November 2011

Praxis

Weihnachtsfeier im Kindergarten

Die Weihnachtsfeier im Kindergarten gehört zweifellos zu den Highlights des Jahres für die Kinder. Die Freude darauf ist enorm. Deshalb muss so eine Feier gut vorbereitet werden. Die Kinder müssen mit in die Vorbereitungen einbezogen werden. Sie können mit schmücken oder auch die Weihnachtsbäckerei übernehmen.

Da oft die finanziellen Mittel knapp bemessen sind, empfiehlt es sich, im Vorfeld bei den Eltern nachzufragen, ob sie sich beteiligen wollen. Es muss kein Geld gespendet werden. Naturalien zum Ausschmücken, gebackene Sachen, ein Weihnachtsbaum oder ähnliches helfen ebenso. Meist werden die Eltern zur Weihnachtsfeier eingeladen. Da ist es selten einem zuviel, seinen Beitrag zu leisten.

Gemeinsam singen ist immer eine schöne Tradition. Die Kinder sind stolz, ihre neu erlernten Lieder vorzutragen. Gemeinsam macht das Singen Spaß. Danach könnte man das Buffet eröffnen. Beim gemeinsamen Kaffeetrinken kann man sich in aller Ruhe miteinander austauschen. Danach können verschiedene Bastelangebote wahrgenommen werden. Die Bastelsachen sollten aber an diesem einen Nachmittag fertig gestellt werden können. Zur Erinnerung an einen schönen Tag im Kindergarten wollen die Kleinen ihre Sachen mit nach Hause nehmen.
Zum Abschluss kann noch einmal zusammen gesungen werden, das ist ein schöner Ausklang der Feier. Der Nachmittag sollte nicht zu voll gestopft sein, damit noch Zeit für Gespräche bleibt. Ruhe und Gemütlichkeit sind wichtig.

Ganz anders kann man im Freien feiern. Wie wäre es mit einer Wanderung durch den verschneiten Winterwald. (orts- und wetteraghängig). Die Kinder können kleine Lampions oder Fackeln tragen. Im Wald könnte Futter für die Tiere verteilt werden. Vielleicht findet sich auch unterwegs eine Hütte, wo etwas gegessen werden könnte. Dort kann der Weihnachtsmann auch Geschenke verteilen. Vielleicht darf auch ein Lagerfeuer angezündet werden. Essen kann man aus einer Gulaschkanone beziehen, diese kann überall aufgestellt werden. So etwas gefällt den Kindern.

Wenn ein Tierpark in der Nähe ist, kann man auch für die Tiere ein „Weihnachtspäckchen“ packen. Viele Zoos erlauben, dass man einige Tiere füttern darf. Äpfel, Kastanien, Brot, Salatköpfe und anderes können von den Kindern mitgebracht und verfüttert werden. Natürlich muss man das mit der Zooleitung absprechen. Anschließend kann man im Kindergarten immer noch eine kleine Feier durchführen.

Gedichte lockern jede Weihnachtsfeier auf. Es gibt ja nicht nur traditionelle, ernste Verse. Auch lustige Gedichte über Weihnachten sind vorhanden. Wenn zu Beginn einer Feier die Stimmung noch nicht so toll ist, können ein paar lustige Gedichte für Entspannung und Auflockerung sorgen. Wenn sie noch von jemandem vorgetragen werden, der sehr ausdrucksstark liest und pantomimisch begabt ist, kommt sicher Stimmung auf. Man muss Weihnachten nicht ausschließlich ernst nehmen.

Sehr beliebt sind auch kurze Weihnachtsgedichte bei Kindern. Meist gibt es in der Adventszeit mehrere Gelegenheiten, bei denen Kinder ein Gedicht aufsagen können.

Vom Christkind
Denkt euch - ich habe das Christkind gesehn!
Es kam aus dem Wald, das Mützchen voll Schnee,
mit rotgefrorenem Näschen.
Die kleinen Hände taten ihm weh;
denn es trug einen Sack, der war gar schwer,
schleppte und polterte hinter ihm her.
Was drin war, möchtet ihr wissen?
Ihr Naseweise, ihr Schelmenpack -
meint ihr, er wäre offen, der Sack?
Zugebunden bis oben hin!
Doch war gewiss was Schönes drin:
denn es roch so nach Äpfeln und Nüssen!


