Bundesprogramm „Kita-Einstieg“

Brücken bauen für frühe Bildung

Bundesfamilienministerin Dr. Katarina Barley stellte jüngst in einer Kita in Neukölln das neue Bundesprogramm „Kita-Einstieg: Brücken bauen in frühe Bildung“ vor. An bis zu 300 Standorten in ganz Deutschland soll Kindern und Familien der Zugang zum Bildungssystem durch Aufklärung und Information über das System der Kindertagesbetreuung erleichtert werden.
Im Fokus des Bundesprogramms stehen Kinder und Familien, die bisher nicht oder nur unzureichend von der institutionellen Kindertagesbetreuung erreicht wurden. Dies können Familien sein, die von Armut, Bildungsbenachteiligung, mangelnden Sprachkenntnissen oder stark belasteten Sozial- und Wohnräumen betroffen sind. Auch Kinder mit Fluchthintergrund finden bislang – trotz des bestehenden Rechtsanspruchs auf einen Betreuungsplatz - nur schwer Zugang zur Kindertagesbetreuung.
„Der Kita-Besuch wirkt sich positiv auf die Start- und Bildungschancen von Kindern aus. Bisher profitieren allerdings längst nicht alle Familien gleichermaßen davon. Das wollen wir ändern“, so Barley.
Die Angebote des Bundesprogramms „Kita-Einstieg“ können direkt in Kindertageseinrichtungen, aber auch in Gemeinschaftsunterkünften, in Familienzentren, Mehrgenerationenhäusern, in Nachbarschaftszentren oder innerhalb des Quartiersmanagements eingerichtet werden.
Dies sind beispielsweise
•    Niedrigschwellige Bildungsberatung in unterschiedlichen Sprachen für Migrantinnen und Migranten und Familien mit Fluchterfahrung.

•    Ausgebildete Lotsinnen und Lotsen unterstützen Familien mit Migrationshintergrund und / oder Fluchterfahrung darin, sich im deutschen System der frühen Bildung zurechtzufinden.

•    Durchführung von regelmäßigen Eltern-Kind-Gruppen in einer Anker-Kita oder bei Akteuren  im Sozialraum. Das Angebot richtet sich an Eltern mit Kindern unter drei Jahren, die noch keinen Kita-Platz haben.

•    Im Rahmen eines offenen Spielkreises lernen Kinder und Familien mit Fluchterfahrung spielerisch die deutsche Sprache. Sie werden dabei von pädagogischem Fachpersonal und ggf. zusätzlich von geschulten ehrenamtlichen Helfern betreut.

•    Mit einer mobilen Kindertagesstätte können gezielt schwer erreichbare Zielgruppen oder Familien und Kinder in sozial benachteiligten oder ländlichen Gebieten erreicht werden.


Die teilnehmenden Projekte erhalten bis 2020 zusätzliche Mittel für eine Koordinierungsstelle sowie Fachkräfte und Projektmittel für die Umsetzung ihrer Angebote. Das können beispielsweise Beratungsangebote, Eltern-Kind-Gruppen oder der Einsatz von Elternbegleitern sein. Insgesamt stellt der Bund für das Programm bis zu 50 Mio. Euro jährlich bereit.

Foto: © Gennadiy Poznyakov – fotolia.com

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