2018

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Spielerisch das Alphabet erfahren

Buchstaben zum Tasten, Fühlen, Untersuchen und Befüllen

Mit den „Erfahrungskleinbuchstaben“ entdecken Kinder Buchstaben mit allen Sinnen. Sie können sie abtasten, erfühlen, untersuchen und mit verschiedenen Gegenständen füllen. Dazu sind etwa Pfeifenputzer, Erbsen oder Murmeln bestens geeignet. So lernen die Kinder spielerisch das Alphabet kennen.

Ab 3 Jahre.
Material/Maße: 29 Buchstaben aus MDF, ca. 12 x 9 cm, Umlautpunkte.
Preis ca. 91 €


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Formen und Farben entdecken

Mit Philipp spielen und lernen

Farben und Formen bloß 
zu sehen, ist die eine Sache, sie 
zu erkennen, einzuordnen und mit ihnen umgehen zu können, ist eine ganz andere. Denn es sind eben Formen und Farben, die schon Babys den Zugang zur sichtbaren Welt eröffnen. Doch „wahr“ und bedeutsam wird alles visuell Wahrgenommene erst dann, wenn es mit bekannten Dingen verglichen, ihnen zugeordnet und somit in die kindliche Lebenswelt eingebaut werden kann. Wo gibt es Gemeinsamkeiten, wo Unterschiede? Je routinierter dies erkannt wird, desto verständlicher wird die Welt.

So geht das Sehen jederzeit Hand in Hand mit dem Verstehen; und Kinder wollen entdecken und begreifen, was ihnen in der farbenfrohen und vielgestaltigen Welt entgegentritt. Sie wollen die Dinge kennenlernen – und darin steckt auch schon das „Lernen“.

Die Spiele und Übungen in diesem Lernheft bauen auf der natürlichen Lernfreude der Kinder auf. Freundschaftlich begleitet von Philipp, der Lernmaus, setzen sie sich aktiv und spielerisch mit der Welt der Farben und Formen auseinander: in fröhlichen Brett- und Legespielen, beim Malen, Ausschneiden und Kleben sowie beim Lösen der Aufgaben.

Wenngleich sich vieles von selbst erklärt, brauchen Kinder dennoch Anleitung und Unterstützung durch Erwachsene: zum Verständnis für die Aufgaben ebenso wie zur Motivation durch Lob und Anerkennung.

Formen und Farben entdecken
Mit Philipp spielen und lernen
Landa, Norbert, Türk, Hanne
Oberstebrink
ISBN: 9783963040078
36 Seiten, 4,95 €

Mehr unter: www.oberstebrink.de

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Wer viel wissen will, der muss richtig spielen können

Spielen und lernen

Verblüffend? Nur wenn ein Kind wirklich spielfähig ist, wird es auch schulfähig

Gerade das Thema Spiel(en) gleicht auf Grund der Häufigkeit seiner Bearbeitung fast einem „ausgelatschten Schuh“, weil kaum eine Woche vergeht, in der nicht ein Buch über das „Spiel“ veröffentlicht wird und fast keine Fachzeitschrift der Pädagogik darauf verzichtet, zumindest einmal in ihrer Ausgabe zum Phänomen „Spielen“ Stellung zu beziehen. Spielseminare werden veranstaltet. Spielemessen durchgeführt, Spielpädagogik in Schulen unterrichtet und Spielmittelvertreter bieten immer neuere Produkte an. Wo also hin- geschaut wird, begegnet uns der Begriff „Spiel“. Einerseits scheint eine ungeheure Faszination von dem Wort auszugehen, andererseits birgt es ungeahnte Möglichkeiten, sich damit zu beschäftigen.

Die Folgen häufigen Aussagenmatsches

Tja, und nun dieser Artikel: Was kann er schon Neues bringen, ohne alte Kamellen aufzuwärmen, und warum lohnt es sich, ihn zu lesen? Die Antwort ist klar und unmissverständlich: Weil viele Veröffentlichungen das Phänomen „Spiel“ zerschlissen, zu viele Aussagen das Thema verwässert und zu viele Menschen das „Spiel“ zerredet haben. Was bleibt, ist nicht selten ein „Matsch von Aussagen“, die wirklichkeitsfremd, zu abgehoben und letztlich unklar sind. Deshalb soll in dem Artikel ein Bereich besonders beachtet werden: bestehende Zusammenhänge zwischen Spiel- und Schulfähigkeit bei Kindern im Kindergartenalter.