Noch mehr Tipps und Infos rund um das Weihnachtsfest gibt es unter: www.weihnachtenpro.de
oder www.weihnachtsmile.de


Praxis

Die Praxis des Meditierens mit Kindern

Kindermeditationen sind Phantasiereisen, die den Kindern für einen Moment Abstand zum Alltag schenken. Sie regen das Vorstellungsvermögen an, die Kinder können lernen, loszulassen. Sie erleben ihre inneren Welten und schöpfen aus sich heraus wieder neue Kraft.

Eine Meditation ist wie eine Seifenblase: Sie kann so herrlich und eindrucksvoll sein - und plötzlich, bei der kleinsten Störung, ist alle Farbenpracht geplatzt. Daher ist die Planung, wie eine Meditation mit Kindern ablaufen sollte, äußerst wichtig. Folgende Strukturelemente bestimmen das Geschehen:

Erzieher/in,
Kinder,
Angebot und
Rahmenbedingungen.

Strukturelement: Erzieher/in
Es dürfte kaum ein Projekt oder eine Aktion mit Kindern so hohe Ansprüche an die Erziehern/innen stellen als eine Meditation. Von den Vorerfahrungen, der Einstellung zur Meditation, dem Geschick der Durchführung und der momentanen Ausstrahlung hängt ab, ob eine Meditation scheitert, nur oberflächlich daherkommt oder zu einer ergreifenden Erfahrung wird. Denn Kinder meditieren in Teilhabe. Sie werden getragen von der Ruhe, Ausgeglichenheit und Harmonie, die die Erzieher/innen einbringen. Sie sind eingebunden in die Erlebnistiefe des Erwachsenen. So ist das Gelingen aufs engste mit der Erlebnisfähigkeit der beteiligten Erwachsenen verbunden.

An allererster Stelle steht die Begeisterung für meditative Formen. Für manche Menschen ist Meditieren etwas Überflüssiges oder sogar Obskures. Es ist offensichtlich, dass solche Pädagogen/innen den Kindern meditative Erfahrungen nicht nahe bringen können. Wer mit Kindern meditieren möchte, sollte Begeisterung mitbringen und eigene Vorerfahrungen besitzen. Damit ist gemeint: Wer zur Meditation anleitet, sollte selbst in diesem Gebiet ein gerütteltes Maß an Erfahrungen mitbringen. Dies setzt voraus, dass man Einführungskurse und Meditationsangebote besucht hat und mit Erfahrungen und Wirkungen vertraut ist.

Wer öfter meditiert, der weiß, dass tief greifende Erfahrungen auch davon abhängig sind, wie man momentan gestimmt ist. Es muss bereits vorher eine entspannte und geruhsame Atmosphäre herrschen. Eine Pädagogin, die sich aus einer Konfrontation mit einer Kollegin in eine Meditation mit Kindern begibt, wird kaum zur Entspannung und Harmonie fähig sein.

Das Angebot "Meditation mit Kindern" ist kein Selbstläufer. Ganz im Gegenteil: Es sind viele überlegte Handlungen und subtile Kommunikationsformen, die das Gelingen verantworten, z.B. langsames Sprechen, Dynamik der Stimme, gestaltete Pausen, behutsames Schreiten, Sprache der Augen, mystagogische Bewegungen und vieles mehr. Viele praktische Erfahrungen befähigen zu einem sinnvollen Zusammenspiel der genannten Elemente und können Erlebnisreichtum erschließen helfen.

Strukturelement: Kinder
Wird mit Kindern eine Meditation durchgeführt, so ist zu überlegen: Wie viele Kinder sollen teilnehmen? Und: Welche Kinder sollen sich beteiligen?

Eine Erzieherin, die erste Versuche mit Kindern zu meditieren unternimmt, wird zunächst sehr wenige Kinder dazu einladen. Eine Kleingruppe von vier bis sechs Kindern ist hinreichend. Routinierte Erzieher/innen nehmen schon mal zwanzig und mehr Kinder zum Meditieren mit.

Welche Kinder werden ausgewählt für eine Meditation? "Gerade die lebhaften, unruhigen und umtriebsamen Kinder brauchen ganz besonders ein solches Angebot!" Diese Einschätzung mag zwar stimmen, aber mit solchen Kindern ist die Gefahr sehr groß, dass die Meditation misslingt. Für erste Versuche sind ruhige und ausgeglichene Kinder vorteilhaft. Wenn Pädagogen/innen Routine im Meditieren mit Kindern besitzen, dann können auch lebhafte und unruhige Kinder einbezogen werden.

