2018

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Mehr Inklusion von Schülern mit Lernhandicaps

Deutschlandweit geht die Exklusion zurück. Der Anteil der Schüler, die in separaten Förder-schulen lernen, nimmt demnach ab. Gingen 2008 noch 4,9 Prozent aller Kinder auf eine Förderschule, waren es 2017 nur noch 4,3 Prozent. Zudem nimmt die Spannweite zwischen den Bundesländern mit den höchsten und niedrigsten Exklusionsquoten ab: Während im Schuljahr 2008/09 die Exklusionsquote in Mecklenburg-Vorpommern noch um 5,7 Prozentpunkte höher lag als in Schleswig-Holstein, sank die Differenz im Schuljahr 2016/2017 auf 4,8 Prozentpunkte – zwischen Bremen (Exklusionsquote 1,2 Prozent) und Mecklenburg-Vorpommern (6 Prozent). Dies ergibt eine Analyse zum Stand der Inklusion in Deutschland, die Prof. Klaus Klemm in unserem Auftrag durchgeführt hat.

Demnach besuchen insbesondere im Förderschwerpunkt Lernen in allen Bundesländern weniger Kinder Förderschulen. So sank die Exklusionsquote der Schüler mit Lernhandicaps bundesweit von 2,1 auf 1,3 Prozent. In Sachsen-Anhalt ist diese Entwicklung mit einem Rückgang um 2,6 Prozentpunkte besonders stark ausgeprägt. Deutschland findet damit Anschluss an internationale Standards: In den meisten anderen Ländern werden Kinder mit Lernschwierigkeiten schon seit langem in den Regelschulen unterrichtet. 

Bei der Inklusion sehr unterschiedliche Entwicklungen in den Bundesländern

Die Bundesländer unterscheiden sich stark im Umgang mit Förderschülern. Entgegen dem Bundestrend sind die Exklusionsquoten in Südwestdeutschland zwischen 2008 und 2017 sogar gestiegen: In Bayern, Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz gehen wieder mehr Kinder auf eine Förderschule. In Ostdeutschland hingegen geht die Exklusionsquote erheblich zurück. In Nordrhein-Westfalen und Hessen gab es moderate Rückgänge, im Saarland dagegen nur kleine. Besonders niedrig sind die Anteile der Schüler, die separate Förderschulen besuchen, in Niedersachsen, Schleswig-Holstein und in den Stadtstaaten: Hier ist die Exklusionsquote stark gesunken, insbesondere in Bremen.

Die Chance auf Inklusion hängt allerdings nicht nur vom Wohnort ab, sondern auch vom Förderbedarf. Nur im Bereich Lernen gibt es einen bundesweiten Rückgang der Exklusion. Kinder mit dem Förderschwerpunkt Sprache besuchen zumindest  in elf Bundesländern immer häufiger eine Regelschule als früher. Für Schülerinnen und Schüler mit den Förderschwerpunkten geistige oder körperliche Entwicklung hat sich hingegen  zwischen 2008 und 2017 überall wenig verändert, bei Schülern mit sozial-emotionalen Handicaps gibt es heute sogar mehr Exklusion.

Wirksame Unterstützungssysteme für Lehrer

Mit Blick auf die grundsätzlich positive Entwicklung der vergangenen Jahre hebt Jörg Dräger die Leistung der Lehrkräfte hervor: „Die Inklusion ist vor allem durch die Aufnahme von Schülern mit Lernschwierigkeiten in die Regelschulen vorangekommen. Allerdings werden vielerorts die Lehrkräfte noch zu wenig dabei unterstützt, mit dieser steigenden Heterogenität in den Klassenzimmern umzugehen.“ Dies erkläre auch das Unbehagen gegenüber der Inklusion in vielen Lehrerzimmern. „Der Fokus muss angesichts der aktuellen Entwicklung auf den Umgang mit Schülern mit Lernhandicaps gelegt werden“, so Dräger. Hier brauchen die Schulen jetzt dringend mehr sonderpädagogische Kompetenz und Fortbildungen für die Lehrkräfte, um den unterschiedlichen Schülern besser gerecht zu werden.

Notwendig seien insbesondere wirksame Unterstützungssysteme auf Länderebene: „Länder, die bei der Inklusion weit fortgeschritten sind, haben für Lehrkräfte effektive Strukturen etabliert - wie etwa die Zentren für unterstützende Pädagogik in Bremen oder die Förderzentren Lernen in Schleswig-Holstein.“ Um die regionalen Unterschiede bei der Inklusion in Deutschland zu verringern, plädiert Dräger für bundesweit einheitliche Qualitätsstandards. Impulse dafür erhofft er sich vom geplanten nationalen Bildungsrat. Dieser könnte in Zusammenarbeit mit den Bundesändern gemeinsame Standards für die Umsetzung von Inklusion entwickeln.