Die Folge häufigen „Aussagematsches“ über das Spiel sind bedenklich und nicht selten in der Praxis des Kindergartens zu beobachten: Es werden zum Beispiel so unsinnige Trennungen gezogen zwischen dem „freien“ und „gebundenen Spiel“. Spiel wird als methodisches Mittel eingesetzt oder in den Erklärungen von ErzieherInnen Eltern gegenüber, warum das Spiel für Kinder wichtig ist, folgen ungenaue und unvollständige Erklärungen. Außerdem sind Seminare zum Thema „Spiel“ nahezu immer ausgebucht, obgleich ja davon ausgegangen werden kann, dass ErzieherInnen während ihrer Ausbildung in dieser Frage genügend Spielkompetenz erworben haben. Es verwundert in diesem Zusammenhang nicht, dass etwa acht von zehn Kindergärten, die einen Referentenelternabend durchführen, den Wunsch äußern, zum Thema dieses Artikels dezidierte Ausführungen zu hören.

Spielen ist lernen – nicht mehr und nicht weniger

Wenn, wie wir wissen, die gesamte Denkentwicklung von Menschen daraus entsteht, wie häufig und intensiv sie als Kind aktiv gewesen sind/sein konnten, und wir gleichzeitig wissen, dass
 das gesamte Handeln von Kindern dazu dient, sich selber als ein „selbstbestimmter Bewirker“ zu erleben, sich in seinen Möglichkeiten und Grenzen zu erfahren, alte Erfahrungen auf neue Situationen zu übertragen und neue Erfahrungen zu bestaunen, dann heißt das zunächst einmal, dass das Tun für Kinder absolute Priorität vor allen anderen Äußerungsmöglichkeiten hat. Wenn wir zudem wissen, dass das Spiel die Hauptaktivität von Kindern ist – nicht das Reden oder Zuhören, nicht das Besprechen von irgendwelchen Situationen –, dann ergibt sich die logische Zusammenführung, dass das Spiel eine kindgemäße, von ihm selbst gewünschte und mit Erlebnissen besetzte Handlungsaktivität ist, die immer im Zusammenhang mit seiner Lebensumwelt verbunden und daher für das Kind ernst, bedeutungsvoll und real ist.

Nur durch Tätigkeit lernt ein Kind Verhaltensweisen, die es in sein Verhaltensrepertoire aufnimmt und damit in seine Persönlichkeit integriert. Daher nimmt es – in diesem Zusammenhang – nicht wunder, dass zum Beispiel viele Gespräche mit Kindern über irgendetwas in der Regel keine langfristigen Auswirkungen haben. Und dies den Kindern zum Vorwurf zu machen hieße, entwicklungspsychologische Schritte bei Kindern zu missachten. So heißt „Spielen“ für Kinder, den eigenen, inneren Impulsen nach Aktivität zu entsprechen, bestimmte Handlungsmöglichkeiten

zu erproben und seinen Verhaltensspielraum zu erweitern. Es erscheint in diesem Zusammenhang fast überflüssig zu sein, eindringlich darauf hinzuweisen, dass also der Begriff „Lernen“ zunächst nichts mit „Intelligenzerweiterung“, „Begabungsausbau“ oder ähnlichen Begriffen zu tun hat. zumal – wie oben erwähnt – Kinder in ihrer Entwicklung mit/aus ihrem Spielen Verhaltensweisen (zum Beispiel Konzentration, Aufmerksamkeit) auf- und ausbauen. Spielförderung von Kindern im Kindergarten geht somit mit der Persönlichkeitsentwicklung und ihrer Fähigkeitenerweiterung Hand in Hand; Fähigkeiten, die sowohl für ihr eigenes Leben als auch für die Schule wichtig und bedeutsam sind. Die Entwicklung der Spielfähigkeit bei Kindern unterbrechen heißt. sie in ihrer Gesamtpersönlichkeitsentwicklung zu bremsen, Teilleistungsschwierigkeiten (zum Beispiel in der Sprache) zu provozieren und wesentliche Kompetenzen bezüglich der Schulfähigkeit zu beschneiden.

Spielfähigkeit als Voraussetzung zur Schulfähigkeit

Auf Grund der zuletzt vorgenommenen Aussage ist es nicht verwunderlich, dass zum Beispiel bei schulversagenden Kindern, die trotz durchschnittlicher, guter oder sogar sehr guter Begabung/Intelligenz große oder größte Schwierigkeiten in der Schule zeigen, immer wieder folgende Daten auffallen:

  • Sie wurden zu früh eingeschult.
  • Sie wurden im Kindergarten und/oder zu Hause zu früh mit kognitiven Ansprüchen konfrontiert und damit über- fordert und
  • ein überaus großer Teil der Kinder ist in seiner Spielfähigkeit eingeschränkt.

