2018

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Die Weisheit der Kinder

Wie sie fühlen, denken und sich mitteilen

- Advertorial -

Dr. Udo Baer beschreibt die uns allen gut bekannten, aber manchmal schwer verständlichen Verhaltensweisen von Klein- und Schulkindern und erklärt den dahinterliegenden Sinn. So lernen Erwachsene, Kinder aller Altersgruppen wirklich zu verstehen.

Baer nimmt eine radikale Änderung des pädagogischen Blickwinkels vor: Ihn interessiert nicht, wie Kinder sein oder wie Eltern erziehen sollen. Hier wird der unbewusste Sinn kindlicher Äußerungsformen aller Art entschlüsselt. Erwachsene lernen, Kinder aller Altersgruppen wirklich zu verstehen.

Warum spielen Kinder Verstecken? Warum lassen die Kleinen so oft den Löffel fallen? Und was bedeutet es, wenn manche Kinder nicht spielen können? Dem erfahrenen Pädagogen Udo Baer gelingt es, die Verhaltensweisen und Äußerungsformen von Kindern aller Altersstufen aus ihrer Perspektive zu entschlüsseln und den unbewussten Sinn darin deutlich zu machen. Das betrifft die verschiedensten Aspekte kindlichen Erlebens: die alltäglichen Lebensäußerungen, wie sie sich in Spielen und typischen Vorlieben oder Ablehnungen von Kindern äußern, und auch die besonderen Verhaltensweisen, die auf schwierige Lebensumstände antworten. Die „Weisheit der Kinder“ zeigt sich überall, wenn Eltern und Erzieher sie richtig zu deuten wissen und sensibel darauf eingehen. Wie das gelingt, zeigen die im Buch enthaltenen „Empfehlungen für liebende Eltern“.

 

Dr. Udo Baer

Die Weisheit der Kinder

Wie sie fühlen, denken und sich mitteilen

€ 16 (D)

ISBN 978-3-608-86122-8


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Bedürfnisse - das Fundament der Entwicklung

- Advertorial -

© fotolia.de/pete paham

 

Die Erzieherinnen kommen mit Jan (4 Jahre) in der Regelgruppe einfach nicht mehr zurecht. In allen üblichen Kompetenzerfassungsbögen und Entwicklungsrastern zeigt der Junge deutliche Entwicklungsverzögerungen auf. Sie haben schon mehrfach das Gespräch mit den Eltern gesucht, um auf die Schwierigkeiten des Jungen hinzuweisen und den Eltern nahezulegen, ihm verschiedene Förderungen zukommen zu lassen. Mittlerweile verweigern die Eltern weitere Gespräche und haben den Erzieherinnen unterstellt, dass sie ihren Sohn nicht leiden können. In der Teamsitzung besprechen sie den „Fall“ Jan. Die Heilpädagogin fragt die Erzieherinnen: „Was sind die wichtigsten Bedürfnisse von Jan? Was ist ihm wichtig? Was braucht er hier in der Einrichtung, um sich wohlzufühlen?“ So direkt gefragt fällt den Erzieherinnen kaum eine Antwort ein. „Er spielt ja nicht.“ sagen sie verzweifelt. „Er nimmt nur immer den anderen Kindern die Sachen weg oder macht Bauwerke kaputt. Wir wissen nicht, was er braucht.“ Sie zählen all das auf, was Jan nicht möchte oder was er nicht kann. Die Heilpädagogin bleibt beharrlich und gibt Tipps zur weiteren Beobachtung von Jan. Fast ist die Teamberatung zu Ende da fällt der Kinderpflegerin doch noch etwas ein: „Neulich hat er mir geholfen den Sandkasten nach dem Winter sauber zu machen. Da hat es ihm total Spaß gemacht mit seinen Händen und Armen in einer Wanne voll Matsch zu matschen und einzutauchen. An dem Nachmittag war er dann relativ friedlich.“

Dieses kurze Beispiel aus der Praxis zeigt, dass viele pädagogische Fachkräfte sehr geübt darin sind, Kompetenzen der Kinder zu erkennen. Aber die Bedürfnisse der Kinder gezielt zu beobachten und benennen zu können, das gestaltet sich schwieriger. Das ist auch nicht weiter verwunderlich, da die pädagogischen MitarbeiterInnen kompetenzorientierte Beobachtungsbögen ausfüllen sollen und nicht bedürfnisorientierte.

Die Bedürfnisse der Kinder sind in der Psyche der Kinder aber die Instanz, die Motivation erzeugt und somit Lernen ermöglicht. Anders formuliert: Die Bedürfnisse verursachen Entwicklung und Kompetenzerwerb. Deshalb sollten die Bedürfnisse der Kinder in jeder pädagogischen Konzeption das fachliche Fundament bilden.

Grafik aus: Sybille Schmitz, Kindliche Bedürfnisse als Mittelpunkt der Kita-Pädagogik, München 2018, Seite 20

 

Weiterführende Informationen und pädagogische Methoden zum Thema:

Kindliche Bedürfnisse als Mittelpunkt der Kita-Pädagogik:

Erst, wenn ihre grundlegenden Bedürfnisse befriedigt sind, können Kinder ihr großes Potenzial und ihre Kompetenzen entwickeln. Methoden zur bedürfnisorientierten Pädagogik. Sybille Schmitz, Don Bosco Medien

Kindliches Verhalten verstehen – Bedürfnisse erkennen:

Kindliche Bedürfnisse sind die treibende Kraft ihrer Entwicklung. Bleiben sie unbefriedigt, kann Kompetenzförderung nichts wettmachen. 45 Fotokarten für Teamarbeit, Fortbildung und Elterngespräch. Sybille Schmitz, Don Bosco Medien

Wie Kinder wachsen - Baum der kindlichen Entwicklung:

Bedürfnisorientierung - ein wesentlicher Punkt Ihrer Kita-Konzeption auf einem riesigen Poster - als dekorativer Aushang und für die Öffentlichkeitsarbeit. DIN A1 Poster. Sybille Schmitz, Don Bosco Medien

© Creative Commons CC0 / Pixabay.com

PERiK oder „Was braucht ein Kind?“

Hier geht es zu einem Beitrag von Sybille Schmitz auf der Website von Don Bosco Medien. 