Hintergrundinformation:

Die Studie von Prof. Klaus Klemm „Unterwegs zur inklusiven Schule: Lagebericht 2018 aus bildungsstatistischer Perspektive“ analysiert im Auftrag der Bertelsmann Stiftung die Entwick- lung des inklusiven Schulsystems in Deutschland zwischen dem Schuljahr 2008/09, in dem die UN-Konvention in Kraft trat, und dem Schuljahr 2016/17, für das die bislang aktuellsten Zahlen aus den Bundesländern von der Kultusministerkonferenz veröffentlicht wurden.

Die Bertelsmann Stiftung ist eine gemeinnützige Stiftung, die sich für Teilhabe in unterschiedlichen gesellschaftlichen Feldern, insbesondere im Bereich Bildung, einsetzt. Deshalb engagiert sich die Stiftung in vielfältiger Weise im Bereich schulischer Inklusion und trägt gemeinsam mit dem Beauftragten für die Belange behinderter Menschen und der Deutschen UNESCO-Kommission seit 2009 den Jakob Muth-Preis für inklusive Schule: www.jakobmuth-preis.de. Im Herbst wird der neue Jakob Muth-Preis ausgeschrieben.


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Inklusive Medienprojekte

Kostenloses Coaching mit Nimm!-Projektleiterin

Fachkräfte, die Medienprojekte für alle anbieten wollen, aber noch wenig oder gar keine Erfahrungen haben, können sich dazu von Nimm!-Projektleiterin Selma Brand am 19. September in Münster kostenfrei coachen lassen! Nimm bedeutet in diesem Fall Netzwerk Inklusion mit Medien.

Was am Coaching-Tag passiert

  • dreieinhalbstündige Einführung in die inklusive Medienarbeit
  • fachliche Grundlagen zur Medienarbeit mit heterogenen Zielgruppen
  • Tipps und Tricks zur Projektkonzeption
  • hilfreiche Materialien
  • ausprobieren technischer Möglichkeiten zur Realisation von Projekten
  • Fachkräfteaustausch

Wer an einem Workshop teilgenommen hat, erhält anschließend weitere telefonische Beratung zur Umsetzung eines inklusiven Medienprojektes in der eigenen Einrichtung. Darüber hinaus gibt es die Möglichkeit, sich im Nimm! Netzwerk weiter zu engagieren und zu vernetzen. Zum Beispiel auf unserem Blog www.inklusive-medienarbeit.de. Die Teilnahme ist kostenlos, die Teilnehmenden werden jedoch gebeten, einen kurzen Erfahrungsbericht inklusive Fotos über ihre Erlebnisse mit inklusiver Medienarbeit in der eigenen Einrichtung im Laufe des Jahres zur Veröffentlichung auf dem Blog zu schreiben.

Termin: 19.09.2018 in Münster 

Kontakt: Selma Brand, Projektleitung Nimm! – Netzwerk Inklusion mit Medien
brand@medienarbeit-nrw.de

Weitere Informationen auf www.inklusive-medienarbeit.de


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Einer für Alle – Alle für Einen!

Akzeptanz und Toleranz sind das Fundament der Freundschaft

Einer für Alle – Alle für Einen!

Eigentlich sollte es immer so sein“, meint Max. „Dass jeder dem anderen hilft …“
„Dann bleiben wir einfach immer zusammen!“,
rufen die Freunde.
„Einer für alle – Alle für Einen!“ 

Das sind die letzten Zeilen, nicht aus Alexandre Dumas „Die drei Musketiere“ wie man angesichts des Spruchs zunächst meinen möchte, sondern aus dem Bilderbuch von Brigitte Weninger und Eve Tharlet mit demselben Titel „Einer für Alle – Alle für Einen!“.

Das Buch gibt es nun schon seit 13 Jahren. Aber weil es so besonders ist, verdient es eine besondere Erwähnung. Denn in der Tiergeschichte geht es um die fünf Freunde Max Maus, Molli Maulwurf, Fido Frosch, Anni Amsel und Ivan Igel. Sie alle haben ein Handicap. Jeder hat aber auch besondere Stärken – auch wenn sie manchmal nicht so leicht zu erkennen sind. Und so ist jeder für sich etwas Besonderes und gemeinsam sind sie richtig stark.

Brigitte Weninger erzählt ihre kleine Geschichte mit wenigen, aber klaren und treffenden Worten. Eve Tharlet hat dazu schöne Bilder gemalt. Jedes davon erzählt nochmal eine kleine eigene Geschichte, die zum Verweilen einladen.. So gibt es viel zum Schauen, aber noch mehr zum Nachdenken und Reden. Denn Weninger hat klare Botschaften. Dabei stehen Freundschaft, Toleranz, Respekt und Solidarität im Mittelpunkt. Kaum zu glauben, dass so viel in zwischen den wenigen Seiten eines Bilderbuchs stecken kann. Das sind einige der wichtigsten Werte, die wir an Kinder vermitteln sollten. Deshalb ist „Einer für Alle – Alle für Einen!“ nicht nur ein tolles Bilderbuch, das Kindern auch gefällt, sondern auch eine wunderbare Geschichte, gespickt mit den aktuellen Themen. Eben ein ganz besonderes Bilderbuch.

