Ackern für gesunde Ernährung und Nachhaltigkeit

Die „GemüseAckerdemie"

Kinder und Jugendliche verlieren zunehmend den Zugang zur natürlichen Lebensmittelproduktion und den ihr zugrundeliegenden Prozessen. Als Konsequenz daraus sinkt die Wertschätzung für Lebensmittel: Immer weniger Kinder und Jugendliche wissen, wo Lebensmittel herkommen oder haben schon einmal selber Gemüse angebaut. In Deutschland werden über 30 % aller Lebensmittel weggeworfen. Ungesundes Ernährungsverhalten und Krankheiten wie Übergewicht und Diabetes nehmen bei Kindern und Jugendlichen kontinuierlich zu.

Um dies zu ändern und die Kinder und Jugendlichen für gesunde Ernährung und Nachhaltigkeit zu begeistern wurde die „GemüseAckerdemie" gegründet. Durch den Anbau und die Pflege von bis zu 25 Gemüsearten sowie die selbständige Vermarktung der Ernte erfahren die Kinder und Jugendlichen die vollständige Produktionskette des Gemüseanbaus und entwickeln dadurch eine Wertschätzung für Lebensmittel.

So bunt wie die Gemüsearten, sind auch die drei Programmrichtungen:

  • AckerSchule: ganzjähriges Programm, bei dem Schülerinnen und Schüler auf ihrem eigenen Acker ihr eigenes Gemüse anbauen
  • AckerKita: ganzjähriges Programm, bei dem Kita-Kinder auf ihrem eigenen Acker ihr eigenes Gemüse anbauen
  • GemüseKlasse: 20-wöchiges Indoor-Programm für Schulen. Die Schülerinnen und Schüler bauen in Indoor-Hochbeeten direkt im Klassenzimmer ihr eigenes Gemüse an.

Der Acker wird unmittelbar auf oder in der Nähe des Schulgeländes oder der Kita angelegt. Unter fachlicher und pädagogischer Anleitung startet für die kleinen Landwirte in spe die Reise. Doch ein Beet einzurichten, erzielt allein noch keine Wirkung. Der Acker wird als pädagogischer Lernort genutzt, auf dem sich Kinder und Jugendliche im Schnitt 80 bis 100 Stunden befinden. Dabei lernen sie nicht nur Gemüse kennen, sondern nehmen zum Beispiel einen Regenwurm in die Hand und erfahren, warum er für den Anbau so wichtig ist. Darüber hinaus setzen sie sich auch damit auseinander, wie die Tomaten vom Acker über den Handel auf den Teller kommen.

Die Welt der bunten Beete ist in drei Programmphasen gegliedert: Die VorAckerZeit, die AckerZeit und die NachAckerZeit. Die VorAckerZeit von Januar bis April beinhaltet die organisatorische und inhaltliche Vorbereitung: Die Lehrer*innen nehmen an der ersten Fortbildung teil und die Schul- und Kita-Kinder bekommen einen ersten Einblick in das Thema Gemüseanbau, biologische Vielfalt sowie Bodenfruchtbarkeit. Die AckerZeit von April bis Oktober ist das Herzstück des Programms: Die Arbeit auf dem Acker. Nach der Bepflanzung des Schulgartens geht es pro Woche eine Doppelstunde auf den Acker. Die Kinder pflanzen, pflegen, ernten, probieren, verwerten ihr Gemüse. Teilweise vermarkten sie es auch. Die NachAckerZeit von Oktober bis Dezember bietet einen Blick „über den AckerRand“: Hier werden Anregungen zu weiterführenden Unterrichtsthemen wie Lebensmittelverschwendung und Sortenvielfalt vertieft.

Weitere Informationen unter www.gemueseackerdemie.de

 

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