Es kann in diesem Zusammenhang nicht Aufgabe sein, in besonderem Maße auf die ersten beiden Punkte einzugehen. Nur soviel sei kurz angemerkt: Häufig werden in der Beurteilung von Schulfähigkeit bei Kindern zwei Merkmale miteinander verwechselt: Begabung und Schulfähigkeit. Unter Begabung verstehen wir die Leistungskapazität von Kindern, also ihre Möglichkeiten, sich sprachlich auszudrücken, logisches Denken zu realisieren, Beziehungen und Gesetzmäßigkeiten zu erkennen oder Sinnzusammenhänge zu erfassen. Demgegenüber ist Schulfähigkeit etwas völlig anderes, nämlich neue und unbekannte Anforderungen auf Grund einer stabilen Selbstsicherheit neugierig und aufmerksam sowie angstfrei aufzugreifen und mit Interesse und Konzentration nach einer Lösung zu suchen und zu finden. Geht es bei der Begabung also um eine eher kopforientierte (= kognitive) Leistungsmöglichkeit, so zeichnet sich Schulfähigkeit durch eine reale, zu beobachtende Handlungsaktivität aus. Ein simpler Vergleich sei erlaubt: Eine Person mit Angst vor Hunden kann zwar wissen, dass ein bestimmter Hund nicht beißt, wird aber dennoch die Straßenseite wechseln, um ihm nicht zu begegnen. Das Wissen hilft der Person also nicht dabei, ihren Weg auf der Straßenseite mit dem Hund fortzusetzen. Oder: Ein Kind mit massiven Sprachschwierigkeiten weiß zwar, dass ihm nichts Ernsthaftes passiert, wenn es spricht und dabei stottert, schränkt seine Sprechhäufigkeit aber trotzdem immer weiter ein. Wissen (= Begabung) und Können (= Schulfähigkeit) sind daher immer zwei deutlich unterschiedliche Bereiche.

Zum anderen wissen wir, dass Kinder im Kindergartenalter – gerade auf Grund heutiger veränderter Lebenssituation im Vergleich zu früheren Kindheitserfahrungen – vor allem darum bemüht sind, ihre besondere Lebenssituation zu begreifen, Erfahrungen zu verarbeiten, Enttäuschungen und „Unbegreiflichkeiten“ (zum Beispiel Elternstreit unverstandene Fernsehgeschichten) nachzuvollziehen und für sie offene Fragen zu beantworten. Kinder sind mit sich beschäftigt, ihrer Sicht von Wirklichkeit und ihrem Verständnis von Richtigkeit. Dabei stören letztendlich irgendwelche, von Erwachsenen ausgearbeitete Denkaufgaben den Prozess der Kinder sich zu definieren und umfassend zu begreifen.

Auch wenn vorschulische Arbeit von ErzieherInnen und Eltern mit noch so guten Absichten eingesetzt wird: Dies geht grundsätzlich an der Aufgabe des Kindergartens vorbei, entspricht nicht der Entwicklungsrealität von Kindern und bedingt langfristig genau das Gegenteil im Hinblick auf Intelligenzförderung. Verschiedene Untersuchungen belegen dies eindeutig. Leider ist dies schon lange bekannt, dennoch hält sich das Märchen von der „frühen Vorschulförderung als ein guter Start fürs Leben“ weiterhin aufrecht mit dramatischen Folgen für Kinder.

Nun folgt eine entscheidende Beobachtung: Kinder, die in Teilbereichen oder auf ganzer Linie in der Schule versagen, zeigen in hohem Maße Einschränkungen in ihrer Spielfähigkeit. Umgekehrt ist es so, dass Kinder mit einer ausgesprochen guten Spielfähigkeit durchweg den Anforderungen in der Schule entsprechen. Natürlich können und müssen hier Vermutungen geäußert werden: Offen- sichtlich haben Kinder mit einer guten Spielfähigkeit Kompetenzen zur Verfügung, die notwendig für ihr Bestehen in der Schule sind. Gleichzeitig bringen kognitive Förderungsprogramme den emotionalen Entwicklungsprozess bei Kindern durcheinander, der wiederum dafür verantwortlich ist, dass sie in ihrem Aufbau der Spielfähigkeit gehandicapt werden. Und genau hier schließt sich der Kreis. Folgendes Schaubild mag dies verdeutlichen:

Eingeschränkte Spielfähigkeit, bedingt durch Geschehnisse/Situationen in der unmittelbaren Umgebung des Kindes

Im Gegensatz dazu:

Gute Spielfähigkeit bedingt durch kindgerechte Rahmenbedingungen im Kinder garten bezüglich des Spiels und einer hohen Wertschätzung durch die Eltern