Neben dem Bilderbuch ist auch eine Softcoverband mit DVD erschienen. Beim Abspielen der DVD lassen sich vier Sprachen (Deutsch, Englisch, Französisch, Türkisch) anwählen, mit oder ohne Untertitel.

Brigitte Weninger/Eve Tharlet
Einer für Alle – Alle für Einen!
Hardcover, A4, 32 Seiten
ISBN 978-3-86566-034-3
12,95 €


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Zum Umgang mit Kindern mit besonderem Förderbedarf

Inklusive Erziehung in Krippe, Kita und Grundschule

© Ingo Bartussek/Fotolia

Heilpädagogische Grundlagen und praktische Tipps im Geiste Janusz Korczaks

Inklusion ist eine der größten und wichtigsten Herausforderungen, vor denen Pädagogen und Pädagoginnen heute in der Praxis stehen. Pädagogisches Wirken beginnt bei der pädagogischen Fachkraft. Hilfreich für deren Arbeit sind Fallbeispiele, konkrete Tipps und Hilfestellungen zum Umgang mit Kindern mit besonderen Bedürfnissen, praxisgerecht, leicht verständlich und direkt umsetzbar.

Das Kind auf dem Weg seiner Selbstfindung einfühlend verstehen und begleiten

Das pädagogische Interesse in der Beziehungssituation

Nicht in der Beschleunigung der kindlichen Entwicklung durch Orientierung des Lernens am künftigen Erwachsenenleben besteht Korczaks pädagogisches Interesse. Das Interesse ist vielmehr darauf gerichtet, das Kind in der Beziehungssituation im Prozess der Entwicklung und Selbstfindung zu verstehen, zu begleiten, zu leiten und zu schützen. Da pädagogische Beziehungen Austauschprozesse zwischen Kindern und Erwachsenen sind, lernen ebenso die Erwachsenen von den Kindern. Bei dieser dialogisch gestalteten Erziehungssituation (Liegle 2013) darf es nicht um eine „Fastfood-Pädagogik“ gehen, die gleich die richtige Lösung parat hat und die Entwicklung durch gezieltes Eingreifen lenken will. Alle Anzeichen der Kindheitswissenschaften weisen darauf hin, dass ein Eingreifen von außen die schöpferischen Wachstumsprozesse des Kindes stören.

Diese achtsame Beziehungspädagogik pflegten die ersten Heilpädagogen und Heilpädagoginnen. (Buchka/Grimm/Klein 2002) Ihrem Handeln ging es um ein gutes Leben des behinderten, ausgegrenzten oder benachteiligten Kindes zusammen mit anderen Menschen. Damit entsprachen sie dem ursprünglichen Bedürfnis der Eltern, die ein bedingungsloses Ja zu ihrem Kind sagten. Das professionelle und elterliche „Ja“ zu jedem Menschenkind wird heute durch das Recht auf Inklusion in allen Lebensbereichen eingefordert: Unabhängig von bestimmten Merkmalen hat nun jedes Kind das unveräußerliche Recht, zusammen mit anderen Kindern zu leben, zu lernen, zu spielen und zu arbeiten. Das Menschenrecht auf Inklusion stellt die pädagogische Fachkraft vor konkrete Anforderungen: Sie hat jedem Kind seine individuelle Entwicklung zu ermöglichen, es bedürfnis- und bedarfsgerecht zu unterstützen und mit ihm die gemeinsame Lernsituationen zum Wohle aller Kinder der Gruppe zu gestalten. Gefragt ist ihre vertiefte pädagogische Kompetenz. Reflektierte inklusive Praxis pflegt die gute Erzieherin. Sie kann

  • sich das beobachtete Phänomen mithilfe von Kriterien – allein oder im Team – transparent machen,
  • sich die gemachten Erfahrungen, die im Erfahren selbst verankert sind, als authentische vergegenwärtigen,
  • ihre Erfahrungen in einer skeptischen Haltung gegenüber der eigenen Interpretationsleistung kritisch reflektieren und
  • durch weitere Erfahrungserkenntnisse anreichern – und auch neue Forschungen initiieren.

Ihre reflektierte Praxis oszilliert (bewegt sich) zwischen Nähe und Distanz, zwischen Empathie und Reflexion. Sie ist in einem nie endenden Prozess der methodischen Fragestellung aufgegeben. Es geht hier um Erkenntnisse und Einsichten durch Reflexion der Erfahrungen, in denen das Kind als Subjekt seines Seins und Werdens beobachtet wird und die ein Deuten und Verstehen und eine Pädagogik der „gemeinsamen Daseinsgestaltung“ (Kobi 2004, S. 74) ermöglichen. Hier stehen die Haltung und das pädagogische Handeln im Fokus und werden intersubjektiv geprüft und evaluiert (beurteilt, bewertet). Dieses Nachdenken ermöglicht im Verständnis des Schweizer (Heil‑)Pädagogen Paul Moor das Gegebene (das, was ist) zum Aufgegebenen (zu dem, was hier und heute werden kann) und letztlich auch zum Verheißenen (zu dem, was schon keimhaft angelegt ist und im Inneren des Kindes werden kann) zu wandeln.