Dabei stellt sie die Frage einer bedürfnisorientierten, integrativen Pädagogik in den Mittelpunkt:

„Was braucht ein Kind,

  • um sein Potential entfalten zu können,
  • um sich in die Gruppe integrieren zu können,
  • um vom Kita-/Krippen-Besuch profitieren zu können?“

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Wie Sie Kinder stark machen

Selbst gemachte Erfahrungen fördern die Entwicklung

© photofey/Fotolia

Kinder stärken und sie in ihrer Entwicklung unterstützen. Das ist der Weg, Kinder körperlich, geistig und seelisch zu erziehen. Bewegung und selbst gemachte Erfahrungen sind wichtige Vorraussetzungen, damit Kinder zu starken Persönlichkeiten werden, die sich nicht in Angst, Gewalt oder Sucht flüchten.

Erzählen Erwachsene über ihr Leben und blicken dabei auf ihre Kindheit und Jugend zurück, wird es immer dann besonders spannend, wenn es um Erlebnisse geht, bei denen sie Erfahrungen sammeln konnten, die weit über den Augenblick hinaus für sie von Bedeutung waren.

Kindheitserfahrungen können ein ganzes Leben prägen.

Ein bekannter Kinder- und Jugendpsychiater sieht es als wichtigen Grund für seine spätere Berufswahl an, sich einmal gegen die ganze Klasse für seinen zu Unrecht bedrängten Freund eingesetzt und dann zu zweit dem Ansturm der Mitschüler standgehalten zu haben. Mit dem Ergebnis, dass der Ansturm sich angesichts zweier offensichtlich unerschütterlich Verbündeter in Luft auflöste. „In dieser Situation habe ich viel über Aggression und Angst gelernt. Wie oft habe ich später an diese Minuten gedacht und immer wieder gespürt, welche Gefühlswechsel von Wut über Angst bis zu höchster Siegesbefriedigung ich damals empfunden habe. Dieses Erlebnis habe ich als Erfolg verbucht – als echte Stärke – und es hat mich geprägt. Es hat mich bei anstehenden Entscheidungen und Reaktionen immer wieder nach dieser Stärke in mir suchen lassen. Denn dass sie da ist, das weiß ich seit damals.“

Aktiv Erfahrungen zu sammeln und sie, wenn es darauf ankommt, als Wissen und Fähigkeiten zur Verfügung zu haben – das ist eine wesentliche Voraussetzung, um auf Anforderungen vorbereitet zu sein. Das bedeutet im Alltag nichts anderes, als sich nicht schnell verunsichern oder einschüchtern zu lassen und jede Gelegenheit, sich zu beweisen, wahrnehmen und nutzen zu können.

Kevin (5 Jahre alt) war erst vor wenigen Wochen mit seinen Eltern in eine neue Wohngegend gezogen. Obwohl zwei der Nachbarskinder mit ihm in denselben Kindergarten gingen, hatte er beim Spiel auf der Straße noch keinen richtigen Kontakt gefunden. Als die Kinder eines Nachmittags auf jeder Baumscheibe auf dem Bürgersteig einen dicken Belag grob geschredderter Rindenstücke vorfanden, war Kevins Stunde gekommen. Dank seiner Erfahrungen mit Treibholzstückchen am Strand konnten die Kinder unter seiner Regie mit größtem Vergnügen eine Hafenanlage mit Schiffen bauen und stundenlang spielen. Einer seiner Kindergarten-Kameraden begleitete Kevin gegen Abend nach Hause. „Ich will mal sehen, wo deine Klingel ist. Sollen wir morgen im Kindergarten draußen zusammen spielen?“

Wer schon früh Anforderungen meistert, ist auf spätere Anforderungen vorbereitet.

Kevin kam in die Gruppe rein, weil er eine Idee hatte und diese offensichtlich geschickt unter die Kinder brachte. Das hat ihm die Eingliederung erleichtert – sicher nicht nur die akut anstehende, sondern auch die nächste und die übernächste. Denn Kevin wird ähnliche Anforderungen nicht mehr als unüberwindbare Hürde ansehen.

Mit Anforderungen zurechtgekommen zu sein, schafft ein Sicherheitspolster, das in schwierigen Situationen – wenn überhaupt – viel seltener und dann auch erst viel später ausrasten und verzweifeln lässt.

Es ist gut zu wissen:

  • „Ich habe schon so viel geschafft, also schaffe ich das auch!“
  • „Ich weiß mir zu helfen, notfalls hole ich mir Hilfe!“
  • „Ich kenne mich!“
  • „Ich kann mich auf mich verlassen!“

Aktiv Erfahrungen sammeln ist eine Sache – Erfahrungen sammeln können und dürfen die andere. Die Dinge unserer Umgebung schaffen „Lebensbedingungen“. Was einen großen oder kleinen Menschen umgibt, beeinflusst sein Leben. Damit ist nicht nur das Haus gemeint, in dem er wohnt, mit seiner Ausstattung und mit den anderen Grundstücken und Gebäuden in nächster Nähe oder die Straße und die Stadt, in der dieses Haus steht. Damit sind auch die Aktivitäten gemeint, die dieser Lebensraum zulässt, die Kontakte, die dort zu anderen Menschen möglich sind. Handelt es sich dabei um Angebote, mit denen Kinder etwas anfangen können, mit denen sie groß werden können?

Der Lebensraum unserer Kindheit beeinflusst unser Leben.

Sich frei bewegen und spielen – zwei Erfahrungsschatzkisten, die während der Kindheit gefüllt werden können.