= eingeschränkte Schulfähigkeit

= vorhandene Schulfähigkeit

Spätestens jetzt kommt die Frage auf, was denn unter Spielfähigkeit verstanden wird: Darunter verbirgt sich die grundsätzliche Fähigkeit (= Kompetenz), die Fülle der Spielformen, wie zum Beispiel Rollen-, Imitations-, Bewegungs-, Regel-, Fantasie-, Strategie-, Funktions-, Imaginations- und darstellendes Spiel aktiv zu erleben und ohne und mit Material, alleine und mit anderen Personen, langfristig und ausdauernd sowie mit Neugierde, Aufmerksamkeit und Konzentration belastbar eine Spielsituation zu gestalten. Selbstverständlich können sich Kinder nur dort spielend erfahren und verwirklichen, wo einerseits die gesamte Atmosphäre zum Spielen motiviert, andererseits Kinder genügend Raum zur Verfügung bekommen, in dem sie sich ernst genommen fühlen. Dies passiert dann, wenn Kinderbedürfnisse zum Ausgangspunkt der Pädagogik gemacht werden und nicht Eltern/ErzieherInneninteresse die Arbeit bestimmt.

Schulfähigkeit als Folge von Spielfähigkeit

Es fasziniert immer wieder, Verhaltensweisen bei Kindern zu beobachten, die viel und intensiv spielen, im Kindergarten, zu Hau- se und mit Freunden in deren Umgebung. Sie zeichnen sich zum Beispiel dadurch aus, dass sie in der Regel ausgeglichen, zuversichtlich, voller eigenem Vertrauen, bewegungsaktiv und -koordiniert, kontaktfreudig, ausdauernd und motiviert, sprachaktiv und kooperativ, wahrnehmungsoffen und aufmerksam, interessiert, neugierig und fantasievoll sind. Bringen wir diese Beobachtungen und weitere differenzierte Wahrnehmungen in ein Ordnungsraster

im Hinblick auf grundsätzliche Kriterien zur Schulfähigkeit, so er- gibt sich folgendes Bild: Schulfähigkeit ist definiert als ein Kompetenzgefüge mit folgenden Teilfähigkeiten:

Kognitive Schulfähigkeit, zum Beispiel

  • Kinder zeichnen sich durch Konzentration, also Ausdauer und Genauigkeit aus,
  • haben ein aktives Sprechverhalten,
  • besitzen einen guten Sprachfluss, einen großen Wortschatz,
  • denken in folgerichtigen Kausalzusammenhängen,
  • können Informationen abstrakt und logisch weitergeben,
  • besitzen eine gute Wahrnehmungs- und Beobachtungsfähigkeit.

Emotionale Schulfähigkeit, zum Beispiel

  • Kinder sind gefühlsmäßig eher ausgeglichen,
  • stehen neuen Anforderungen zuversichtlich gegenüber,
  • haben Vertrauen in die eigene Person,
  • verarbeiten Enttäuschungen eher ruhig und konstruktiv,
  • können uneindeutige Situationen in gewissem Rahmen aushalten,
  • zeigen eine hohe Anstrengungsbereitschaft

Motorische Schulfähigkeit, zum Beispiel

  • Kinder haben ein gutes Reaktionsvermögen,
  • zeichnen sich durch eine gute visuellmotorische Koordinationsfähigkeit aus,

  • können ihre Feinmotorik steuern,

  • setzen grobmotorische Aktivitäten bewusst ein.

Soziale Schulfähigkeit, zum Beispiel

  • Kinder haben eine altersentsprechende Toleranzhaltung,
  • nehmen gerne Kontakt zu anderen Menschen auf,
  • sind in einer Gruppe ansprechbar,
  • halten Kontakte einerseits aufrecht, brechen aber auch Kontakte überlegt und gezielt ab,
  • haben keine Schwierigkeiten, sich von vertrauten Personen zu lösen,
  • halten Regeln ein beziehungsweise arbeiten an ihrer Veränderung.

Vergleichen wir nun die Fähigkeiten von Kindern, die sich durch eine gute Spielfähigkeit auszeichnen, mit den Anforderungen der Verhaltensweisen, die einer Schulfähigkeit zugerechnet werden, fällt auf, dass Deckungsgleichheit besteht‘ Das heißt im Einzelnen:

Kinder erwerben beim Spielen die Fähigkeiten und Fertigkeiten, die sie brauchen, um schulfähig zu sein.

Schulfähigkeit ist eine mittelbare Folge aus der Spielfähigkeit. Sie zu beschneiden hieße, Kinder im Aufbau ihrer Schulfähigkeit aktiv und passiv behindern.