Situationsorientiert begleiten und unterstützen

Die Kindertagesstätte – ein Ermöglichungsraum für alle Kinder

Diese professionelle Arbeit in der inklusiver werdenden Kindertageseinrichtung als „Ermöglichungsraum für alle Kinder“ (Klein 2012, S. 15 ff.) braucht die situationsorientiert handelnde pädagogische Fachkraft, die sich an den Bedürfnissen und Bedarfen des individuellen Kindes (mit seinen Kompetenzen und Ressourcen, mit seinen Problemen, Einschränkungen und Nöten) und an dem Bildungsgegenstand (mit seinen Werten und Normen) orientiert und dem Kind Wohlbefinden im menschlichen Mit- und Füreinander er-
möglicht. Diese individualisierte Erziehung, der große Schweizer Pädagoge und Sozialreformer Pestalozzi (1746 – 1827) nannte sie „Individualbesorgung“, erfolgt in der einfühlend zu gestaltenden Beziehungssituation, die ein wechselseitiges Lernen in den drei Aufgabenfeldern „Betreuung, Erziehung und Bildung“ ermöglicht. Christel Spitz-Güdden, Fachkraft für den von Armin Krenz begründeten situationsorientierten Ansatz, Referentin in der Aus- und Fortbildung und Herausgeberin des Praxishandbuches Elementarpädagogik, beschreibt diesen gesetzlich verankerten Auftrag folgender-
maßen:

Beim Betreuungsauftrag ist „treu sein“ geboten: Die pädagogische Fachkraft ist aufgefordert, den ihr anvertrauten Kindern ein Beziehungsangebot zu machen. Treu sein bedeutet hier, eine zuverlässige Partnerin zu sein, den Kindern wertschätzend, respektvoll und achtsam zu begegnen. Hier ermöglicht sie dem Kind, eine Bindung aufzubauen, die Voraussetzung für nachhaltige Bildung ist. Konkret im Alltag bedeutet das:

  • „Gemeinsam mit Kindern Situationen durchstehen, in denen die Kinder Hilfe und Beistand eines Erwachsenen brauchen,
  • Versprechen einhalten,
  • Kinder in Situationen nicht allein lassen, in denen sie sich einsam fühlen,
  • mit Kindern eine Freundschaft eingehen, sodass sie pädagogische Fachkräfte als Fürsprecher und als Bündnispartner erleben,
  • Anwalt des Kindes sein, zuverlässiger Ansprechpartner sein, sodass Kinder Sicherheit erleben,
  • eine Atmosphäre der Achtung und Wertschätzung als Basis allen Handelns (Umgangskultur) schaffen,
  • für feste, für die Kinder überschaubare Gruppen sorgen, da nur so Treue erlebt werden kann.“ (Spitz-Güdden 2017, S. 5)

Beim Bildungsauftrag darf nicht eine funktionsorientierte Wissensvermittlung an erster Stelle stehen, sondern vielmehr die Persönlichkeitsbildung, „die wiederum die Vernetzung von Fertigkeiten und Fähigkeiten mit Wissen sowie eine Verinnerlichung gelebter Verhaltensweisen darstellt.“ „[Bildung] geht einher mit Merkmalen wie Neugierde, Interesse, Motivation und Auseinandersetzung mit bekannten und unbekannten Dingen. Durch diese Auseinandersetzung mit der Welt und sich selbst wird das Erleben religiöser, sittlicher, künstlerischer und wissenschaftlicher Werte unterstützt.“ (ebd., S. 6)

Beim Erziehungsauftrag geht es darum, „Kinder im eigenverantwortlichen Handeln zu unterstützen, damit sie ein Teil der gesellschaftlichen Gemeinschaft werden. Dies beinhaltet die emotionalen und sozialen Aspekte der Persönlichkeitsbildung eines Kindes. Kindern zu ermöglichen, in eine Verantwortung für sich selbst und für die Gemeinschaft hineinzuwachsen, geht nur über Personen, die Kindern Vorbild und treue Partner sind“ (ebd. S. 6) – und Selbstbildung pflegen.

Selbstbildung der Erzieherin

Die Arbeit an sich selbst wird aber erst dann gelingen, wenn der beruflich Tätige in den Augen des Kindes seine „eigene Ohnmacht wahrnimmt“ (Korczak 1978, S. 103), bereit ist mit dem Kind zu fühlen und mit anderen Erwachsenen, mit Eltern, dem Team der Einrichtung und anderen Professionellen ein offenes Gespräch zum Wohle des Kindes führt. Auf diese Selbstbildung oder Selbsterziehung macht Paul Moor in seiner dritten heilpädagogischen Grundregel aufmerksam.

