Juni 2015

Zeitnah

Bildung von Anfang an: Modellstandorte Kita-Grundschule gehen an den Start

Damit Kinder von der Kita bis zur Grundschule eine durchgängige Sprachbildung und Förderung erhalten, wurde am 15. Juni 2015 ein Modellprojekt mit fünf Standorten in der Stadtgemeinde Bremen gestartet. An den fünf Projektstandorten werden bereits bestehende Kooperationen zwischen Grundschulen und Kitas weiterentwickelt.

Den Auftakt für das Projekt machte heute ein Fachtag für Erzieherinnen, Erzieher und Lehrkräfte im Landesinstitut für Schule. "Gute Bildung, unterstützt von beiden pädagogischen Einrichtungen, Kita und Schule, und begleitet von den unterschiedlichen Professionen hat ein großes Potenzial, damit die Kinder ein erfolgreiches und selbstbestimmtes Leben führen können", sagte Bildungssenatorin Eva Quante-Brandt. "Sprache ist der Schlüssel zur Bildung. Deshalb müssen wir mit der systematischen Unterstützung der kindlichen Sprachentwicklung so früh wie möglich beginnen. Wir brauchen eine bessere Verzahnung zwischen Kita und Grundschule. Die Einrichtung der fünf Modellstandorte ist ein wichtiger Schritt, damit alle Kinder die gleichen Bildungschancen erhalten."

Die Institutionen werden inhaltlich, personell und organisatorisch so verbunden, dass eine durchgängige sprachpädagogische Begleitung für Kinder ermöglicht wird. Dabei liegt der Fokus auf der systematischen Sprachbildung, der gezielten Unterstützung von Kindern mit spezifischem Sprachförderbedarf und der Förderung von Kindern mit besonderen Begabungen.
Senatorin Quante-Brandt betonte: "Die frühkindliche Bildung über die Grenzen der Einrichtungen und Ressorts gemeinsam zu entwickeln, ist uns ein großes Anliegen. Was die Kita an guter Arbeit leistet, wird in der Schule weitergeführt. Die gemeinsame Abstimmung der Ziele macht eine ganzheitliche Entwicklung und Bildung der Kinder möglich."

Besonders die frühkindliche Bildung gehöre ins Zentrum, dies sei auch ein erklärter Schwerpunkt für die kommende Legislatur. Das Projekt der Modellstandorte sei auch ein Signal für diese Schwerpunktsetzung.

"Es ist unser gemeinsames Ziel, die Kinder hier multi-professionell so zu unterstützen, dass sie die Möglichkeit haben, ihre Sprache so zu entwickeln, dass sie die Anforderungen auch meistern können. Ich bin sehr froh, dass sich Kitas und Schulen noch intensiver auf den Weg aufmachen, um diese Aufgabe gemeinsam anzugehen. Das Kind in den Mittelpunkt zu stellen und dann zu sehen, welcher Pädagoge mit welcher Profession dem Kind am besten in seiner sprachlichen Entwicklung helfen kann, ist die spannende Aufgabe."

Beteiligte Schulen: Schule am Pastorenweg, Schule an der Robinsbalje, Schule an der Stichnathstraße, Schule an der Paul-Singer-Straße, Schule am Wasser.

Bislang beteiligte Kitas: KuFZ Pastorenweg, Kinderhaus Quirli, KuFZ Robinsbalje, KuFZ Stichnathstraße, AWO Kita-Kinderhaus Annemarie Meevissen, KuFZ Carl-Severing-Straße, KuFZ Haus Windeck.


Quelle: Pressestelle Senatorin für Bildung und Wissenschaft
www.senatspressestelle.bremen.de


Zeitnah

Neue Studie zum Medienumgang der Jüngsten

„miniKIM 2014“ dokumentiert, wie Zwei- bis Fünfjährige Medien nutzen.Medien spielen im Alltag von Kindern eine große Rolle, auch Mädchen und Jungen im Vorschulalter wachsen keineswegs medienfern auf. Bei der Mediennutzung von Zwei- bis Fünfjährigen spielen besonders das Fernsehen und (Bilder-)Bücher eine zentrale Rolle.

