Februar 2017

Newsletter Kindergarten/Schule Top Themen Ernährung

Zu gut für die Tonne - Grundschulmaterial zur Ernährungsbildung

Cover der Arbeitsmaterialien

Nach einer Studie der Universität Stuttgart, 2012 gefördert durch das Bundesministerium, wirft jeder von uns pro Jahr durchschnittlich 82 Kilogramm Lebensmittel weg – das entspricht etwa zwei vollgepackten Einkaufswagen. Aufs ganze Land hochgerechnet ergibt das einen gewaltigen Berg von 6,7 Millionen Tonnen. Den produzieren wir, die Verbraucher. Und wir haben es auch in der Hand, diesen Berg kleiner werden zu lassen. 

Am besten fängt man also mit der Ernährungsbildung schon in der Grundschule an und dieses Material soll dabei helfen, die Kinder dafür zu sensibilisieren. Das Lehrerheft ist so aufgebaut, dass Lehrkräfte das Thema Lebensmittelverschwendung auch bei Zeitmangel durchnehmen können: Die kurzen Kapitel lassen sich unabhängig voneinander behandeln. Alle enthalten ein Grundwissen, aus dem sich Lösungen für die Unterrichtsideen ergeben. Zu allen Einheiten gibt es Arbeitsblätter für die Schüler sowie ein weiteres zum Test des gesamten Heftinhalts und auch einen Bastelbogen.

Ergänzt werden die Lehrerheft jeweils durch ein Schüler-Arbeitsblattheft. Auf einer beigefügten CD-ROM finden Sie Quellenmaterial und weiterführende Links.

Material bestellen

Das Material für Lehrkräfte mit Arbeitsblättern und CD-ROM sowie die Arbeitsblätter können Sie in Klassensatzstärke kostenfrei bestellen über: kontakt@zugutfuerdietonne.de oder sich direkt hier herunterladen.

Herausgeber ist die Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung.


Top Themen Ernährung

Vegetarisch oder nicht? Kita-Speiseplancheck in Brandenburg und Berlin

Cover der Kita-Studie 2016

Das Essen in der Kita prägt Kinder nachhaltig. Die Verbraucherzentralen Brandenburg und Berlin haben daher die Kitaverpflegung in beiden Bundesländern unter die Lupe genommen. Im Fokus standen vegetarische Mahlzeiten und die Häufigkeit von Fleisch und Fisch, welche anhand der Empfehlungen der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) bewertet wurden. Zusätzlich begutachteten die Experten die Kennzeichnung der Mittagsspeisepläne: Können Eltern und Kinder die relevanten Informationen über die Zusammensetzung der Mahlzeiten aus dem Speiseplan ablesen?

„Vegetarische Mahlzeiten scheinen auf den ersten Blick die Mittagstische in den Kitas beider Länder erobert zu haben“, so Annett Reinke, Expertin für Lebensmittel und Ernährung bei der Verbraucherzentrale Brandenburg. „Die Kennzeichnung in den Speiseplänen ermöglicht allerdings nur selten eine eindeutige Identifizierung. Wir haben festgestellt, dass in vielen Beschreibungen kein Fleisch erwähnt wurde, obwohl durchaus denkbar war, dass Fleisch bzw. tierische Bestandteile enthalten sind.“ Beispiele dafür sind Gemüseeintöpfe, bei denen unklar ist, ob sie Fleisch oder Würstchen enthalten. „Nur in wenigen Fällen waren Mahlzeiten mit dem Zusatz „vegetarisch“ oder einem entsprechenden Symbol gekennzeichnet. Hier und auch bei der Auszeichnung der Fleisch- und Fischarten im Speiseplan besteht erhebliches Verbesserungspotenzial“, so Reinke. „Wir fordern daher Caterer und Kitas auf, für eine eindeutige Kennzeichnung der Gerichte zu sorgen.“

Ein weiteres Ergebnis: „Fisch steht in beiden Bundesländern noch zu selten auf dem Speiseplan. Ob in den wenigen Fällen, in denen es überhaupt Fisch gab, der empfohlene Seefisch angeboten wurde, ließ sich aus dem Speisplan nicht immer erkennen“, so Roland Scharathow, Projektleiter Lebensmittel und Ernährung von der Verbraucherzentrale Berlin. Beim Fleischangebot unterscheiden sich beide Bundesländer. Während in der Berliner Stichprobe die DGE-Empfehlungen eingehalten werden, liegen einige Brandenburger Kitas leicht über der vorgeschlagenen Anzahl von 8 Fleischgerichten in 20 Tagen.