Sich bewegen: Lust pur

„Bewegt es sich?“ fragen Kinder aufgeregt, wenn sie ein kleines Tier am Boden finden. Denn wenn es sich bewegt, lebt es. Bewegung – das bedeutet Leben und Aktivität. Die Kindsbewegungen sind für die werdende Mutter die ersten, eindeutig wahrnehmbaren Signale ihres Kindes. In den Armen von Mutter oder Vater gewiegt zu werden stillt das Kontaktbedürfnis und vertreibt die Verlassenheitsangst des Säuglings. Selbstverständlich verschafft sich ein gesundes Kind schon im Säuglingsalter selbst Bewegung. Mit der eigenen Hand etwas bewirken zu können, sich etwas herbeiholen oder vom Leib halten zu können, darf zu den ersten großen Erfolgserlebnissen gezählt werden.

Menschen haben eine starke Motivation, sich zu bewegen. Worte wie „Bewegungsfreude“, „Bewegungslust“ oder „Bewegungsdrang“ zeugen davon. Kinder müssen sich bewegen. Nicht weil Erwachsene Bewegung für gesund und für pädagogisch wichtig halten, sondern weil Kinder sich bei und nach motorischer Aktivität wohlfühlen, befriedigt und bereit für neue Aktivitäten sind. Plötzlich können sie wieder konzentriert nachdenken, vertieft lesen, auf andere zugehen und aufkommende Langeweile mit Ideen besiegen.

Bewegung bedeutet Leben und Aktivität.

Jede motorische Aktivität lässt Kinder mehr über ihren Körper erfahren, über seine Beweglichkeit und seine sich durch Wachstum und Übung verändernden Möglichkeiten. Ein ungestörter Entwicklungsablauf braucht Bewegungsanreize, hat Bewegungsvielfalt eingeplant. Deshalb wird Springen, Rennen, Sich-Drehen, Hüpfen und Schaukeln als schön, spannend und lustvoll empfunden.

Viel Bewegung macht körperlich und geistig beweglich

Dieser körpereigene Belohnungseffekt hat seinen Grund: Während all dieser Bewegungsabläufe formen und verknüpfen sich Neuronenmuster in den verschiedenen Gehirnarealen und werden durch Üben stabiler. Kaum jemand weiß, dass beim Klettern, Malen, Nussknacken, Balancieren, Fußballspielen und Tanzen großteils dieselben Schaltstellen gebahnt werden, die auch beim Sprechen, Rechnen, Lesen und Nachdenken in Aktion sind. Je häufiger sie alle aktiviert sind, desto stärker und leistungsfähiger werden die Verschaltungen. Das bedeutet: Man „schaltet“ also auch geistig schneller und besser.
Viele Bewegungserfahrungen lassen also körperlich und geistig beweglicher werden. Zuerst einmal motiviert Kinder die reine Bewegungsfreude selbst. Dann wird der Vergleich verlockend, wer von den anderen Mädchen und Jungen auch so schnell laufen, so weit springen oder bei den tollkühnsten Kletterpartien mithalten kann – und mit wem es am meisten Spaß macht, sich zu messen und auszupowern. Erst viel später – meist auch von außen angeregt – geht es um in Metern und Sekunden messbare Leistung. Der wahre Erfahrungsschatz, der für die kindliche Entwicklung relevant ist, liegt auf den ersten beiden Stufen.
Kinder mit Bewegungsdefiziten reagieren alarmierend, denn sie sind arm dran. Ihre Reaktionen sind Notsignale der Natur, damit der schnell gefährlich  werdende Bewegungsentzug, der den ganzen Erregungshaushalt durcheinanderbringt, nicht noch länger anhält.
Mittlerweile verstehen viele Fachleute diese vehementen Hilferufe richtig und können den Eltern beim Übersetzen helfen. Die Botschaft der Kinder heißt:

„Lasst uns draußen toben,damit es nicht drinnen in uns wütet!“

Krach machen und Bewegung sind für Kinder oft eng gekoppelt. Lärm und Bewegung sind starke Ausdrucksmittel, mit denen man ein Revier abstecken und etwas Eindrucksvolles unüberhörbar und unübersehbar produzieren kann. Wer regelmäßig im Freien toben darf, dem fällt es auch leichter, drinnen leiser zu spielen. Denn diese Ausdruckskomponente ist als Kontrast dann auch wieder spannend.

Kleinkinder besiegen Zehnkämpfer.

Kinder wollen sich bewegen. Beobachten Sie einmal in der Reisezeit, wie die Kinder auf den Rastplätzen aus den engen Autos purzeln. Sie explodieren fast. Kein Körperteil will unbewegt bleiben. Bewegungsabläufe im Übermaß sind angesagt – keineswegs alle dafür gedacht, sich in kürzester Zeit von Punkt A nach Punkt B zu bewegen. Sondern einfach nur mit dem Zweck und Ziel, beweglich zu sein. Erst wenn sie sich ein bisschen ausgetobt haben und atemlos geworden sind, sind Kinder wieder auf andere Bedürfnisse ansprechbar: Erst dann nehmen sie wieder wahr, dass sie hungrig oder durstig sind oder Pipi machen müssen.

Die Bewegungsressourcen eines Kleinkindes sind beeindruckend. Seine kurzfristige Regenerationsfähigkeit lässt Erwachsene geradezu neidisch werden. Seit einem Test in den 70er Jahren wissen wir, dass ein trainierter Zehnkämpfer nur etwa vier Stunden lang in der Lage ist, die körperlichen Aktivitäten drei- bis vierjähriger Kinder mitzumachen. Danach ist er geschafft – während die Kinder immer noch, von kurzen Pausen unterbrochen, weiter agieren können, wollen und müssen. Kinder leiden, wenn ihr altersgemäßer Bewegungsdrang unterdrückt wird. Am meisten, wenn sie womöglich für mobile Aktivitäten auch noch mit Bewegungs- und Liebesentzug bestraft werden.
Diesen Kindern widerfährt Schlimmes, sie werden motorisch depriviert. Das heißt: Sie werden einer für ihren Entwicklungsverlauf wichtigen Erfahrungsmöglichkeit beraubt. Dagegen revoltieren sie lautstark, setzen sich mit Händen und Füßen zur Wehr, sobald sie festgehalten werden, still sitzen müssen und nicht rumrennen dürfen. Ruhe wird zum verhassten, gefürchteten Zustand, der – wenn man Glück hat – über einen aufwändigen Umweg nach Jahren wieder zu etwas Erstrebenswertem werden kann.
Aggression ist die erste Reaktion auf diese verhinderte Triebbefriedigung. Völlig gerechtfertigt begehrt ein Kind gegen diese folgenschweren Einschränkungen auf. Doch auf den ersten Blick sieht sein Verhalten zunächst einmal nur böse und ungezogen aus. Das Kind gefährdet andere – oft auch sich selbst –, bis endlich jemand den wahren Grund für diese extremen Reaktionen erkennt und sich die Mühe macht, die zugrunde liegenden Zusammenhänge zu verstehen – und dann noch für Änderung sorgt.