Kognitive Lernprozesse geschehen gerade während des Spiels, also in Situationen, die nicht von Erwachsenen im Hinblick auf kognitive Förderung strukturiert sind!

Eine der wesentlichen Grundlagen für Intelligenz und Selbstbewusstsein von Menschen ist die Fähigkeit, sich in andere Menschen, ihre Absichten und Gedanken, hinein- versetzen zu können. Genau dies geschieht im Spiel und gerade nicht beim so genannten „vorschulischen Arbeiten“.

Die „allgemeine Schulfähigkeit“ ist immer nur dann gegeben, wenn die „emotionale Schulfähigkeit“ ausgeprägt ist. Sie dominiert an erster Stelle und kann sich nur dort entwickeln, wo Kinder ausgiebig spielen.

Nur wenn die „emotionale Schulfähigkeit“ bei Kindern ausgeprägt ist, kann sich die „kognitive Schulfähigkeit“ am besten entwickeln.

Ausblick

Spiel schafft Kindern Identität und vermittelt ihnen, wer sie sind, was sie können, wie ernst sie genommen werden und welche Achtung sie real erfahren. Natürlich wäre es völlig falsch, die Förderung der Spielfähigkeit lediglich unter dem Aspekt einer Schulfähigkeit zu sehen: Damit würde das Spiel pervertiert werden. Vielmehr dient das Spiel den Kindern dazu, sich in ihrer Gesamtpersönlichkeit zu erfahren und zu entwickeln, weil es genau ihre Möglichkeit ist, ihr Leben spielend zu begreifen.

Wir wissen, dass auf der einen Seite die Lebensrealität von Kindern sowohl durch Elternforderungen und familiären Druck, massiv zunehmende Medieneinwirkungen und ökologische Dramen gekennzeichnet ist, auf der anderen Seite durch gleichbleibend ungünstige Bedingungen in pädagogischen Einrichtungen immer größere Anforderungen an Kinder (Eltern und ErzieherInnen) gestellt werden. So nimmt es nicht wunder, dass „auffällige Verhaltensweisen“ bei Kindern in einigen Verhaltensbereichen, wie zum Beispiel Sprache, Psychosomatik und Selbstwertgefühl, in Form von Sprachauffälligkeiten, körperlicher Anfälligkeit bei seelischer Belastung und zunehmender Angst in den letzten beiden Jahr- zehnten erheblich zugenommen haben.

Dem muss kompetent begegnet werden in Gesprächen mit KollegInnen, Eltern, MitarbeiterInnen anderer Einrichtungen, Berufs- verbänden und mit Trägern sowie in der Veränderung von Situationen. So auch in der Forderung, zum Beispiel dem Spiel absolute Priorität im Umgang mit Kindern zu gewähren, vorschulische Arbeitsblätter und -programme zu verbannen und eine Öffentlichkeitsarbeit zur Bedeutung des Spiels für die Entwicklungsmöglichkeiten von Kindern – auch im Hinblick auf ihre Schulfähigkeit – voranzubringen, dass gerade ErzieherInnen auf Grund ihres faktischen Wissens daran mitarbeiten, die Welt von Kindern aktiv mitzuverändern im Sinne des Schaffens von Spielwelten, wo es Spaß macht, als Kind zu leben und ausgiebig zu spielen.

Gleichzeitig sind aber auch politische Mandatsträger gefordert, Vorschulen systematisch aufzulösen, für wirklich attraktive Spielflächen und -plätze zu sorgen und vor allem endlich Konsequenzen aus Untersuchungsergebnissen zu ziehen, wenn es zum Beispiel um das Einschulungsalter geht. Wir wissen, dass die Zahl der schulversagenden Kinder, die mit knapp sechs Jahren eingeschult werden, um ein Vielfaches höher ist als die Anzahl der Kinder, die erst mit sieben Jahren eingeschult werden.

Gleichzeitig wissen wir, dass die Entwicklung der Spielfähigkeit sich bis ins 7. Lebensjahr der Kinder hineinbringt (Parallelität von Schul- und Spielfähigkeit). Welch ein Beleg zur Durchsetzung der Forderung, Kinder erst mit sieben Jahren einzuschulen! Die Schule muss sich fragen, wie kinderfreundlich und kindfähig sie ist. Lehrerinnen haben eine Antwort auf die Frage zu finden, welches Lernverständnis sie zur Grundlage ihres Unterrichts gewählt haben und wie kindzentriert ihre Schulstunden ausgerichtet sind. Die Arbeit der ErzieherInnen wird sich daran messen, wie spielkompetent die Kinder während der Kindergartenzeit wurden, ohne dass das Spiel zu einem methodischen Mittel degradiert und sinnentleert wurde.