Eine sehr wichtige Voraussetzung ist, Kinder sollen zum Meditieren eingeladen werden. Sie dürfen nie dazu gezwungen werden.

Strukturelement: Das Meditationsangebot
Welche Meditationsformen sollen für Kinder ausgewählt werden? Welche Formen sprechen Kinder besonders an? Wie soll eine Meditation für Kinder aufbereitet werden?

Zunächst wird man wiederum von den Vorerfahrungen und Vorlieben der Pädagogen/innen ausgehen. Denn diejenigen meditativen Elemente, die den Pädagogen/innen viel mitgeben können, werden auch die Kinder beeindrucken. Dies entspricht den Prinzipien der Teilhabe.

Ein erster Anfang, Kinder zur Meditation zu führen, sind Übungen zur Wahrnehmung und Sensibilisierung. Beispielsweise können Kinder in einem Fühlsack verschiedene Gegenstände ertasten; oder in einem Raum werden Gegenstände versteckt, die einen Ton von sich geben, und es soll erraten werden, um welche Gegenstände es sich handelt.

Ebenso lassen sich in Projekte und Aktionen Elemente des meditativen und rhythmischen Sprechens und Gehens einbauen. Beim Laternenbasteln konnte ich oft beobachten, dass Kinder ganz ergriffen sind, wenn sie folgenden Spruch aufsagen, während ihre Laterne das Dunkel erhellt: "Finkel, fankel, funkel. Die ganze Welt ist dunkel. Da zünd ich meine Laterne an, damit ich besser sehen kann. Finkel, fankel funkel. Nun ist es nicht mehr dunkel."

Ein pädagogisches Aha-Erlebnis war ebenfalls, als Kinder Feuer und Flamme bei folgendem Vorstellungsspiel waren: Alle Kinder stehen in einem Kreis. Ein Erwachsener geht außen an dem Kreis entlang mit dem Spruch: "Eins, zwei, drei, immer länger wird die Reih, die Lisa, die ist dran, dass es weitergehen kann." Das angesprochene Kind schließt sich an, und der Spruch beginnt von vorne. In der Betreuerrunde versuchten wir zu ergründen, warum die Kinder von diesem Spiel so in Bann genommen wurden. Einmal ist es der einfach rhythmische Text, dann die gebetsmühlenartige Wiederholung. Vielleicht auch die Spannung bei der Frage: Wann werde ich aufgerufen?

Einen starken Aufforderungscharakter für Kinder haben Gegenstandsmeditationen. Die Kinder beschäftigen sich zunächst mit dem Gegenstand, beispielsweise einer Kerze, einem Stern und ähnlichen Dingen. Dieser Gegenstand dient anschließend zur meditativen Sammlung. Eine allseits bekannte Form ist das Rollen von Kerzen aus Bienenwaben mit einer anschließenden Stille-Übung.

Außerhalb dieses kurzen Einblicks wird in Kindertageseinrichtungen eine Vielfalt von meditativen Formen und Stille-Übungen praktiziert. Hier können nur die wichtigsten Praktiken genannt werden: Katathymes Bilderleben, Bildmeditation, Meditation und Bewegung, Symbol-Meditation, Mandala-Meditation, Licht- und Farbmeditation, Klang-Meditation, Mantra-Meditation, Phantasiereisen und vieles mehr.

Durchführungsschritte
Sich versenken, sein Innenleben anzutreffen und sich innerlich ansprechen zu lassen braucht viel Zeit und Geduld. Daher kann eine Meditation seine Erlebnisgestalt und seinen Tiefgang erst weitreichend entfalten, wenn die meditativen Elemente einen Weg bilden und auf diesem Weg fortschreiten. Folgende Schritte haben sich bei meditativen Übungen mit Kindern im Vorschulalter bewährt.
 
Einladung zur Meditation
Sich sammeln
Das Angebot der Stille
Erfahrungen verarbeiten
Abschluss gestalten.

Ein meditatives Ritual der Adventszeit: vom Aufleuchten der Sterne 

Kinder und der Sternenhimmel
In der Adventszeit sind die Tage kurz - die Nächte werden länger. Da sind auch Kindergartenkinder häufig abends noch unterwegs. Wenn sich Eltern Zeit lassen und der Himmel nicht bewölkt ist, dann entdecken Kinder das Meer der Sterne am Himmel. Vor allem wenn das Leuchten der Sterne nicht durch künstliches Licht gedämpft wird, sieht man das Funkeln und Glitzern der Sterne ganz deutlich. Ein Erlebnis für jedes Kind - und auch für den staunensfähigen Erwachsenen!