Diesen Artikel haben wir aus folgendem Buch entnommen:

Stark von Anfang an
Kinder auf dem Weg zur Resilienz begleiten
Haug-Schnabel, Gabriele
Schmid-Steinbrunner, Barbara
Oberstebrink
ISBN: 9783934333451
20,00 €

Mehr dazu auf www.oberstebrink.de




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Einer für Alle – Alle für Einen!

Akzeptanz und Toleranz sind das Fundament der Freundschaft

Einer für Alle – Alle für Einen!

Eigentlich sollte es immer so sein“, meint Max. „Dass jeder dem anderen hilft …“
„Dann bleiben wir einfach immer zusammen!“,
rufen die Freunde.
„Einer für alle – Alle für Einen!“ 

Das sind die letzten Zeilen, nicht aus Alexandre Dumas „Die drei Musketiere“ wie man angesichts des Spruchs zunächst meinen möchte, sondern aus dem Bilderbuch von Brigitte Weninger und Eve Tharlet mit demselben Titel „Einer für Alle – Alle für Einen!“.

Das Buch gibt es nun schon seit 13 Jahren. Aber weil es so besonders ist, verdient es eine besondere Erwähnung. Denn in der Tiergeschichte geht es um die fünf Freunde Max Maus, Molli Maulwurf, Fido Frosch, Anni Amsel und Ivan Igel. Sie alle haben ein Handicap. Jeder hat aber auch besondere Stärken – auch wenn sie manchmal nicht so leicht zu erkennen sind. Und so ist jeder für sich etwas Besonderes und gemeinsam sind sie richtig stark.

Brigitte Weninger erzählt ihre kleine Geschichte mit wenigen, aber klaren und treffenden Worten. Eve Tharlet hat dazu schöne Bilder gemalt. Jedes davon erzählt nochmal eine kleine eigene Geschichte, die zum Verweilen einladen.. So gibt es viel zum Schauen, aber noch mehr zum Nachdenken und Reden. Denn Weninger hat klare Botschaften. Dabei stehen Freundschaft, Toleranz, Respekt und Solidarität im Mittelpunkt. Kaum zu glauben, dass so viel in zwischen den wenigen Seiten eines Bilderbuchs stecken kann. Das sind einige der wichtigsten Werte, die wir an Kinder vermitteln sollten. Deshalb ist „Einer für Alle – Alle für Einen!“ nicht nur ein tolles Bilderbuch, das Kindern auch gefällt, sondern auch eine wunderbare Geschichte, gespickt mit den aktuellen Themen. Eben ein ganz besonderes Bilderbuch.

Neben dem Bilderbuch ist auch eine Softcoverband mit DVD erschienen. Beim Abspielen der DVD lassen sich vier Sprachen (Deutsch, Englisch, Französisch, Türkisch) anwählen, mit oder ohne Untertitel.

Brigitte Weninger/Eve Tharlet
Einer für Alle – Alle für Einen!
Hardcover, A4, 32 Seiten
ISBN 978-3-86566-034-3
12,95 €


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Neues Onlineportal willkommenskitas.de

Anregungen für den Umgang mit Vielfalt

Ab sofort können sich Kita-Fachkräfte auf dem neuen Onlineportal  www.willkommenskitas.de  rund um das Thema Vielfalt in Kitas  informieren. Das Portal  richtet sich an pädagogische Fachkräfte in Kita, Kindertagespflege und Hort, die Kinder mit Flucht- und Migrationshintergrund betreuen oder sich auf die Arbeit mit ihnen vorbereiten möchten. 

Mit dem Onlineportal möchte die  Deutsche Kinder- und Jugendstiftung (DKJS)  pädagogischen Fachkräften in Kitas und weiteren Interessierten konkrete Anregungen für den Umgang mit Vielfalt, anschauliche Praxisbeispiele und aktuelle Informationen zum Programm zur Verfügung stellen. Die Erfahrungen und Erkenntnisse der am Programm  WillkommensKITAs  teilnehmenden Einrichtungen werden von nun an fortlaufend auf  www.willkommenskitas.de veröffentlicht.

Das Portal ermöglicht einen Einblick in die Themen und Herausforderungen, die bei der Betreuung von Kindern aus unterschiedlichen Kulturkreisen eine Rolle spielen. Darüber hinaus bietet es eine Materialdatenbank mit Arbeitsmaterialien und Handreichungen für Kita-Teams, die ihre Qualität weiterentwickeln wollen. Rund um das Thema Vielfalt verweiset es auch auf weitere Webseiten und Materialien.

Das Onlineportal und weitere Informationen zum Programm  WillkommensKITAs  finden Sie hier:


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Draußen toben, spielen, lernen

Schulung auf dem Naturerlebnisgelände

© BUND Archiv

In der BUND Kinderwildnis in Bremen stellt die NaturSpielpädagogin Tanja Greiß Ideen für draußen vor. Diese Schulung bietet Anregungen für den Aufenthalt mit Kindern (3 bis 10 Jahre) im Freien. Die Bewegung in der Natur steht an diesem Tag im Mittelpunkt. Neben Bewegungsspielen bietet sie auch Sinnesspiele, welche die Wahrnehmung fördern und einzelne Sinne schulen an sowie spannende Spiele, die Naturwissen vermitteln.