Fast die Hälfte der Kinder dieser Altersgruppe (44 %) sieht jeden oder fast jeden Tag fern, 43 Prozent beschäftigen sich (fast) täglich mit einem Buch. Im Altersverlauf zeigt sich eine deutliche Verschiebung der Präferenzen: Während für die Mehrheit der Zwei- bis Dreijährigen Bücher unverzichtbar sind, ist für die Vier- und Fünfjährigen das Fernsehen das wichtigste Medium.

Dies macht sich auch in der Nutzungsdauer bemerkbar: Kinder im Alter von zwei bis drei Jahren sehen durchschnittlich 34 Minuten am Tag fern, die Vier- bis Fünfjährigen kommen bereits auf 52 Minuten pro Tag. Unabhängig davon bleibt die Zeit, in der sich die Kinder mit Büchern beschäftigen, aber in beiden Altersgruppen konstant (26 Minuten pro Tag). Außerdem hören die Zwei- bis Fünfjährigen nach Angaben der Haupterzieher im Schnitt 18 Minuten pro Tag Radio, spielen drei Minuten Computer-, Konsolen- oder Onlinespiele und nutzen jeweils zwei Minuten das Internet, Handy- sowie Tabletspiele. Dies sind Ergebnisse der Studie miniKIM 2014 (Kleinkinder und Medien) des Medienpädagogischen Forschungsverbundes Südwest, bei der die Haupterzieher zum Medienumgang ihrer Kinder befragt wurden.

Der beliebteste Fernsehsender der Kinder zwischen zwei und fünf Jahren ist der „KiKA“ von ARD und ZDF. Die liebste Fernsendung der Jungen und Mädchen ist „Unser Sandmännchen“. Mit Abstand folgen „Die Sendung mit der Maus“, „Wicki und die starken Männer“ und die „Sesamstraße“. Die Lieblingsbücher der Zwei- bis Fünfjährigen kommen hauptsächlich aus dem Genre der Tier- oder Bauernhofgeschichten.

Nach Einschätzung der Eltern ist vor allem das Buch ein wichtiges Medium, das die Fantasie von Kindern fördert. Außerdem denkt der Großteil der Haupterzieher, dass Kinder durch Bücher lernen und diese ein wichtiger Faktor für den späteren Schulerfolg sind. Das Internet wird von vielen Eltern eher kritisch gesehen: So denkt gut die Hälfte der Eltern, dass das Internet einen Einfluss auf die Gewaltbereitschaft habe, dass ihre Kinder mit ungeeigneten Inhalten in Kontakt kommen und außerdem durch das Internet zu „Stubenhockern“ werden. Filmmedien wie Fernsehen, Videos und DVDs bergen nach Ansicht der Eltern ähnliche Gefahren, seien aber dennoch für die Kinder wichtig, um im Freundeskreis mitreden zu können.

Computer und Internet spielen im Alltag der Zwei- bis Fünfjährigen eine sehr untergeordnete Rolle, lediglich 15 Prozent der Kinder haben schon erste Erfahrungen mit dem PC gesammelt. Das Internet nutzen nur sieben Prozent der Jungen und Mädchen, allerdings sind fünf Prozent der Zwei- bis Fünfjährigen schon regelmäßige Nutzer von Online-Diensten. Nur 15 Prozent aller Kinder im Alter von zwei bis fünf Jahren haben schon einmal Tablet-PC genutzt, inhaltlich steht hier das Spielen neben dem Anschauen von Fotos oder Videos im Mittelpunkt. Die Hälfte der Haupterzieher ist zudem der Meinung, Tablet-PCs seien nichts für Kinder.

Download - miniKIM 2014