Der Selbsterziehung widmet Paul Moor das abschließende Kapitel seiner „Heilpädagogik“ (Moor 1999, S. 284–296), das in weiser Vorausschau den inklusionsorientierten Untertitel „Ein pädagogisches Lehrbuch“ trägt. Dem Kapitel seines heilpädagogischen Grundlagenwerkes stellt Moor ein Zitat von Martin Buber, dem Begründer des „Dialogischen Prinzips“, voran:

  • „Bei sich selbst beginnen, aber nicht bei sich enden;
  • von sich ausgehen, aber nicht auf sich abzielen;
  • sich erfassen, aber sich nicht mit sich befassen.“ (zitiert nach Moor 1999, S. 284)

Das Für- und Miteinander hat tiefe Wurzeln

„Wer auf der Linie bisheriger Trennungen zwischen dem Eigenen und Fremden weitermacht, produziert Immunverlust nicht nur für andere, sondern auch für sich selbst.“ (Sloterdijk 2009, S. 713)
Peter Sloterdijk, maßgebender Kulturkritiker der Gegenwart, weist in dem Zitat auf eine menschliche und soziale Gegebenheit hin, die zur gemeinsamen Übung der menschlichen Vernunft herausfordert.

Eva Kittay, Mutter der schwerbehinderten Tochter Sesha, nimmt bei Sesha „tiefgehende persönliche Beziehungen“ zu jenen Menschen wahr, die sie pflegen und begleiten. Die Qualität des Lebens und Lernens ihrer Tochter hängt von der Qualität der Beziehungen zu anderen Menschen ab. Sesha braucht Liebe und Wertschätzung, Zuwendung und Hilfe. Frau Kittay sieht in der Liebe, die aus den Beziehungen der Abhängigkeit hervorgeht, „eine reiche und unentbehrliche Quelle“, die „unser Menschsein ausmacht.“ (Kittay 2009, S. 156 ff.) Das Menschsein in der Liebe, oder – modern gesprochen – das solidarische Miteinander hat tiefe Wurzeln. Die Wurzeln sind im Menschen angelegt und weisen auf das Du hin. Diese dialogische Beziehungsgestaltung überwindet den Immunverlust und stärkt das leibliche und seelisch-geistige Wohlbefinden der Menschen. Das hat Sloterdijk im Auge.

Diesen Artikel haben wir aus folgendem Buch entnommen:

Inklusive Erziehung in der Krippe, Kita und Grundschule
Heilpädagogische Grundlagen und praktische Tipps im Geiste Janusz Korczaks
Klein, Prof.Dr. phil Ferdinand
Oberstebrink
ISBN: 9783963046018
19,95 €

Mehr dazu auf www.oberstebrink.de


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Hochbegabt – und trotzdem glücklich

Die Resilienz von Kindern unterstützen

© fotolia/Anja Greiner Adam

Nach der Unendlichkeit gefragt, hat Albert Einstein einst geantwortet, dass wohl das Universum und die menschliche Dummheit unendlich seien. Nur bezüglich des Universums sei er sich nicht ganz so sicher. Einstein war ein Genie, ein Hochbegabter also. Ähnlich wie er leiden auch heute viele Hochbegabte unter der Dummheit und den Vorurteilen ihrer Umgebung. Sie gelten gerne als Produkt überehrgeiziger Eltern, die sie zu Sonderlingen mit sozialen Problemen erzogen hätten. Natürlich ist das Unsinn. Typisch hochbegabt gibt es nicht. Leider fällt eine Hochbegabung aber oft erst dann auf, wenn es zu Auffälligkeiten im Alltag kommt.

Da ist etwa der sechsjährige Jannik, der sich unterfordert fühlt und die Klasse stört oder die achtjährige Jasmin, die lieber mit älteren Kindern spielt und keine Freunde an der Schule hat. Max ist an der Grundschule ein hervorragender Schüler. Für ihn ist alles zu leicht und er überspringt eine Klasse. An der weiterführenden kommen dann die Probleme. Max erhält zunehmend schlechte Zensuren. Er mag nicht lernen und fühlt sich dumm. Max hat nie gelernt sich zu konzentrieren und zu lernen.

Wie lässt sich aber eine Hochbegabung rechtzeitig erkennen? In ihrem Buch „Hochbegabt – und trotzdem glücklich“ erklären die Psychologen Herbert Horsch, Götz Müller und Hermann Josef Spicher: „Hochbegabte Kinder haben eine sehr gute Auffassungsgabe, besitzen ein ,Elefanten-Gedächtnis’ und können gut Querverbindungen zwischen verschiedenen Sachverhalten herstellen ... Wenn sich ein Kind dadurch auszeichnet, dass es viele Sachen im Kopf behält, sich an Details von Urlaubsreisen und Gesprächen erinnert und in seinen Aussagen verschiedene Aussagen miteinander verknüpft, dann ist das ein Anzeichen für eine hohe intellektuelle Begabung.“