Die BUND-Kinderwildnis am Cafe Sand ist ein Naturerlebnisgelände mit vielfältigen Möglichkeiten, um Natur zu erleben. Es gibt das Erlebnisgelände Große Dunge im Werderland mit Streuobstwiese, Gemüsegarten und Wald. Dort werden Apfel-, Getreide- und andere Umweltbildungsprojekte mit Schulklassen aus dem Bremer Norden durchgeführt. An der Mahndorfer Düne (HB-Mahndorf) mit trockenen Sandflächen können Schulklassen auf Anfrage die besonderen Standortbedingungen erkunden.

Zielgruppe(n): Umwelt- und andere PädagogInnen sowie Interessierte
Termin: 13.09.2018, 09.00 - 14.00 Uhr
Ort: Kinderwildnis, Neustadt
Kosten: 35 Euro pro TeilnehmerIn
Leitung: Tanja Greiß
Veranstalter: BUND Bremen, Landessportbund
0421/79 002 40 tanja.greiss@bund-bremen.net
www.bund-bremen.net
Anmeldung: über den Landessportbund (LSB), Tel. 0421/79 28 7 17

Weitere Informationen finden Sie hier:

Online Anmeldung


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Unsere große Kinderzeit-Umfrage 2018

Vielen Dank für Ihre Meinung!

Endlich konnten wir die Ergebnisse der großen Kinderzeit-Umfrage auswerten und feststellen, dass Sie mit unserem wöchentlichen Newsletter zum weitaus größten Teil sehr zufrieden sind. Wir freuen uns über das lobende Feedback, die vielen Anregungen und Wünsche und natürlich auch über die Kritik, die wir gerne dazu nutzen, um die Qualität unseres Newsletters stetig zu verbessern. Hier finden Sie Ihre Meinung in Zahlen ausgedrückt:

  • 65 % der Teilnehmer lesen jeden Kinderzeit-Newsletter
  • 54 % der Newsletter-Empfänger lesen den Großteil der Beiträge
  • 88 % empfinden die Länge der Beiträge genau richtig
  • 33 % der Links werden oft, 59 % werden manchmal angeklickt
  • 96 % der Teilnehmer bewerten die Aktualität unseres Newsletters als „gut bis sehr gut“
  • 52 % beurteilen den Informationsgehalt als „gut“; 40 % als „sehr gut“
  • Die Themenmischung empfinden 57 % der Befragten als „gut“, 33,7 % sogar als „sehr gut“
  • 75 % der Befragten können einen „guten bis sehr guten“ persönlichen/beruflichen Nutzen aus dem Newsletter ziehen.
  • Am interessantesten fanden die Befragten die Themen „Praxistipps für den direkten Einsatz“, „Weiterbildung“, „Gesundheit“ und „Downloads“.
  • 94 % beurteilen die Bildqualität als „recht gut bis sehr gut“
  • 90 % sind sehr zufrieden mit dem Lesekomfort
  • 89 % der Befragten beurteilen den Aufbau/die Aufteilung des Newsletters als „gut bis sehr gut“
  • 64 % der Teilnehmer geben dem Newsletter die Gesamtnote „gut“, 30 % bewerten ihn mit „sehr gut“

Zudem haben uns hunderte Kommentare erreicht. Natürlich können wir Ihnen nicht alle zeigen, aber zumindest einen kleinen Ausschnitt daraus:

  • „Der Newsletter hat genau die richtige Länge, so dass man Lust und Zeit hat reinzuschauen.“
  • „Mir gefällt der Newsletter so gut, dass er bei mir am Computer einen eigenen Ordner bekommen hat, in dem ich ihn abspeichere.“
  • „Ich erwarte jeden neuen Newsletter von Ihnen mit einer gewissen Vorfreude und Spannung. Unter all den Newslettern, bei denen ich angemeldet bin, hat Ihrer den größten Mehrwert für mich und meine Arbeit. Ich möchte Ihnen an dieser Stelle meinen Dank entgegenbringen und Ihnen sagen, dass Sie eine tolle Arbeit leisten. Weiter so!“
  • „Da ich sehr gerne die Downloads nutze, bekam ich von den Kindern stets positives Feedback. Danke dafür“
  • „Interessant, ich lese die Beiträge gerne, teilweise etwas zu viel kommerzielle Beiträge“
  • „Bin schon lange Zeit eine eifrige, begeisterte Leserin, schaue auch öfters ins Archiv, um mir Anregungen bzw. Infos über bestimmte Themen durchzulesen. Die Buchempfehlungen sind für mich auch sehr hilfreich. Danke“
  • „Besonders das pädagogische Thema habe ich als pdf runtergeladen und verteile es weiter an Eltern, Mitarbeitende und Kollegen. Finde ich sehr gut zusammengefasst und ermöglicht eine Auseinandersetzung mit dem Thema. Sehr wertvoll!“
  • „Macht weiter so, mit einigen Veränderungen“
  • „Ich freue mich über neue Anregungen insbesondere ganz am Schluss das ‚Kinderzeit Aktiv’. Hierbei würde ich mir mehr Praxisanregungen auch für Krippenkinder wünschen.“
  • „Ich wünsche mir mehr kritisches Hinterfragen.“
  • „Informativ und kompakt, jedes Mal ist etwas Interessantes dabei, wenn mich auch nicht alle Themen ansprechen“
  • „Ich empfinde den Newsletter als sehr informativ, gut und ansprechend gestaltet. Frisch und farbenfroh in der Aufmachung. Wenn ich Themen nicht öffne, dann nur, weil ich von meinem Aufgabengebiet her keinen Bedarf habe. Im Allgemeinen sehr zufrieden!“
  • „Vielen Dank für die gute Information seit vielen Jahren + weiter so!“

Anmerkung der Redaktion: Natürlich können wir nicht in einem Newsletter jedes Thema berücksichtigen und das Interesse aller Zielgruppen zu 100 Prozent treffen. Gerne nehmen wir aber Ihre Ideen und Anregungen auf. Vielen Dank für die vielen tollen Themenvorschläge!

