Einkaufen, zu Fuß oder auf dem Fahrrad. Für viele von ihnen sind dabei Handys und Kopfhörer die wichtigsten Begleiter.

Durch die ausufernde Benutzung digitaler Geräte werden sie jedoch vom Verkehr abgelenkt und reagieren zu spät auf die drohenden Gefahren, warnt die Stiftung Kindergesundheit. Kinder sollten deshalb von vornherein wissen: Schon ein kurzer Blick auf das Smartphone kann schnell böse enden! Professor Dr. Berthold Koletzko betont mit Nachdruck: „Der richtige Umgang mit Smartphone und sozialen Medien ist nicht angeboren, sondern muss in Kindheit und Jugend erlernt werden“.

Elektrofahrzeuge: die lautlose Gefahr
Ein zusätzliches Risiko im Verkehr entsteht durch die Zunahme von E-Autos, aber auch durch E-Bikes und E-Roller, befürchtet die Stiftung Kindergesundheit: Die Elektrofahrzeuge bewegen sich auf den Straßen und auch auf den Fuß- und Radwegen oft sehr schnell, sind jedoch für Fußgänger und Radfahrer häufig kaum zu hören. Die Unfallzahlen sind bereits alarmierend.

Aber auch die seit Jahrzehnten steigende Anzahl an SUV (Sports Utility Vehicles) gefährdet insbesondere Kinder, die zu Fuß unterwegs sind. Bei einem Unfall mit einem SUV ist die Gefahr schwerer und tödlicher Verletzungen besonders hoch, weil ihr Kopf und Brustkorb genau auf Höhe des Einschlagpunktes liegen. Kommt es zu einem Zusammenstoß, prallen Becken und Köpfe der Kinder gegen die vordere Haubenkante – mit fatalen Folgen.

Eine dringende Bitte der Stiftung Kindergesundheit an alle Autofahrer*innen: Fahren Sie in der dunklen Jahreszeit besonders vorsichtig! Sorgen Sie vor dem Abfahren für gute Sicht rundum, säubern Sie auch die Rückspiegel, schalten Sie neben dem Fahrlicht auch Gebläse und Heizscheibe ein. Auch die frühzeitige Überprüfung der Reifen und Bremsen und ausreichend Frostschutzmittel im Wischwasser erhöhen die Sicherheit unserer Kinder auf der Straße.

Für sicheren Schulweg sorgen
Eltern sollten ihren Kindern durch gemeinsames Üben zeigen, wie sie ihr Verhalten in der dunklen Jahreszeit anpassen müssen. Die Stiftung Kindergesundheit nennt Beispiele:

  • Muss das Kind eine Fahrbahn überqueren, sollte es dies möglichst an einer gut ausgeleuchteten Stelle tun, zum Beispiel bei einer Straßenlaterne. Das ist bei Dunkelheit sicherer als ein unbeleuchteter Zebrastreifen, weil das Licht auch bei schlechten Sichtverhältnissen wie Regen, Schneefall oder Nebel von den Autofahrern besser wahrgenommen werden kann.
  • Wenn Kinder Distanzen zurücklegen müssen, die ohne eigenen Gehweg sind, ist es oberstes Gebot, immer links zu gehen, damit sich Fußgänger*innen und Autofahrer*innen möglichst früh erkennen können, unterstreicht die Stiftung Kindergesundheit.

Kinder sind und bleiben die schwächsten Verkehrsteilnehmenden: Ihr Blickwinkel ist begrenzt, sie können links und rechts noch nicht sicher unterscheiden, sie haben Schwierigkeiten, die Geschwindigkeit von Autos einzuschätzen, sie sind leicht abzulenken und sie können sich nicht über längere Zeit konzentrieren. „Die Welt des motorisierten Straßenverkehrs ist nicht wirklich für Kinder gemacht, und absolut verkehrssichere Bedingungen gibt es nicht. Neben der Verantwortung der Autofahrer und der Verkehrserziehung durch Familien, Kitas und Schulen ist auch die Politik gefordert, den Straßenverkehr so zu gestalten, dass Risiken für Kinder soweit wie möglich reduziert werden“, sagt Professor Dr. Berthold Koletzko.

Wichtige Tipps für Schnee und Eis
Ski und Rodel erfreuen sich nicht nur in der Alpenregion, sondern auch im übrigen Deutschland großer Beliebtheit. Doch wo Wintersport getrieben wird, passieren auch Unfälle. Kleine Kinder fallen mit ihren Brettern häufiger hin als sie fahren. Ein Sturz auf die hart gewalzte Piste kann jedoch ganz schön wehtun.

Im Winter verletzen sich Kinder und Jugendliche besonders oft an Kopf und Hand, oder brechen sich den Unterschenkel. Durch das Tragen eines geeigneten Skihelmes kann das Risiko einer gefährlichen Kopfverletzung um bis zu 60 Prozent verringert werden, betont die Stiftung Kindergesundheit. Der Helm sollte unbedingt der EN-Norm 1077 entsprechen, da diese Modelle die von der EU bestimmten Mindestanforderungen für Funktion und Schutz erfüllen. Helme mit dem Prüfzeichen EN 1078 sind lediglich für Radfahren, Inline-Skating und Skateboarden geeignet.

Sehr wichtig: Der Helm muss optimal passen! Einen zu großen Helm zu kaufen in der Annahme, dass das Kind noch „hineinwächst“, ist laut Stiftung Kindergesundheit nicht sinnvoll. Die Kopfgröße von Kindern ändert sich relativ langsam. Bis dem Kind der zu große Skihelm irgendwann mal richtig passt, bietet er wenig oder gar keinen Schutz, da er leicht verrutschen kann. Der Helm sollte immer zusammen mit der eigenen Ski- und Sonnenbrille anprobiert werden. Auch hier gilt: Auffällige Farben machen das Kind für andere Skifahrer*innen gut sichtbar.

Professor Berthold Koletzko betont: „Gegen Kinderunfälle gibt es leider keine Impfungen. Deshalb müssen sich Eltern, Autofahrer und alle Erwachsenen selbst verantwortungsvoll um die Sicherheit unserer Kinder bemühen“.