„Für eine ausgewogene Ernährung ist es sinnvoll, dass sich Kitas an den DGE-Qualitätsstandards zur Häufigkeit von Fleisch- und Fischgerichten orientieren. Wichtig ist außerdem eine zielgerichtete Qualifizierung des Kita-Personals, das über die Zusammenstellung der Speisepläne entscheidet“, so Scharathow.

Ein praktisches Merkblatt und eine Checkliste für Kita-Personal finden Sie unter: www.vzb.de/merkblatt-speiseplan

Die komplette Studie mit allen Ergebnissen für Brandenburg und Berlin finden Sie zum Download unter: www.vzb.de/kita-studie-2016

Hintergrund: Über den Marktcheck

Vom 1. bis zum 31. Mai 2016 wurden rund 80 Speisepläne von Kitas erfasst. Die Auswahl erfolgte in Brandenburg und Berlin nicht repräsentativ auf Basis von postalischen Anschreiben sowie mündlicher Einladung. Insgesamt 54 Brandenburger und 24 Berliner Kitas beteiligten sich an dem Marktcheck.

Die Speisepläne wurden im Juni /Juli 2016 von den Mitarbeiter*innen der Verbraucherzentralen nach einheitlichen Kriterien (Basis: DGE-Anforderungen an einen Vierwochenspeiseplan mit Fokus auf Fleisch und Fisch) ausgewertet. Erfasst wurde neben der Anzahl der Fleisch- und Fischgerichte (Fleisch oder Fisch als Hauptmahlzeit) die Anzahl vermutlicher und eindeutig gekennzeichneter vegetarischer Gerichte. Vermerkt wurde außerdem, auf welche Art und Weise gegebenenfalls eine vorhandene Kennzeichnung von vegetarischen Gerichten im Speiseplan erfolgte. 

Als eindeutig vegetarisch wurden nur die Speisen eingestuft, die entweder durch den Zusatz „vegetarisch“ oder etwa durch Symbole (z.B. grünes Blatt) im Speiseplan gekennzeichnet waren.


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Ratgeber Ernährung: Vom Samen bis auf den Teller + Download

Seit einigen Jahren ist das Bewusstsein für alte Gemüse- und Obstsorten sowie Tierrassen wieder gewachsen. Das ist gut so, denn zum einen gehört der Schutz alter Kulturpflanzen und Nutztiere zur Wahrung der Artenvielfalt und einer intakten Umwelt. Zum anderen schmecken viele dieser alten Sorten richtig lecker. Das gelangt durch Projekte wie „Kinder-Garten im Kindergarten – Gemeinsam Vielfalt entdecken“ wieder in das Bewusstsein der Menschen. Mit dem vielfältigen Einkauf und Anbau können die Verantwortlichen in Kindergärten die Vielfalt der Lebensmittel fördern. Dazu finden Sie in dieser Broschüre viele Anregungen. Zudem enthält dieses Ratgeber Tipps, wie Sie die Vielfalt der Obst- und Gemüsesorten in den täglichen Speiseplan einbeziehen und wie Sie die Kleinen spielerisch für neue Geschmacksrichtungen begeistern.

Dies ist bereits der dritte einer Reihe von Ratgebern, die mit unterschiedlichem Fokus die biologische Vielfalt fördern. Im ersten Ratgeber „Naturnah gärtnern“ finden Interessierte zahlreiche Tipps für eine naturnahe Gartengestaltung. „Biologische Vielfalt spielend erleben“ heißt die zweite Broschüre. Sie zeigt aus den verschiedensten Blickwinkeln, dass die Natur alles bietet, was für ein ganzheitliches Lernen wichtig ist.

Die Ratgeber können unter www.kinder-garten.de/kiga-leitfaden.html kostenlos heruntergeladen werden.

Herausgeber ist das Forschungsinstitut für biologischen Landbau / FiBL Deutschland e.V.

Tipps aus der Praxis für die Praxis

Die vielen praktischen Beispiele aus den Netzwerk-Kindergärten zeigen, dass oftmals einfache Mittel genügen, um wirkungsvoll mehr biologische Vielfalt in das Außengelände der Kindergärten, in die Umgebung und auch in das Bewusstsein der Menschen zu bringen.