 


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Wie lernen wir – und wie entwickeln wir uns?

Auch das Lernen kann man lernen

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Der Leistungsdruck wächst. Manche Kinder haben Schwierigkeiten beim Lernen. Häufig ist die Ursache nicht mangelnde Begabung oder Aufmerksamkeit, sondern schlicht die falsche Lerntechnik. Oft helfen schon kleine Tricks, um den Kindern eine ganz andere Perspektive auf das Thema „Lernen“ zu ermöglichen.

In folgendem Artikel erfahren Sie ...

  • wie unser Gehirn die Flut der Informationen aufnimmt, sortiert und verarbeitet
  • welche wichtigen Voraussetzungen wir für erfolgreiches Lernen schaffen können
  • warum es wichtig ist, dass Ihrem Kind das Lernen Spaß macht

Das Gehirn: Ein Blick hinter die Stirn des Menschen

Warum fällt meinem Kind das Lernen so schwer? Wie kann ich meinem Kind das Lernen leichter machen? Um auf diese Fragen eine Antwort zu finden, sollten Sie einmal einen Blick hinter die Stirn des Menschen tun – einen Blick ins Gehirn. Wenn Sie wissen, wie das Gehirn arbeitet, dann können Sie auch besser verstehen, wie das mit dem Begreifen, Denken, Behalten und Handeln funktioniert, worum es beim Lernen eigentlich geht – und worauf es beim „Lernen lernen“ ankommt.

Unser Gehirn, diese „Denk- und Lernmaschine“, ist, wie der Nobelpreisträger John Eccles sagte, „der Kern des Geheimnisses Mensch“.

Bevor wir uns auf den Weg in das Innere der Gehirnwindungen machen, schauen wir uns zunächst einige „Äußerlichkeiten“ an. Im Durchschnitt wiegt das Gehirn bei einem Erwachsenen rund 1.500 bis 1.600 Gramm, das sind nur etwa 2% des Körpergewichts. Das Gewicht sagt allerdings nicht unbedingt etwas über Intelligenz und Entwicklungsmöglichkeiten aus. Denn dann wären Elefant und Wal wahre Intelligenzwunder. Ihre Gehirne sind mit 5.000 Gramm mehr als dreimal so schwer wie unser Denkzentrum. Auch einer der bedeutendsten Denker – Immanuel Kant – brachte es nur auf ein „Durchschnittsgehirn“ von knapp 1.600 Gramm.

Das Gehirn ist mit dem „Kabelsystem“ Rückenmark verbunden und bildet mit ihm zusammen die Kommando- und Steuerzentrale aller wichtigen Lebensvorgänge. Im Laufe der Geschichte über Millionen von Jahren hat sich das Gehirn schrittweise entwickelt. Es begann bei den niederen Lebewesen mit ein paar tausend Einzelzellen, die sich darauf spezialisierten, Informationen auf andere Zellen zu übertragen – die ersten Nervenzellen.

Aus diesem ersten „Minigehirn“ ist vor rund 1,5 Milliarden Jahren der älteste Teil unseres Gehirns entstanden, das Stammhirn. Es steuert alle grundlegenden Lebensfunktionen vollautomatisch, ohne unser bewusstes Zutun, z. B. das Atmen, die Kreislaufregulation, den Schlaf-Wach-Rhythmus, Reflexe und automatische Reaktionen. Das benachbarte Kleinhirn übernimmt die Koordination von Nachrichten aus den Sinnesorganen und der Großhirnrinde. Es stimmt unsere Bewegungsabläufe ab und hält uns zusammen mit dem Gleichgewichtssinn in der Balance. 500 Millionen Jahre nach der Entwicklung des Stammhirns bildete sich das Zwischenhirn aus. Hier sind viele wichtige Schaltstationen für weitere Lebensvorgänge und Gefühle vereint. So verknüpft es jeden von der Außenwelt kommenden Sinneseindruck mit einem Gefühl: mit Freude oder Angst, Lust oder Schmerz.

Vor 500.000 Jahren schließlich entstand das Großhirn. Es besteht aus zwei Großhirnhälften, die für unsere Denkvorgänge die Hauptrolle spielen. Diese zwei spiegelbildlichen Hälften tauschen über einen bleistiftdicken Nervenstrang Informationen aus. Im Großhirn sitzen Bewusstsein, Persönlichkeit und Wille. Hier werden alle wahrgenommenen Eindrücke verarbeitet, sodass wir kombinieren, wiedererkennen, uns erinnern, denken und vergessen können. Diese phantastischen Fähigkeiten ermöglichen das Lernen.

Der linken Hirnhälfte sind folgende Funktionen zugeordnet:

  • Logisches Denken
  • Arbeiten mit Zahlen, Begriffen und Mengen
  • Sprechen
  • Folgerichtiges und analytisches Vorgehen

Die rechte Hirnhälfte ist für folgende Funktionen zuständig:

  • Einsatz von Phantasie und Intuition
  • Ganzheitliches Denken
  • Raumorientierung
  • Künstlerische Fähigkeiten
  • Einsicht und Einbeziehen von Gefühlen und Empfindungen

Das bedeutet allerdings nicht, dass all das dort Wahrgenommene ausschließlich auch dort gespeichert und verarbeitet wird. Es gibt individuelle Varianten und Verknüpfungen. Unser Gehirn und seine Verschaltungen sind so komplex und besonders bei Kindern so variabel, dass z. B. Linkshändern kein größeres Risiko für Lernschwierigkeiten angedichtet werden sollte.

Die Welt der „grauen Zellen“

Wenn wir tiefer in diese Mikrowelt eindringen, stoßen wir auf die einzelnen Nervenzellen, ihre Verbindungen und Verdrahtungen: Die Windungen unseres Großhirns bestehen aus über 15 Milliarden der berühmten „grauen Zellen“. Eine astronomische Zahl.