10 Hinweise für Hochbegabung (nach Horsch, Müller und Spicher)

  1. Kann sich schnell und leicht Fakten merken und hat ein ,Elefanten-Gedächtnis’.
  2. Kann gut Sachverhalte und Probleme auseinanderlegen, schlussfolgern, verallgemeinern und Transfer leisten. Erkennt gut Gemeinsamkeiten und Unterschiede und erfasst zugrundeliegende Systematiken und Prinzipien.
  3. Kennt, versteht und spricht viele Wörter, hat eine flüssige Sprache, klaren Ausdruck. und bildet auffallende Satzkonstruktionen. Verwendet ungewöhnliche Ausdrücke.
  4. Wendet sich früh Buchstaben und Zahlen zu. Liest, schreibt und rechnet früh.
  5. Malt und zeichnet auf hohem Niveau, gestaltet aufwändige Gebilde, Details und Besonderheiten.
  6. Ist kreativ, phantasievoll und hat ungewöhnliche Ideen und Lösungswege.
  7. Ist hochaktiv, ermüdet nicht leicht, hat viel Energie und Ausdauer.
  8. Ist immer an Neuem interessiert, fragt viel und will alles wissen.
  9. Will eigene Erfahrungen machen, ausprobieren und seinen eigenen Weg gehen.
  10. Entwickelt sich früh sprachlich und motorisch, durchläuft Entwicklungsphasen schnell oder überspringt sie.

Das heißt zwar zunächst wenig, sollte dennoch genügend Anlass bieten, einen spezialisierten Psychologen aufzusuchen, der standardisierte IQ-Tests durchführt. Ab einem IQ von 130 gilt der Mensch als hochbegabt. Das trifft etwa auf zwei Prozent unserer Bevölkerung zu. Die Tests sind wichtig:

  1. Weil es zur Identitätsfindung eines Kindes gehört, zu wissen, was mit ihm los ist.
  2. Weil der falsche Erziehungs- und Bildungsweg zu nachhaltigen Problemen führt.
  3. Weil jedes Kind das Recht auf individuelle Förderung hat. Zwar entwickelt sich Hochbegabung aus den Genen. Was daraus entsteht, hängt von der Umgebung ab.

Für diese und vor allem für die Eltern stellen hochbegabte Kinder eine ordentliche Herausforderung dar. Die siebenjährige Milena will immer alles wissen. Als sie beim Einkaufen einen Einbeinigen sieht, fragt sie ihre Mutter: „Wieso hat der nur ein Bein?“ Die Mutter erklärt, dass dem Mann vermutlich aus gesundheitlichen Gründen das Bein abgenommen wurde. Jetzt will Milena selbstverständlich wissen, was das für eine Krankheit sein kann. Als die Mutter dann von einer knochenzerstörenden Krankheit berichtet, ist Milena zunächst zufrieden, möchte dann aber genau wissen, was der Arzt mit dem Bein macht. Milena überlegt, kombiniert und sobald sie etwas unlogisch findet, hakt sie nach. Was so anstrengend sein kann, ist der Forschergeist, der in späteren Jahren zu hervorragenden Innovationen für die ganze Gesellschaft führen kann. Leider gibt es für Hochbegabte aber nur unzureichend Fördermöglichkeiten.

Intelligenzquotient (IQ)
Der Intelligenzquotient (IQ) ist in erster Linie ein Vergleichsmaß. Er gibt in seiner Ursprünglichen Form Aufschluss über das Verhältnis zwischen dem Intelligenzalter und dem Lebensalter. Unter dem Intelligenzalter ist der kognitive Entwicklungsstand zu verstehen, auf dem sich ein Kind befindet: Für welches Alter ist die gezeigte intellektuelle Leistung durchschnittlich?
Der IQ vergleicht den Testwert eines Kindes mit dessen Bezugsgruppe, die meist aus gleichaltrigen Kindern besteht. Die Abweichung des Einzelwerts zu Vergleichswerten (somit der Norm) steht dabei im Zentrum der Betrachtung. Ein IQ von 100 liegt genau im Durchschnitt, während ein IQ von 130 weit über den Durchschnitt hinausgeht.
(nach Horsch, Müller und Spicher)

International zurück

Für den Hochbegabtenforscher Prof. Albert Ziegler ist es geradezu bedrückend wie wenig hierzulande für die Förderung Hochbegabter geschieht. „Wir hängen international weit hinterher“, erklärt der Professor, der auch als Generalsekretär die internationale Begabungsforschervereinigung leitet. Dabei müsse jedes Kind, Förderung entsprechend seiner individuellen Fähigkeiten erhalten. Das gelte für weniger begabte Kinder wie für hochbegabte. „Wir verlieren jeden Tag Möglichkeiten. Wir müssten schon im Kindergarten stärker fördern.“

Tatsächlich entwickeln derzeit viele Einrichtungen Konzepte zur Förderung Hochbegabter. Die Deutsche Gesellschaft für das hochbegabte Kind (DGhK) stellt auf www.dghk.de entsprechende Links zur Verfügung. Die Würzburger Kindertagesstätte St. Stephan etwa hat sich unter dem Motto „Kleine Kinder – große Begabung“ dem Thema verschrieben. Ihre Schwerpunkte liegen in den Bereichen Kunst, Musik und Philosophie sowie in der Hinführung der Kinder zu demokratischem Handeln. „Hochbegabte werden bei uns nicht nur in der kognitiven Entwicklung gefördert, sondern es findet immer Bildung der gesamten Persönlichkeit statt. Wir geben Kindern Raum, in selbstinitiierten Projekten zu lernen, Gleichgesinnte kennenzulernen, ihre Kreativität zu entfalten, ihren Wissensdurst zu stillen und sich als Mitglied einer Gruppe zu erleben“, heißt es hier.