Beim Betrachten des Sternenhimmels berühren die Symbole "Himmel und Sterne" unser Tiefenbewusstsein. Himmel ist ein Symbol für Glück, Zufriedenheit, Weite und Sehnsucht des Menschen. Der Stern ist für den Menschen ein Zeichen der Hoffnung, der Orientierung, der Freude und des Glücks. Diese Erlebnisdimensionen versetzen Kinder und Erwachsene ins Staunen, wenn sie den Nachthimmel auf sich wirken lassen.

Dieses Erlebnis lässt sich auch im Gruppenzimmer nachstellen. Dazu werden von den Kindern Sterne und Schwimmkerzen hergestellt. Eine Wanne mit Wasser dient als Universum, auf dem die Sterne sich entfalten und ihren Lichtschein entwickeln.

Sterne basteln
Die Kinder malen mit Wachsmalkreiden Sterne auf ein etwas kräftigeres Papier. Sie sollten dazu sehr lichte Farben benutzen, denn Sterne leuchten hell und klar. Anschließend werden die Sterne ausgeschnitten. Das Sternenmuster darf nicht durch Falten gewonnen werden, weil mehrmals abgeknicktes Papier die Spannung verloren hat und sich nicht mehr öffnet. Die Zacken der ausgeschnittenen Sterne werden nach innen gefaltet.

Schwimmkerzen herstellen
Man braucht dazu Teelichter und Nussschalen. In einem warmen Wasserbad werden die Teelichter nur soweit erwärmt, dass sie sich kneten lassen. Dann nimmt man das Wachs des Teelichts mitsamt dem Docht und drückt es in eine Nussschale. Und schon ist eine Kerze entstanden, die prima auf dem Wasser schwimmt.

Meditatives Ritual
Damit Faszination und Begeisterung um sich greifen können, sind der Ablauf und die Erlebnismöglichkeiten genau zu planen. Denn kleine Hemmnisse und Schwierigkeiten können das Erlebnis verderben oder verflachen.

Bevor die Kinder in den verdunkelten Raum kommen dürfen, wird eine größere Wanne mit Wasser bereitgestellt. Das Wasser kann mit blauer Farbe oder Tinte eingefärbt werden, so gleicht es eher dem Himmel. In einem verdunkelten Raum, der nur durch Kerzen erhellt ist, setzen sich die Kinder im Kreis um die Wanne. Die Erzieherin erklärt in zwei Sätzen: Wir wollen zusammen den Nachthimmel bestaunen. Wir lassen unsere Stern auf diesem Himmel aufleuchten.

Nacheinander legen die Kinder ihre Sterne ins Wasser. Langsam entfalten sich die Sterne und das Strahlen und Glitzern kommt zur Geltung. Jeder Stern erhält die Möglichkeit, sich voll zu entfalten, erst dann wird ein weiterer Stern ins Wasser gelegt.

Im ersten Teil der Übung sollte es völlig ruhig sein, denn die Kinder sind so beeindruckt, dass sie zum Singen oder Hören einer Geschichte nicht fähig sind. Wenn alle Sterne am Himmel sich entfaltet haben, können noch einige brennende Schwimmkerzen dazu gegeben werden.

Wenn sich das erste Staunen gelegt hat, können Lieder und Geschichten die Stille vertiefen.

Praktische Meditaitonsanleitungen findet ihr auch in diesem Kinderzeit-Gastbeitrag


Praxis

Verkehrserziehung im Kindergarten

Je früher Mobilitätserziehung einsetzt, umso besser. Der Kindergarten spielt eine elementare Rolle bei der Vorbereitung der Kinder auf den Straßenverkehr, auch wenn die Mädchen und Jungen meist noch in Begleitung von Erwachsenen unterwegs sind. Im Mittelpunkt steht dabei die Förderung von Grundkompetenzen für eine sichere und selbstständige Verkehrsteilnahme. So soll im Kindergartenalter besonders die Bewegungs-, Wahrnehmungs- und Verständigungsfähigkeit der Heranwachsenden gefördert werden.

Verkehrserziehung in der Kindertageseinrichtung bedeutet mehr als das Erlernen von Verkehrsregeln. Kinder entwickeln stetig ihre sensomotorischen Fähigkeiten weiter, die sie unter anderem auch dazu benötigen, komplexe Verkehrssituationen zu bewältigen. 
Zur Förderung der notwendigen Fähigkeiten und Fertigkeiten kann die Kindertageseinrichtung einen wichtigen Beitrag leisten. Sie hilft so den Kindern, die Kompetenzen zu entwickeln, die sie benötigen, um z. B. ihren Schulweg später eigenständig bewältigen zu können.