Stellen Sie sich nun unser Nervensystem als ein weitverzweigtes Telefonnetz vor. Schaltzentrale ist das Gehirn, das Rückenmark ist die zentrale Leitungsbahn. Die aus vielen einzelnen Nervenzellen gebildeten Nervenfasern, die allesamt ins Rückenmark hinein- und wieder herausführen wie die feinen Äste eines Baumes, sind die einzelnen Telefonleitungen. Alle Fasern aus diesem Verbindungsnetz zusammengenommen bilden eine Strecke von 500.000 Kilometern Länge, länger als die Entfernung von der Erde zum Mond – und das in unserem Kopf!

Pro Sekunde gelangen etwa 10 Millionen Informationen in unser Gehirn – das sind rund 100 Billionen im Laufe des ganzen Lebens. Diese Eindrücke aus der Außenwelt werden über unsere Sinnessysteme vermittelt und mit „körpereigenen“ Empfindungen wie Freude oder Schmerz verbunden. Über unser „Telefonnetz“ aus Nervenzellen werden sie dann ans Gehirn gemeldet. All diese Nervenzellen übertragen – ähnlich wie beim richtigen Telefonnetz – elektrische Impulse. Dazu wird jede einzelne Zelle einer Leitung „nervös erregt“ oder „gereizt“ – oft auch viele Zellen gleichzeitig. Das erklärt, dass schon ein einzelner Klang, ein Wort, eine Erinnerung, eine Berührung unsere Aufmerksamkeit wecken, innere Bilder, Gedanken, Gefühle und Reaktionen aktivieren kann – und zwar alles im selben Moment.

Die Übertragung ist ein elektrischer Impuls. Der durch die Zelle fließende Strom ist ungefähr eine Million Mal schwächer als unser Haushaltsstrom. Aber selbst diese schwache elektrische Aktivität können wir heute messen und uns damit ein Bild von der Hirnreifung machen.

Zwischen den Nervenzellen sitzen Schaltstellen – die Synapsen. Sie funktionieren wie Schalter, die auf bestimmte Signale hin einen Kontakt herstellen oder unterbrechen. Etwa 500 Billionen solcher „Schalter“ sorgen dafür, dass wir gezielt denken, uns erinnern und bewusst handeln können.

Im Laufe unserer Entwicklung bilden sich bei jedem neuen Eindruck und jedem Lernschritt immer mehr Verbindungskabel und Schaltstellen zwischen den Nervenzellen aus. Dabei spielen sowohl die Erbanlage als auch die Umwelt – und das Zusammenspiel zwischen beiden – eine große Rolle. Dieses Zusammenspiel wird an den beiden folgenden Beispielen deutlich:

Lena hat durch ihre Eltern, die beide Musiker sind, eine besondere musikalische Begabung vererbt bekommen. Deshalb wird Lena aber nicht automatisch Konzertpianistin. Sie muss in frühen Entwicklungsphasen ihre Fähigkeiten entdecken und möglichst mit Freude viel üben, um die in ihr schlummernden Talente weiterzuentwickeln.

Ihre Freundin Susanne hat seit jeher Spaß an der Musik, und sie versucht sich jedes Mal, wenn sie bei Lena ist, am Klavier. In Susannes Familie gibt es weder Berufs- noch Hobbymusiker. Dennoch kann auch Susanne – ohne ererbte Talente – mit Freude und Fleiß musikalische Grundkenntnisse erlangen und mit Spaß ein Instrument spielen lernen.

Schlummernde Talente – wie bei Lena – entfalten sich nur dann, wenn man sie nicht schlummern lässt, sondern weckt, fördert und weiterentwickelt. Aber auch Kinder wie Susanne können in Bereichen etwas erreichen, in denen sie kein Talent in die Wiege gelegt bekommen haben. Wenn sie entsprechende Impulse, Anregungen und Entwicklungsangebote bekommen.

Unser Gehirn, und damit unsere Fähigkeiten, entwickeln sich ständig weiter. Deshalb können wir täglich Neues lernen – und darum können unsere Kinder auch das Lernen lernen.

Unsere Sinne sind unsere Antennen

Wir entwickeln uns ständig weiter – aber wie? Welche Eindrücke, die Tag für Tag auf uns einstürmen, behalten wir und fügen sie in unsere bisher „erarbeitete“ innere Welt ein? Wie lernen wir Buchstaben zu erkennen, sie zu benennen und zunächst Wörter und dann einen vollständigen Satz zu lesen und zu schreiben?

Wenn Sie diesen Text lesen können, dann deshalb, weil sich bei Ihnen der „Leseprozess“ automatisiert hat. Sie müssen nicht mehr jeden einzelnen Buchstaben analysieren und mühsam mit den vorhergehenden zusammenfügen. Sie erkennen mit einem Blick ganze Wörter und ganze Sätze, verbinden diese mit den Bedeutungsinhalten aus Ihrem Gedächtnis und „lernen“ so neue Zusammenhänge kennen.

Wenn Sie aber den Inhalt dieser Sätze in mehreren Wochen noch wissen möchten, müssen Sie Interesse daran haben (Lernmotivation) und es in Ihrem Langzeitgedächtnis abspeichern (Merkfähigkeit).

So geht es jedem Kind mit dem Lernen von neuen Dingen. Um etwas Neues zu lernen, brauchen wir neue Informationen. Diese Informationen erreichen uns über unsere Sinnessysteme, die Wahrnehmungen bzw. Eindrücke möglich machen und unser Gehirn mit Angeboten versorgen.

