Gefordert: Ganztagsangebote für Grundschulkinder

Eltern und Ministerium fordern das Gleiche

Vereinbarkeit von Familie und Beruf – das wird für viele Eltern insbesondere dann schwierig, wenn die Kinder von der Kita in die Grundschule wechseln. Denn während es seit 2013 ein Rechtsanspruch auf einen Kitaplatz gibt, fehlt eine entsprechende Regelung beziehungsweise Gesetzgebung für Grundschulkinder.
Weil der Unterricht in den ersten vier Klassen jedoch meist schon zur Mittagszeit endet, zählt für Eltern die Ganztagsbetreuung von Kindern im Schulalter zu den Topthemen. Drei von vier Eltern von Kindern im Grundschulalter fordern, dass sich die Familienpolitik sich für den Ausbau solcher Angebote einsetzen soll.

„Gute und verlässliche Ganztagsangebote für Grundschulkinder“ heißt ein jüngst veröffentlichtes Chartbook, das Erkenntnisse zum Bedarf an Ganztagsbetreuung für Schulkinder zusammen getragen hat. Darin werden auch die Vorstellungen der Eltern und die Wirkungen der Ganztagsbetreuung von Grundschulkindern auf Kinder, Eltern sowie Familien- und Arbeitsleben untersucht. Herausgeber ist das Kompetenzbüro Wirksame Familienpolitik.
Das Chartbook zeigt zum Beispiel, dass zwar rund 80 Prozent der Kinder im Alter von drei bis fünf Jahren ganztags oder im erweiterten Halbtag betreut sind, 44 Prozent der Grundschulkinder aber kein Betreuungsangebot nach dem Unterricht zur Verfügung steht.

„Eltern müssen sich auf eine gute und verbindliche Betreuung ihrer Kinder verlassen können“, fordert Dr. Katarina Barley, Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend. Nach dem Rechtsanspruch für Kinder im Kita-Alter müsste jetzt der Rechtsanspruch für Kinder im Grundschulalter eingeführt werden. „Gute ganztägige Angebote für Kinder sind wichtig für ein gutes Aufwachsen von Kindern, Chancengleichheit und die Vereinbarkeit von Familie und Beruf der Eltern“, so Barley.

Foto: © JiSign – fotolia.com

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