Faszinierendes Filmportrait zum Montessori-Prinzip
Kinostart am 6. September 2018
Es war wohl die Faszination für seine Tochter oder besser für deren Entwicklung, die den Dokumentarfilmer Alexandre Mourot zu diesem Film inspirierte. Sobald sie laufen konnte, wollte seine Tochter alles entdecken und vor allem – auf eigene Faust und ohne Hilfe. Dabei gab es allerlei Gefahren, die jedem Erwachsenen den Angstschweiß auf die Stirn treiben konnten: an der Kante kann man stolpern, von der Leiter lässt es sich gut fallen oder von dieser Treppe schön herunterpurzeln. Mourot fragte sich, was treibt meine Tochter eigentlich an und wie soll ich mich dazu verhalten? Als er feststellte, wie groß die Fortschritte seiner Tochter waren, wenn er sie einfach gewähren ließ und ihre eigenen Energien respektierte, begann er sich für die Montessori-Pädagogik zu interessieren.
Ausgerüstet mit seiner Kamera verschlug es Mourot an Frankreichs ältestes Montessori-Kinderhaus in Roubaix. Zwei Jahre lang begleitete er die Klasse von Christian Maréchal und entdeckte dabei Kinder, die frei entscheiden dürfen, was sie wann lernen möchten, die ihre Fähigkeiten selbst entdecken und dabei immer wieder über sich hinauswachsen.
Für alle, die sich ausführlich mit den Gedanken von Maria Montessori auseinandergesetzt haben, hält der Film sicher nicht allzu viele neue Erkenntnisse bereit. Dennoch dürfte er genau jene begeistern. Denn Mourots Film ist ein faszinierendes Dokument dafür, wie sich diese Ideen in die Praxis umsetzen lassen und die Entwicklung der Kinder in beeindruckender Weise unterstützen. Er ist Beleg dafür, wie sich eine Pädagogik und Bildungsidee, die auf die Selbstbildung von Kindern setzt, mit einem selbstbewussten, erfahrenen und kompetenten Team erfolgreich umsetzen lässt. Darin liegt das besondere an diesem Film, der zudem mit beeindruckenden und schönen Szenen seine Zuschauer beeindruckt, die ganz nebenbei noch einmal Theorie und Praxis der Montessori Pädagogik erleben.
Der Film startet am 6. September in den Kinos.