Wir haben mehrere Sinnessysteme – „Antennenanlagen“, die auf verschiedenen Kanälen und Frequenzen empfangen:

  • Körper- und Bewegungssinn
    Er führt dem Gehirn Informationen von Haut, Muskeln und Gelenken zu, damit unsere Bewegung optimal gesteuert werden kann.
  • Gleichgewichtssinn
    Er vermittelt uns Informationen über unsere Stellung im Raum. Er registriert z. B., ob wir auf dem Boden stehen, Kopfstand machen oder gerade hin und her schaukeln.
  • Durch das Hören registrieren wir Laute, Klänge und Sprache, erkennen diese wieder und fügen sie – etwa zu einem Lied – zusammen. Diese Hörwahrnehmung ist besonders wichtig beim Erlernen von Sprache. Wir wissen, dass Kleinkinder Sprache zunächst relativ perfekt verstehen und Laute voneinander unterscheiden können, ehe sie selbst Wörter und Sätze sinnvoll produzieren können.
  • Durch das Sehen verarbeiten wir vom Auge aufgenommene Seheindrücke. Wir erkennen nicht nur Dinge wieder, sondern können uns auch Aneinanderreihungen von Zeichen, wie etwa unsere gebräuchlichen Buchstaben, merken. Dieses „fotografische Gedächtnis“ erleichtert uns das Lesen.
  • Die beiden Sinnessysteme Schmecken und Riechen vernachlässigen wir an dieser Stelle, da sie in unserer Kultur beim Lernen nur eine untergeordnete Rolle spielen.

Die von den Sinnesorganen aufgenommenen Informationen werden über unsere Nervenbahnen dem Gehirn zugeleitet und miteinander in verschiedenen Hirnregionen verschaltet. Dieses System bildet die Grundlage für Kommunikation und damit auch für das Lernen.

Über unsere Sinnesorgane, wie Ohren, Augen und Haut, werden Eindrücke von außen aufgenommen und ins Gehirn geleitet. Hier werden sie gesammelt, sortiert und ausgewertet. Die verarbeiteten Informationen werden dann wieder durch Sprache, Gestik und Mimik nach außen abgegeben.

Wahrnehmen – Sortieren – Weiterleiten:  „Ordnung muss sein“

Damit unsere Sinnesorgane nicht alle Informationen gleichzeitig wahrnehmen, brauchen wir ein vorgeschaltetes Ordnungszentrum, das die verschiedenen Reizangebote filtert, bündelt und gewichtet. So versinken wir nicht im Chaos der „Datenschwemme“, sondern organisieren unsere Eindrücke und lagern sie in entsprechenden Schubladen ab.

Dieses sogenannte „gezielte Wahrnehmen einer äußeren Ordnung“ führt zu einer inneren Ordnung und damit zum Verstehen der Welt.

Das Wichtigste in Kürze

  • In unserem Gehirn werden Informationen wie in einer Schaltzentrale aufgenommen, sortiert und verarbeitet
  • Die wichtigste Voraussetzung für die Informationsverarbeitung im Gehirn ist eine gute Strukturierung und Ordnung. Beides kann man lernen.
  • Jeder Mensch lernt über unterschiedlich stark ausgeprägte Lernkanäle seiner Sinnesorgane. Welche Lernkanäle sich bei Ihrem Kind am besten ergänzen, können Sie leicht feststellen. So können Sie das Lernverhalten Ihres Kindes darauf abstimmen.
  • Die Lernmotivation ist wichtig, wenn wir Informationen lange behalten möchten. Nur, was wir gern lernen, lernen wir auch dauerhaft.

Diesen Artikel haben wir aus folgendem Buch entnommen:

Auch das Lernen kann man lernen
Was Sie tun können, damit Ihr Kind gut und gern lernt
Aust-Claus, Elisabeth, Hammer, Petra-Marina
Oberstebrink
ISBN: 9783934333529
19,95 €

Mehr dazu auf www.oberstebrink.de




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Nur gemeinsam zum Erfolg

Das Schwungtuch fördert Koordination und Kooperation

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Die Lieferung erfolgt ohne Bälle. Wir empfehlen Bälle mit einem Durchmesser von maximal 20 Zentimetern.

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Material/Maße: Schwungtuch aus 100 Prozent Nylon, mit acht Strahlen und 16 Schlaufen als Handgriffe, mit Aufbewahrungstasche, Durchmesser 3,5 Meter.

Artikel-Nr: 552121

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Kinder und Influencing in Sozialen Medien

Zwischen Spielzeug, Kamera und YouTube

© Deutsches Kinderhilfswerk e.V./H. Lueders

Sechsjährige, die auf YouTube Spielzeug, Spiele oder Apps testen. Zehnjährige, die bei Snapchat Einblicke in ihre Alltags- und Freizeitaktivitäten gewähren. Vierzehnjährige, die auf Instagram Mode- und Schminktipps geben. All das ist im Social Web längst nichts Ungewöhnliches mehr. Die Zahl der entsprechenden Kanäle wächst, in denen Kinder auf diese oder ähnliche Weise mitwirken. Vorbild der Kleinen sind hier die Großen: Influencer auf YouTube, Instagram, Snapchat & Co.

Sogenannte Kinder-Influencer halten Spielzeug, Bauklötze oder Knetgummi in die Kamera Das Schwärmen für Produkte ist ihr Geschäft. Bestimmte YouTube-Kanäle sprechen bereits Kinder im Vorschulalter an. Aus Perspektive des Jugendmedienschutzes ergeben sich aus diesem Phänomen vielfältige Herausforderungen.

Beim Fachtag „Zwischen Spielzeug, Kamera und YouTube – Kinder und Influencing in Sozialen Medien“ soll das Spannungsfeld Kinder-Influencer in sozialen Medien aus verschiedenen Perspektiven beleuchtet werden. Im Mittelpunkt stehen dabei folgende Bereiche:

  • Persönlichkeitsrechte von Kindern im Internet
  • Instrumentalisierung von Kindern in sozialen Medien
  • Unzulässige direkte Kaufappelle an Kinder in sozialen Netzwerken

Der Fachtag richtet sich an Akteure aus den Bereichen Medienpolitik, Jugendmedienschutz und Medienkompetenzförderung und ist eine Kooperationsveranstaltung des Deutschen Kinderhilfswerkes und der Kommission für Jugendmedienschutz. Der Fachtag ist eine gemeinsame Veranstaltung des Deutschen Kinderhilfswerkes e.V.und der Kommission für Jugendmedienschutz.

Termin: 27. September 2018, 14:00 bis 18:30 Uhr
Ort: Haus der Commerzbank, Pariser Platz 1, 10117 Berlin

Weitere Informationen finden Sie hier auf www.kjm-online.de