(Dr. Armin Krenz)

Der Text entstammt dem Buch von Dr. Armin Krenz, Elementarpädagogik aktuell – Die Entwicklung des Kindes professionell begleiten, Seite 156-165, Burckhardthaus-Laetare, München 2013. 


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Nur gemeinsam zum Erfolg

Das Schwungtuch fördert Koordination und Kooperation

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Dieses Tuch birgt eine besondere Herausforderung: Die Bälle müssen auf den Strahlen der Sonne gerollt werden, um das Ziel zu erreichen. Nur gemeinsam in der Gruppe, mit guter Koordination schaffen es die Spieler, den Ball in die Tasche zu zielen.

Die Lieferung erfolgt ohne Bälle. Wir empfehlen Bälle mit einem Durchmesser von maximal 20 Zentimetern.

Schwungtuch Sonne

Material/Maße: Schwungtuch aus 100 Prozent Nylon, mit acht Strahlen und 16 Schlaufen als Handgriffe, mit Aufbewahrungstasche, Durchmesser 3,5 Meter.

Artikel-Nr: 552121

78,95 €


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Wertebildung sollte an erster Stelle stehen

Soziale Kompetenzen spielend lernen

© Tomsickova/Fotolia

Werte sind die Leitlinien im Leben eines Menschen. Sie sind die Basis für ein verantwortungsvolles Dasein und den Umgang der Menschen in einer Gesellschaft. Ohne Werte kann eine Gesellschaft kaum existieren. Hier würde lediglich das Gesetz des Stärkeren regieren, in dem Verbrechen, Unterdrückung und Gewalt an der Tagesordnung wären. Aber im Gegensatz zu vielem anderen sind Werte nicht in uns angelegt. Wir müssen sie erst lernen und erfahren. Dabei ist jedes Kind auf die Erfahrung mit seiner Umwelt angewiesen. Uns kommt dabei eine enorme Verantwortung zu.

In seinem Buch „Grundlagen der Elementarpädagogik“ setzt sich der bekannte Sozialpädagoge Prof. Dr. Armin Krenz mit dem Thema intensiv auseinander. In den Mittelpunkt seiner Betrachtung stellt er dabei eine Begriffsdefinition aus dem Brockhaus von 1960.

„Bildung ist die (bewusste) Entwicklung er Anlagen des Menschen mit Hilfe der Erziehung und des eigenen Strebens zur innerlichen Erfassung der religiösen, sittlichen, künstlerischen und wissenschaftlichen Werte.“

Für Krenz sind hier gleich mehrere Aspekte von besonderer Bedeutung. „Eine Bildung von Werten sowie die Existenz einer Bildung als Werteorientierung existiert nicht von Anfang an – sie ist weder genetisch programmiert noch anlagebedingt existent. Vielmehr ergibt sich eine Bildung aus bzw. von Werten durch eine Entwicklung.

Eine Bildung und Werteentwicklung umfasst offensichtlich zwei Aspekte, durch die sie selbst entstehen kann: Zum einen ist es möglich, sie selbst bewusst zu initiieren und damit zu steuern, zum anderen geschieht sie auch unterbewusst (nebenbei) durch bestimmte Erlebnisse, Erfahrungen und Eindrücke, denen der Mensch im Laufe seiner Biografie ausgesetzt ist.“

Es sind diese beiden Aspekte, von denen nicht nur die Wertebildung, sondern letztlich unser aller Zukunft abhängt. Denn wenn Werte die Basis unserer Handlungen bilden, gestalten wir mit diesen auch unser Leben und beeinflussen das Leben von anderen. Unsere Werte finden Eingang in unsere gesellschaftliche Verfassung, in unsere Gesetze, in unsere Wirtschaft, Politik und unser Sozialsystem. Von daher ist der Spruch „Seid nett zu euren Kindern, sie suchen eines Tages euer Altersheim aus“, nicht nur witzig, sondern auch wahr. Denn auf Basis der Werte, die wir unseren Kindern vermitteln, werden diese uns eines Tages auch behandeln.