Folgende Fähigkeiten sind für die Teilnahme am Straßenverkehr besonders wichtig und können in der Einrichtung geübt werden:

  • Die Anpassungsfähigkeit:
    zur Anpassung der eigenen Bewegung an die Bewegung anderer Körper bzw. an das Gelände, Gegenstände und Rhythmus
  • Die Antizipationsfähigkeit: die gedankliche Vorwegnahme des Verlaufes einer Bewegung und der Geschwindigkeit eines sich bewegenden Gegenstandes mit entsprechender Steuerung der eigenen Bewegung
  • Die Kombinationsfähigkeit: die Fähigkeit, mehrere Bewegungen miteinander zu kombinieren
  • Die Reaktionsfähigkeit: die Fähigkeit schnell und situations- bezogen auf erwartete und unvorhergesehene Ereignisse zu reagieren
  • Die Konzentrationsfähigkeit: diese umfasst das beharrliche Konzentrieren in Erwartung optischer und akustischer Zeichen
  • Die Wahrnehmungsfähigkeit: die Sensibilisierung für das Erkennen komplexer Situationen und Bewegungsvorgänge
  • Die Gleichgewichtsfähigkeit: die Fähigkeit, den eigenen Körper und mit ihm gekoppelte Gegenstände im Gleichgewicht zu halten


Quelle: www.sichere-kita.de

Natürlich stoßen Kinder mit vier oder fünf Jahren noch an entwicklungsbedingte Grenzen. Nicht alles kann schon im Vorschulalter erlernt, geschweige denn angewandt werden. Frühzeitiges Üben von unterschiedlichen Situationen als Fußgänger oder als Fahrer von Spielfahrzeugen versetzt Kinder aber in die Lage, ihre Möglichkeiten zu entfalten und ihre Kompetenzen altersgerecht zu erweitern.

Sicher hin und her im Straßenverkehr! | Reportage mit Willi Weitzel

Eigene Erfahrungen erzählen 
Tag für Tag erleben Kinder im Verkehr unzählige spannende oder ängstigende Situationen. Im Kindergarten können sie ihre Erfahrungen schildern und gemeinsam aufarbeiten. So lernen sie eine Menge über Sozialverhalten und angemessenes Reagieren. Die Mädchen und Jungen sind meist sehr wissbegierig, vieles lässt sich durch Rollenspiele, Lieder oder andere abwechslungsreiche Methoden leicht vermitteln. 

Spiele sind eine ebenso einfache wie effektive Methode, solche Grundfertigkeiten zu trainieren.

Bewegungspiele
In-die-Hocke-gehen und wieder Aufrichten, Laufen und Abstoppen: Bewegungsspiele machen Spaß, sind ohne Aufwand überall möglich und trainieren Gleichgewicht und Körperkoordination der Kinder.

Stopp!!
4 - 20 Kinder ab 3 Jahre 
Verlauf: Mit der Kreide wird eine dicke Linie auf den Boden gezeichnet. Die Kinder stellen sich nebeneinander auf, beginnen mit dem schnellen Schlag des Tamburins auf die Linie zuzulaufen, steigern ihr Tempo und versuchen, abrupt stehen zu bleiben, wenn ein besonders lauter Schlag des Tamburins ertönt, spätestens jedoch dann, wenn sie die Linie erreichen. 
Material: 1 Tamburin, 1 Schlägel, Straßenmalkreide oder Tesa-Krepp-Band 

Grünes Licht
4 - 25 Kinder ab 3 Jahre 
Verlauf: Die Kinder verteilen sich im Raum - die Erzieherin steht an einem festen Platz. Hält sie den grünen Ball hoch, bewegt sich die Gruppe frei im Raum umher. Wechselt sie auf das rote Signal, müssen alle in ihrer Bewegung verharren. Wenn es wieder "Grünes Licht" gibt, sagt sie eine neue Gangart an. Besonderen Spaß macht es, wenn die Fortbewegungsarten häufig gewechselt werden, z.B. hüpfen, schleichen, trippeln, stampfen, rückwärts gehen, galoppieren, tänzeln, schlurfen etc.
Material: 1 roter und 1 grüner Ball

