Wir bauen einen Regenwurmkasten

Es ist schon erstaunlich, wie sich die Regenwürmer durch die Erde fressen. Mit ihren Gängen und Höhlen belüften, lockern und durchmischen sie den Boden und machen ihn fruchtbar. Mit dem Regenwurmkasten kannst du den fleißigen Würmern bei der Arbeit zuschauen.

Das brauchst du dazu:
Kasten mit seitlicher Einsichtmöglichkeit, z.B. ein altes Aquarium oder einen selbst gebauten Regenwurmkasten
Schau hier nach, wenn du den Regenwurmkasten selber bauen möchtest: Bauanleitung für einen Regenwurmkasten
verschiedene Bodenarten, z.B. Gartenerde, Sand, Lehmboden
Kieselsteine
Obst- und Gemüseabfälle (roh), z.B. Kartoffelschalen, abgeschnittene Möhrenstücke, Apfelschalen, Blattgrün von Kohlrabi, Möhren usw., äußere Salatblätter
trockenes Laub
und natürlich: Regenwürmer

So geht's:
In den Kasten werden die verschiedenen Bodenarten, die sich in Farbe und Struktur unterscheiden, sowie die Kieselsteine deutlich getrennt übereinander aufgeschichtet.
An den Innenseiten der Glasscheiben gut sichtbar die Gemüsereste verteilen.
Das trockene Laub kommt auf die oberste Erdschicht.
Vielleicht waren ja in einer Bodenart schon einige Regenwürmer, wenn nicht, musst du noch welche suchen und in den Kasten setzen.
Der Kasten wird mit einem Tuch abgedeckt, da die Regenwürmer lichtempfindlich sind. Zum Beobachten kannst du das Tuch natürlich abnehmen.
Der Regenwurmkasten kann an einem kühlen Ort, z.B. im Keller oder in der Garage, oder natürlich draußen im Schatten aufgestellt werden.
Nicht vergessen!

Versorge die Regenwürmer regelmäßig mit Pflanzenmaterial. Die Erdschichten sollten immer feucht, jedoch nicht nass gehalten werden.
Beobachtungen:

Schon nach ein paar Tagen wirst du feststellen, dass sich Einiges im Kasten verändert hat:
Wer hat die Blätter und die Gemüsereste weggenommen? Kannst du die lockeren "Wurmhäufchen" erkennen?

Schau dir auch den Regenwurm genau an: In der Mitte ist er dick, die Enden sind dünner; wie fühlt es sich an, wenn er dir über den Handrücken kriecht? Nun lass ihn schnell wieder in die Erde, sonst trocknet er aus.

Der Regenwurm: Er gräbt und gräbt und gräbt
Regenwürmer graben Gänge und Höhlen in den Boden. Sie ziehen abgestorbene Pflanzenteile in den Boden und fressen sie auf. Entscheidend ist auch, was hinten wieder rauskommt: Der Regenwurmkot düngt den Boden. Tiefere Bodenschichten werden von Regenwürmern nach oben gebracht und vermischt. Die mit Schleim tapezierten Wurmgänge bleiben längere Zeit stabil und lassen Wasser und Luft an die Wurzeln von Pflanzen. Durch die unermüdliche Arbeit der Regenwürmer entsteht lockerer und fruchtbarer Humus.

Der Biobauer weiß die tatkräftige Unterstützung der Regenwürmer besonders zu schätzen und tut etwas dafür, dass es ihnen im Boden gefällt. Mit Egge oder Grubber arbeitet er zum Beispiel die Pflanzenreste und den Stallmist in den Boden ein: als Nahrung für die Regenwürmer und die zahlreichen anderen Bodenlebewesen. Der fruchtbare Boden ist die beste Voraussetzung für ein gesundes und natürliches Pflanzenwachstum.

Wie der Regenwurm in der dunklen Erde seinen Weg findet
Anstelle von Augen haben die Regenwürmer in ihrer Haut Lichtsinneszellen. Die meisten Lichtsinneszellen sind am Vorder- und am Hinterende des Wurms zu finden. Mithilfe der Lichtsinneszellen kann der Regenwurm hell und dunkel wahrnehmen. Das ist für ihn sehr wichtig, da es sonst schnell passieren könnte, dass der Regenwurm - ohne es zu merken - aus der Erde heraus gekrochen kommt. Und außerhalb der Erde lauern viele Gefahren: Zum Beispiel trocknet die Sonne seine schleimig feuchte Haut aus. Und für Igel und Vögel (z.B. Amseln und Singdrosseln) ist er ein leicht gefundener Leckerbissen.

Quelle: www.oekolandbau.de





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