Mag dies auch eine Binsenweisheit sein, scheint sie im Alltag kaum präsent zu sein. Ebenso wenig wie andere Binsenweisheiten, die da heißen „Wie man in den Wald hineinschreit, so schallt es zurück“ oder „Was Du nicht willst, das man Dir tut, das füg auch keinem andern zu.“

Krenz schreibt dazu: „So zeigen uns viele Alltagsbeispiele, dass eine „Spaßgesellschaft“ hauptsächlich einer egozentrischen Wunschbefriedigung nachgeht und damit sozialgeprägten Werten (z.B. Rücksichtnahme auf andere; Mitverantwortung für das Wohlergehen anderer; Aufgabenerfüllung im Dienste der Gemeinschaft …) keine wesentliche Bedeutung beimisst.“

Wohin das führt, zeigt sich unter anderem in den enormen sozialen Ungerechtigkeiten, dem verantwortungslosen Umgang mit der Umwelt, der letztlich in die Klimakatastrophe führen wird oder den menschenverachtenden Handlungen gegenüber den Armen und Schwachen in unserer Gesellschaft.

All diese und viele andere Missstände sind letztlich nichts anderes als Ausdruck einer mangelhaften Bildungslandschaft, der es eben nicht gelungen ist, die Bedeutung von Werten zu vermitteln. Dabei findet Bildung inmitten unserer Gesellschaft statt. Kinder lernen von ihren Vorbildern. Sie lernen das zu schätzen, was ihre Vorbilder schätzen.

Wenn für diese aber eben nicht die sozialgeprägten Werte im Vordergrund stehen, sondern das Streben nach Reichtum, hoher sozialer Stellung und großer Macht entsteht unter anderem aufgrund der Unerreichbarkeit dieser Ziele für die meisten Menschen eine sinnentleerte Gesellschaft. Diese füllt ihre Leere durch dauernden Konsum und tut jene, die sich verantwortungsvoll der Zukunft stellen gerne als Gutmenschen ab.

Und wenn es sich nun auch pathetisch anhören mag, liegt der Schlüssel für eine glückliche Zukunft in der Bildung und damit in unserer Hand. Kinder lernen von unserem Vorbild und wenn dieses glaubhaft ist, haben wir die Möglichkeit, ihnen jene Werte nahe zu bringen, die ihnen und uns helfen, eine glückliche und sinnvolle Zukunft zu gestalten. Wie wir das tun sollen, dafür gibt es etliche Anregungen für spielerisches Wertelernen, das in seiner Bedeutung ganz sicher vor dem Erlernen von MINT-Fächern und vielem anderen steht. Dass wir das tun sollten, daran gibt es keinen Zweifel. Krenz schreibt dazu:

„Wertebildung wird demnach als eine persönlichkeitsbildende und nachhaltige Entwicklung angesehen, die sich in erster Linie auf emotional-soziale und handlungsorientierte Kompetenzen bezieht, ausgerichtet auf bedeutsame Einstellungen, Werte und Sichtweisen. Diese gilt es auf der Grundlage von verinnerlichten Erkenntnissen in eigene Entscheidungen und in das eigene Handeln einfließen zu lassen.“ (Armin Krenz: Grundlagen der Elementarpädagogik, ISBN 978-3-944548-03-6, München 2014, 19,90 €)

Gernot Körner

Buchtipp:

Lebenswerte
Soziale Kompetenzen spielend lernen
Blanco, Laura; Carbonelli Silvia
Krüger, Anima; Curto, Rosa Maria
Oberstebrink
ISBN: 9783934333673
128 Seiten, 14,95 €
Mehr dazu auf www.oberstebrink.de

Warum müssen wir manchmal tapfer sein? Warum können wir nicht alles haben, was wir haben wollen? Und was geschieht, wenn wir einander nicht vertrauen? Ethische Fragen, die sich jederzeit aus der kindlichen Lebenswelt ergeben und Kinder oft unausgesprochen bewegen, werden hier anschaulich und praxisnah behandelt:
Beim Betrachten der Illustrationen, im begleitenden Gespräch, beim szenischen Nachspielen und bei den passenden Spielen und Bastelarbeiten. Dieses Buch hilft Familien und Erziehern bei dieser elementaren Aufgabe auf unangestrengte, ideenreiche und für alle Beteiligten vergnügliche Weise. Kleine szenische Geschichten, Diskussionen, Spiele und Beschäftigungsideen begleiten und vertiefen jeweils ein bedenkenswertes Sprichwort oder philosophisches Zitat. So kommt, fast beiläufig und Woche für Woche, ein weiterer Aspekt sozialer Kompetenzen zu Sprache und ins Spiel.




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A, B, C und schon geht’s los!

Mit Philipp spielen und lernen

Buchstaben können für Kinder schwere Gegner sein - oder freundliche Spielgefährten, die Neugier wecken und Lust aufs Lesen- und Schreiben-Lernen machen. Auf dem Weg dorthin begleitet Philip die Maus die Kinder, lernt mit ihnen und gibt Tipps.