Perfekt also für eine ganzheitliche Entwicklung. Denn Begabung ist keineswegs nur auf geistiges Potenzial bezogen, sondern auch auf sportliche, musische oder künstlerische Leistungen.

Anregungen für Erziehungsteams

Dennoch stehen bei Hochbegabung in erster Linie die intellektuellen Fähigkeiten im Mittelpunkt. „Ein hochbegabtes Kind bringt optimale Voraussetzungen mit, Informationen aufzunehmen, zu ordnen und zu verstehen, sinnvolle Schlüsse daraus zu ziehen und angemessen zu handeln. Zudem ist das hochbegabte Kind in der Lage, schneller und mehr zu lernen und dieses Wissen sinnvoll umzusetzen“, schreiben Horsch, Müller und Spicher.

Sie halten in Ihrem Buch eine ganze Reihe Anregungen und Empfehlungen für ganze Erziehungs- und Bildungsteams bereit. Denn auch hier gilt: Erziehung und Bildung sind nicht individuelle, sondern gesamtgesellschaftliche Aufgaben. Gerade bei hochbegabten Kindern sollten Eltern, Erzieherinnen, Lehrer und Therapeuten zusammenwirken. In dieser „Entwicklungs-Partnerschaft“ kommt den Eltern besondere Bedeutung zu. Sie sind Anlaufstelle, Koordinatoren und Träger von Informationen für das ganze Team.

Aus ihrer langjährigen Erfahrung in der Hochbegabtenförderung ermuntern die drei Psychologen Eltern herauszufinden, ob Ihr Kind mehr Anforderung braucht. Falls es so ist sollten die Eltern jedoch kein tägliches Fortbildungsprogramm buchen.

Fördern durch fordern

Sie sollten sich mehr der Förderung durch Fordern und dem Bereitstellen von Möglichkeiten widmen. Sachbücher, Literatur, Familien- und Knobelspiele, Theater-, Zoo-, Museums- und Kinobesuche sind meist deutlich effektiver als private Unterrichtsstunden. Die Stärken des Kindes und nicht die Defizite stehen dabei im Vordergrund. Für Kinder ist es wichtig, sich gerade in den Bereichen zu entfalten, in denen sie sehr gute Veranlagungen haben. Hier können sie ihre Leistungsfähigkeit erforschen. Das Erleben der eigenen Stärken unterstützt das Kind auch darin, im Fall von Problemen, eigene Lösungen zu finden. Weiter raten sie zu folgendem:

  1. Förderung emotionaler und sozialer Kompetenzen: Sprechen Sie mit Ihrem Kind über freudige und traurige Ereignisse und wie Menschen aussehen, die unglücklich oder glücklich sind. Fördern Sie die Empathie Ihres Kindes, dass es lernt, sich in andere hineinzuversetzen. Das ist die Grundlage, sich angemessen verhalten zu können.
  2. Vertrauen Sie auf die Fähigkeiten ihre Kindes: Fordern Sie es, aber trauen Sie ihm zu, dass es selbst Probleme löst und sich entwickelt. Ist eine Hürde zu groß, wird es Sie rufen.
  3. Entwicklungsrisiken beachten – Entwicklungsanreize geben: Zu geringe Anforderungen in der Grundschule können zur Demotivation führen und in der weiterführenden Schule dann zu Lernproblemen. Auch hochbegabte Kinder brauchen Orientierung. Fordern und fördern Sie ihr Kind, damit es sich entsprechend seiner Fähigkeiten anstrengen kann und sein Potenzial ausschöpft.

Die Basis schaffen

In der Arbeit mit hochbegabten Jugendlichen mit Problemen haben Horsch, Müller und Spicher festgestellt, dass diese oftmals das Lernen nicht gelernt haben. Es fehlt einfach die Basis. Das zeigt, dass frühes Fördern hauptsächlich späteren Problemen vorbeugt.

In einer Bildungsszene, die zwar schleppend aber doch konstant unter dem Stichwort der Inklusion die Vielfalt und Unterschiedlichkeit der Menschen auch als Chance anerkennt, sollten Hochbegabte künftig weniger auf Vorurteile stoßen. Denn, so Ziegler: „Hochbegabung ist die schönste Eigenschaft, die man haben kann.“

Buchtipp:

Herbert Horsch, Götz Müller und Dr. Hermann Fischer sind international anerkannte Experten auf dem Gebiet der Hochbegabung. Mit Ihrem Buch Hochbegabt – und trotzdem glücklich wollen sie helfen, eine Hochbegabung zu erkennen, sie sinnvoll zu nutzen, mögliche Probleme zu vermeiden und bereits vorhandene zu lösen. Sie wenden sich dabei nicht nur an Familien, sondern auch an Lehrer, Erzieherinnen und Therapeuten. Viele anschauliche Fallbeispiele schildern die unterschiedlichen Situationen und Probleme hochbegabter Kinder. Darüber hinaus gibt es ein Kapitel, das sich direkt an die Kinder wendet.