Neben, vor und hinter
2 - 25 Kinder ab 5 Jahre 
Verlauf: Alle Kinder stehen hinter ihren Stühlen, die sie gut im Raum verteilt haben. Die Erzieherin sagt nach einem Signal eine Farbe und eine Tätigkeit an, z.B. "Rot - auf einen Stuhl stellen" oder "Gelb - neben den Stuhl hocken" etc. Alle Kinder, die ein Kleidungsstück in der angesagten Farbe tragen, führen die Tätigkeit aus. Hat jemand mitgemacht, der nichts von dieser Farbe an sich trägt, muss er sich auf seinen Stuhl setzen. 
Material: Stühle, 1 Glöckchen oder ein anderes Instrument

Wahrnehmungsspiele
Je früher man etwas hört oder sieht, umso mehr Zeit bleibt zum Reagieren. Mit abwechslungsreichen Spielen können Kinder ihre Sinne trainieren.

Bänder im Wind
8 - 15 Kinder ab 4 Jahre 
Verlauf: Die Kinder bewegen sich mit den Bändern durch den Raum und probieren aus, was sie alles damit machen können. Dann wird die Geräuschkassette eingelegt. Während der Geräusche aus der Natur dürfen alle Kinder spielen. Ertönt jedoch ein Verkehrsgeräusch, müssen sich alle ganz schnell auf eine vorher festgelegte Seite des Raumes begeben. Erklingen wieder Naturgeräusche, darf weitergespielt werden. 
Material: Für jedes Kind ein Rhythmikband oder Schleifenband, 1 Kassette mit Geräuschen incl. einiger Verkehrsgeräusche

Zudecken
6 - 12 Kinder ab 3 Jahre 
Verlauf: Die Tücher liegen im Raum verteilt. In der Mitte der Tücher liegen die farblich gleichen Gegenstände. Jedes Kind darf sich einen Gegenstand nehmen und sucht sich dann einen freien Platz im Raum. Die Erzieherin schlägt abwechselnd zwei Töne an und die Kinder gehen durch den Raum. Spielt sie einen Dreiklang, läuft jedes Kind zu seinem farblich passenden Tuch, legt sich hin und deckt sich damit zu. Ertönt der Dreiklang erneut, kommen alle wieder unter den Tüchern hervor, gehen zu den nun wieder abwechselnd erklingenden Tönen im Raum umher und tauschen untereinander die farbigen Gegenstände aus. Ertönt der Dreiklang, heißt es wieder "Zudecken". 
Material: Tücher in den Grundfarben Rot, Gelb, Grün, Blau - je Kind 1 Tuch, farblich zu den Tüchern passend je ein kleiner Gegenstand (Armreifen, Rhythmiksäckchen etc.), Glockenspiel und Schlägel.

Verständigungsspiele
Sich mit anderen zu verständigen ist nicht leicht - schon gar nicht im Verkehr. Einfache Übungen mit Alltagsgegenständen helfen Kindern im Vorschulalter, andere besser zu verstehen und die eigenen Absichten zu vermitteln.

Blickkette
6 - 25 Kinder ab 3 Jahre 
Verlauf: Die Kinder sitzen oder stehen im Kreis. Ein Kind beginnt zu klatschen und schaut dabei ein anderes Kind intensiv an, um ihm ohne Worte zu sagen: "Klatsch mit mir!" Das zweite Kind setzt das Spiel fort, das dritte und vierte, bis alle Kinder im Kreis klatschen. Die Kinder können sich natürlich auch andere Bewegungen ausdenken - allerdings nur solche, die man auch länger fortsetzen kann, z.B. winken, Hände reiben, auf der Stelle gehen, auf die Oberschenkel klatschen, sich an ein Ohr fassen etc.

Stück für Stück
8 - 12 Kinder ab 4 Jahre 
Verlauf: Jedes Kind sucht sich einen Spielpartner und geht mit ihm Hand in Hand zu der Musik im Raum spazieren. Dann erhält jedes Paar einen Luftballon und muss versuchen, ihn vor sich herzutreiben, ohne sich loszulassen. Fällt der Luftballon herunter, ist das Spiel für dieses Paar zu Ende, und es schaut zu. Dann wechseln die Kinder ihre Partner, und das Spiel beginnt von vorn. 
Material: Für jedes Spielpaar 1 Luftballon, Kassettenrecorder und Musik

Noch mehr Spiele und weitere Infos zur Verkehrserziehung unter
www.verkehrswacht-medien-service.de