Ein vertrauter und freundschaftlicher Umgang mit diesen seltsamen, bedeutungsvollen Zeichen weckt Neugier und Erkenntnisdrang und macht nicht nur Lust aufs Lesen- und Schreibenlernen, sondern bereitet auch den Weg dorthin. Als motivierender (und mitlernender) Begleiter bei den Expeditionen in die wundersame Welt der Schrift bietet Philipp seine guten Dienste an.

Die Spiele und Übungen erklären sich so weit wie möglich selbst. Da die Kinder noch nicht lesen können, brauchen sie zum Verständnis mancher Aufgaben auch die Unterstützung von Erwachsenen.

Das alles muss vor allem Spaß machen. In diesem Sinne treten die Buchstaben in diesem Arbeitsheft bunt, fröhlich und lebensnah in mancherlei Verwandlungen, Szenen, fröhlichen Übungen und Spielen auf: Da gibt es rätselhafte Buchstaben-Sudokus und ein komplettes Buchstaben-Quartett zum Ausschneiden und Kartenspielen.

Da dürfen die Kinder Verstecktes entdecken und Wörtern auf die Spur kommen. Es gibt Sprach- und Sprechspiele, und die Kinder können allerhand ausmalen, ausschneiden, ordnen und alles in die richtige Reihenfolge bringen.

Alle diese Themen verfolgen klare Förderziele.

Tipps und weiterführende Hinweise zu den einzelnen Übungen lesen Sie auf den letzten Seiten des Arbeitsheftes.

A, B, C und schon geht’s los!
Mit Philipp spielen und lernen
Landa, Norbert, Türk, Hanne
Oberstebrink
ISBN: 9783963040139
4,95 €
Mehr unter: www.oberstebrink.de




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Drums Alive® Drumtastic

- Advertorial -

Drums Alive® Philosophie

Der Rhythmus wird als die Quelle der Inspiration verwendet, um eine neue Gruppenfitness zu entdecken. Drums Alive® verbindet die Vorteile eines traditionellen Fitnessprogramms mit den Vorteilen der Musik und des Rhythmus. Drums Alive® ist ein Programm, das ein gesundes physisches, psychisches mentales und emotionales Gleichgewicht fördert und stellt ein Element des lustigen und kreativen Ausdrucks zur Verfügung. 

Worum geht es bei Drums Alive® Drumtastic®?

Das originale Fitness-, Gesundheits-, Wellness-Programm basierend auf Wissenschaft und Forschung, das „geistige und körperliche“ Fitness bietet und einen auf Fitness und Bewegung basierenden Ansatz zum „Lernen mithilfe von Rhythmus und Bewegung“ liefert. Drums Alive DRUMTASTIC® fördert physische, kinesthetische, emotionale sowie kognitive Gesundheit in jedem Lebensalter. Es ist daher als erster Sport- und Fitnesstrend zu bezeichnen, der Trommeln, Bewegung und Kognition durch einen multi-modularen Ansatz verknüpft.

Drums Alive® DRUMTASTIC Lehr- und Unterrichtsmaterialien

Das Drums Alive® DRUMTASTIC® Manual und Lehr- und Unterrichtsmaterial bilden eine perfekt aufeinander abgestimmte Einheit, um Lehrer in Kindergarten und Schule optimal zu unterstützen.

  • Umfassendes Lehrhandbuch und Lehrerleitfaden sowie grundlegende Unterrichtsmaterialien mit Stundenplänen gemäß den „National Standards for Physical Education“, die den Kernlehrplan der Schulen und die allgemeine Fitness gleichermaßen unterstützen
  • Musikalische Erziehungskonzepte und Übungen
  • BRAIN BEATZ Lernspiele sowie Übungen für Turnhalle und Klassenzimmer
  • Inklusionsstrategien und Tipps
  • Beurteilungsbögen
  • Medienpaket, mit Musik-CDs, Choreografie-DVDs und Filmclips zum Downloaden/Streamen
  • Lehrer Assistenz - Unterrichtskonzepte, Beurteilungs-/Erwartungsbögen, Elternbriefe, etc.
  • Fortwährender Support für Lehrer bzw. Erzieher sowie Unterstützung beim Marketing

Weitere Informationen zum Konzept – siehe Download

DAS IST DRUMS ALIVE DRUMTASTIC® (853,0 KiB)

Auszug aus DRUMTASTIC®: „Unterrichtsplan Choreografie“

Brasilianisches Grillfest (2,3 MiB)

Besuchen Sie uns auf der DIDACTA in Hannover (20. - 24.02.2018), Halle 11, Stand A72 zusammen mit der Firma GEWA music GmbH www.didacta-hannover.de.