Januar 2015

Praxis

Spiel für die Kita: Berufe raten

"Berufe raten" kann von Kindern schon ab dem 4. Lebensjahr gespielt werden und es sollten mindestens 3 Spieler sein.

Die Regeln
Die Kinder stehen im Kreis und zählen aus, das ausgezählte Kind macht dann den Anfang. Dafür muss es sich einen Beruf, ein Handwerk oder eine Tätigkeit ausdenken. Diese wird dann pantomimisch dargestellt.

So kann man mit der Hand einen Hammerschlag nachahmen, um den Beruf des Maurers zu zeigen. Oder einen Teig kneten, um den Bäcker darzustellen. Mit einer imaginären Gießkanne werden Blumen gegossen, damit die anderen Kinder den Beruf des Gärtners raten müssen. Das Tippen auf einer Schreibmaschine kann auf eine Sekretärin hindeuten. Das Abhören mit einem Stethoskop, lässt auf einen Arzt schließen.

Geistige und körperliche Förderung
Bei diesem Spiel sind die Kinder auf vielen Ebenen gefragt. Sie müssen nicht nur denken, sondern auch ihre motorischen Fähigkeiten einsetzen und raten. Dieses Spiel sorgt in der Regel für ein großes "Hallo" und auch für viele Lacher. Es geht nicht nur darum sich einen Beruf auszudenken, sondern auch eine typische Handbewegung oder pantomimische Darstellung zu machen.

Weiterhin müssen die anderen Spieler herausfinden, um was für einen Beruf es sich handelt. Die Regeln können auch individuell abgeändert und dem Alter der Kinder angepasst werden. Zum Beispiel, dass sie kleine Hilfestellungen und Hinweise bekommen.

Dasjenige Kind, welches den Beruf geraten hat, ist als nächstes dran und darf sich einen Beruf ausdenken. Die große Herausforderung liegt nun darin, den Beruf auch gut darzustellen. Meistens ist es für die Kinder nicht sehr leicht, dass sie bei der pantomimischen Darstellung nicht sprechen dürfen.

Wenn den Kindern die Ideen fehlen, dürfen die Erwachsenen natürlich helfen. So kann im Vorfeld eine Liste mit möglichen Berufen angefertigt werden und der Vorschlag darf dem Kind ins Ohr geflüstert werden.

Das Spiel kann sowohl drinnen als auch draußen gespielt werden. Als besonderer Spaß bei einem Kindergeburtstag darf sich ein Erwachsener einbringen und den Kindern mit Schminkfarbe eine schwarze Nasenspitze malen, um so den Beruf des Schornsteinfegers zu raten.


Praxis

Lebendiger Austausch zwischen Generationen

Fröhliches Lachen tönt durch den Eingangsbereich des Wintershall Kinderhauses WiKi in Kassel. 20 Krippen- und Kindergartenkinder warten auf den weißen Kleinbus, mit dem die Bewohner des Altenhilfezentrums Stiftsheim vorfahren. Die Treffen beider Einrichtungen stehen immer unter einem bestimmten Motto, um den Dialog zwischen Jung und Alt anzuregen.

So findet heute ein Austausch über Urlaubsreisen statt: Ein Koffer wird mit Dingen der Kinder und der Senioren gepackt, zahlreiche Postkarten und Broschüren erinnern an ferne Länder. Die Bilder rufen bei Kindern wie Senioren Assoziationen hervor und unterstützen somit bei den Gesprächen.

Die Kooperation zwischen der betrieblichen Kinderbetreuung der Wintershall Holding GmbH unter Trägerschaft von Impuls Soziales Management GmbH & Co. KG und dem Evangelischen Altenhilfezentrum Stiftsheim existiert bereits seit einem Jahr. Mal besuchen die Kinder das Altenheim, mal kommen die Senioren in die Kindertageseinrichtung, manchmal sind auch die Eltern dabei – egal wo, die regelmäßigen Treffen verfolgen immer das Ziel des Austauschs zwischen Jung und Alt. Während die Kinder dabei Erfahrungen mit Alterungsprozessen sammeln und Rücksichtnahme, Hilfsbereitschaft und Verantwortungsbewusstsein lernen, steigern die intergenerativen Angebote die Lebensqualität der Bewohner des Altenhilfezentrums. „Die Fragen der Kinder und die Gespräche fordern ihre Kompetenzen und verbliebenen Fähigkeiten heraus“, sagt Angelika Krah, Sozialarbeiterin im Stiftsheim und eine der Projektverantwortlichen. Sie empfindet das Projekt für beide Seiten als Bereicherung und hebt besonders die Lebendigkeit und das Lachen der Kinder hervor, welche den älteren Menschen glückliche Momente bescheren. Bei der Besichtigung des WiKi fallen Sätze wie „Das ist ja ein Paradies hier“ und Geschichten aus dem Kindergartenalltag vor über 70 Jahren werden erzählt. Dadurch erfahren die Kinder aus erster Hand, was es früher bedeutet hat, Kind zu sein.

Pädagogische Begleitung ist wichtig
Entstanden ist das Projekt auf Initiative des Trägers Impuls Soziales Management. Die Idee dahinter lautete, mehrere Generationen ungezwungen und in ihrem natürlichen Umfeld zusammenzubringen. Dabei ist eine intensive Vor- und Nachbereitung der Treffen sowie eine pädagogische Begleitung der Kinder sehr wichtig, um Ängste zu nehmen und neue Situationen zu reflektieren. Melanie Bringmann, stellvertretende Leitung des WiKi und Projektverantwortliche, sagt: „Alle Kinder im Alter von einem bis zu sechs Jahren können die Veranstaltung besuchen. Im Morgenkreis bereiten wir die Termine vor und thematisieren anschließend das Erlebte.“ Viele Kinder nehmen regelmäßig teil und haben bereits Freundschaften mit den Senioren aufgebaut.