Oberstebrink 2012, 432 Seiten, 24,90 Euro.


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Sprachscreening im Vorschulalter: Risiken frühzeitig erkennen

- Advertorial -

Durch die präzise Erfassung des Sprachentwicklungsstands können mit dem SSV Risikokinder zwischen 3;0 und 5;0 Jahren schnell identifiziert werden. Ein eindeutiges Ergebnis kann kostengünstig, in sehr kurzer Zeit und mit geringem Aufwand gewonnen werden. Der diagnostische Nutzen des Sprachscreenings ist theoretisch und empirisch belegt. Das SSV wird sowohl in der kinderärztlichen, logopädischen und psychologischen Praxis als auch in Kindergärten und anderen vorschulischen Einrichtungen sowie für Einschulungsuntersuchungen eingesetzt.

Als Kurzform des SETK 3-5 teilt das SSV mit diesem Gesamttest inhaltliche und methodische Vorteile. Für dreijährige Kinder besteht die Kurzform aus den beiden Untertests PGN (Phonologisches Arbeitsgedächtnis für Nichtwörter) und MR (Morphologische Regelbildung). Für vier- bis fünfjährige Kinder enthält die Kurzform wiederum PGN und hinzukommend SG (Satzgedächtnis). Die jeweiligen Untertests repräsentieren am besten diejenigen sprachlichen Meilensteine, die eindeutig definieren, was unter einer Sprachentwicklungsverzögerung zu verstehen ist. Es wird eine valide und zuverlässige Risikodiagnose ermöglicht, sodass die Unsicherheit beseitigt ist, ab wann ein Kind überhaupt als sprachentwicklungsverzögert einzuschätzen ist. Mit dem SSV kann auch festgestellt werden, ob Kinder mit nicht deutscher Muttersprache (insbesondere Kinder mit Migrationshintergrund/Fluchthintergrund) ein sprachliches Leistungsniveau erreicht haben, das für die späteren schulischen Anforderungen notwendig ist.

Die zweite Auflage des SSV basiert auf der vollständigen Neunormierung des SETK 3-5. Inhaltlich hat sich nichts geändert: die Untertests haben sich in der Praxis und in der Forschung für die jeweiligen Altersgruppen bewährt. Auf der Grundlage einer deutlich größeren Datenbasis als bei der ersten Auflage konnten jedoch die kritischen Werte und damit die Risikodiagnosen nun genauer definiert werden.

Grimm, H.
Unter Mitarbeit von M. Aktaş

SSV - Sprachscreening für das Vorschulalter
Kurzform des SETK 3-5
2., überarbeitete und neu normierte Auflage
Best.-Nr. 01 235 01
Test komplett: € 288,00


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Bildung neu denken: Zukunftswerkstatt „Inklusion leben“ in Freiburg

Anmeldung noch bis zum 30. April

Zum Zehnjährigen der Behindertenrechtskonvention der Vereinten Nationen veranstaltet der Bildung neu denken e.V. die Zukunftswerkstatt „Inklusion leben“ in Freiburg im Breisgau. Die Veranstaltung beginnt am 5. Mai um 8.30 Uhr in der Staudinger Gesamtschule, Staudinger Straße 10, 79115 Freiburg.

Am Vormittag liest Alexandra Haag aus ihrem Buch „Paula mit den Zauberschuhen“ und Prof. Hans Brügelmann spricht zum Thema „Förderung individueller Lernwege über gemeinsame Aktivitäten“. Anschließend finden ab 12 Uhr verschiedene Workshops in sieben Themenräumen statt. Dabei geht es

  1. um den Begriff „Inklusion“,
  2. um die Rolle so genannter „Sorgender Gemeinschaften“,
  3. um die Fortschritte von Inklusion in Baden Württemberg,
  4. um Inklusion in ländlichen Regionen,
  5. um „Die Not mit den Noten“,
  6. um die geschlechtliche und sexuelle Vielfalt als einem Aspekt der Inklusion und
  7. um das Thema „Inklusion in einer ungleichen Gesellschaft“.

Die Veranstaltungen enden gegen 17.30 Uhr. Alle Interessierten können sich noch bis 30. April 2018 unter www.bildung-neu-denken.de anmelden. Die Tagungsgebühr beträgt 39 Euro, die reduzierte Tagungsgebühr 10 Euro.

Parallel dazu verwandelt sich am 5. Mai der Platz der Alten Synagoge in Freiburg von 11 bis 18 Uhr in eine bunte Bühne für alle Akteure rund um Inklusion in der Stadt. Verbände, Vereine, Initiativen und die Stadt Freiburg präsentieren, was Inklusion für sie bedeutet. Mehr dazu unter www.inklusionskalender.de und www.freiburg.de.