Zahlreiche Gemeinsamkeiten
Bei der Planung des Programms zu Beginn der Kooperation haben die Verantwortlichen schnell festgestellt, dass die Kinder und Senioren viele gemeinsame Interessen haben. Es wird gesungen, gemalt, gekocht und gebacken, im Sitzen geturnt oder spazieren gegangen. Und für das Jahr 2015 haben die Organisatorinnen und Teilnehmer große Pläne: Die Kindervertretung des WiKi will gemeinsam mit dem Einrichtungsbeirat des Stiftsheimes die nächsten Veranstaltungen planen.

Über die Kinderbetreuungsrichtung „WiKi“
Die Einrichtung „WiKi“ in Kassel ist eine betriebliche Kindertagesstätte und -krippe der Wintershall Holding AG und existiert seit dem Jahr 2012. Die 80 angebotenen Plätze verteilen sich auf fünf Gruppen mit Kindern im Alter von sechs Monaten bis zum Schuleintritt. Die Einrichtung arbeitet nach dem Situationsansatz, einer am Kind orientierten Pädagogik, in der Kinder ein klares Mitspracherecht haben.

Über Impuls
Impuls Soziales Management ist ein bundesweit tätiger Träger von mehr als 30 betrieblichen und öffentlichen Kinderbetreuungseinrichtungen. Als Dienstleister steht Impuls Unternehmen und Kommunen seit über 20 Jahren beratend beim Aufbau oder der Optimierung von Kitas zur Seite. Zu den Kunden zählen Großkonzerne wie die Daimler AG, die Volkswagen AG und die RWE AG ebenso wie mittelständische Unternehmen. Außerdem qualifiziert das Unternehmen Fachkräfte, um die kindliche Entwicklung bestmöglich zu begleiten. Über 600 Mitarbeiter sind für Impuls im Einsatz, davon mehr als 30 in der Zentrale in Kassel. Weitere Informationen unter www.e-impuls.de


Praxis

Berufe - Teil 2: Ein Landwirt muss früh aufstehen

Der Wecker klingelt um halb fünf. Noch einmal kurz ins Kissen kuscheln, dann heißt es raus aus den Federn. Im Stall warten 50 Kühe. Und in zwei Stunden kommt der Milchsammelwagen um die Milch abzuholen - Alltag für die Landwirte.

Für Martin Obermayer war schon immer klar, dass er irgendwann den Hof seiner Familie übernehmen wird. Als einziger Sohn wurde er nie gefragt ob er lieber etwas anderes machen möchte. Ganz anders seine Frau Birgit - sie war Bankkauffrau, als sie ihren Martin kennen lernte. Ihm zuliebe tauschte sie die Geldmünzen gegen Melkmaschinen. Und seitdem hat sich ihr Leben gewaltig verändert. "Wenn ich krank werde, gibt es niemanden, der mir weiterhin ein Gehalt überweist", sagt Birgit Obermayr. "Mit kitschig-idyllischen Fernsehserien hat das nichts zu tun."

Keine Zeit zum Grübeln

Viel Zeit sich darüber den Kopf zu zerbrechen hat sie nicht. Es ist kurz nach sieben - höchste Zeit, die Pausenbrote für ihre Söhne Korbinian und Johannes zu schmieren. In ein paar Minuten wird Martin zum Frühstücken in die Küche kommen. Danach steht die Büroarbeit auf dem Programm. Die Obermayrs müssen einen Haufen Anträge ausfüllen, Dünger und Spritzmittel bestellen und den Tierarzt anrufen. Ihr Arbeitstag ist genau durchgeplant. Nur so lässt sich die viele Arbeit bewältigen.

Landwirt zu sein bedeutet, an sieben Tagen in der Woche mit den Hühnern aufzustehen und immer abrufbereit zu sein. Es kommt schon vor, dass die Obermayrs um Mitternacht ins Bett gehen und eine Stunde später wieder auf den Beinen sind, weil ein Kälbchen krank ist. Zur Erntezeit schlafen die Bauern oft nur ein paar Stunden. "Manchmal kriegt man da schon die Krise", gibt Bauer Obermayr zu, "aber da muss man durch."

Flecki und Liliput

Um die Kälbchen auf dem Hof kümmert sich Birgit Obermayr. Sie strahlt, wenn sie durch die "Säuglingsstation" des Bauernhofs führt. Kein Wunder, schließlich sind die Mini-Kühe ja auch extrem niedlich. Drei Mal am Tag gibt es für Flecki, Liliput und Co einen Liter Milch aus einem Eimer mit Riesennuckel.

Ihr Mann Martin arbeitet derweil auf dem Feld oder im Wald. "Unser Leben richtet sich nach den Jahreszeiten", sagt er. Am liebsten mag er den Winter. Weshalb? "Weil da der Stress nicht so groß ist." Im Frühling und Sommer geht es dagegen oft richtig zur Sache. Wenn Regen droht und die Ernte eingebracht werden muss, entscheiden oft Minuten.

Unter www.geolino.de gibt es noch weitere Berufsbilder und die dazu passenden Ausführungen.