Dezember 2017

Top Themen Weiterbildung

Damit das Miteinander gelingt

Fortbildung zu Vielfalt und Mitbestimmung

Eine Fortbildung für die inklusive und demokratische pädagogische Praxis in Kindertageseinrichtungen bietet das Deutsche Kinderhilfswerk ab Sommer 2018 an. Die Teilnahme ist auf sechs Kitas begrenzt, aber kostenlos. Wer teilnehmen möchte, sollte sich jetzt bewerben.

Kinderrechte, vorurteilsbewusste Bildung und Erziehung, Partizipation,
das sind die Inhalte einer Fortbildung, die das Deutsche Kinderhilfswerk ab Sommer 2018 anbietet. Das Angebot richtet sich an Kindertageseinrichtungen, die ihre pädagogische Praxis inklusiv und demokratisch gestalten möchten. Die Kitas erhalten neben einer fachlichen Beratung sowie vielfältigen Praxismaterialien eine kostenlose dreitägige Fortbildung für das gesamte pädagogische Team. Interessierte Einrichtungen können sich bis spätestens 31. Januar 2018 um die Teilnahme am Projekt bewerben.

„Es geht vor allem darum, im Kita-Alltag ein Miteinander zu fördern, in dem Vielfalt wertgeschätzt wird und das alle Kinder aktiv mitgestalten können.“, erklärt Holger Hofmann, Bundesgeschäftsführer des Deutschen Kinderhilfswerkes. Die auf eineinhalb Jahre angelegte fachliche Begleitung und Qualifizierung beinhaltet folgende Aspekte:

  • Planungsgespräche mit dem Leitungsteam,
  • Einführungsveranstaltung für das Gesamtteam,
  • Praxismaterialien zu Kinderrechten,
  • Vielfalt und Mitbestimmung,
  • drei Fortbildungstage mit einem erfahrenen Multiplikator/innen-Tandem,
  • Vernetzung und fachlicher Austausch mit anderen Kitas und Fachkräften,
  • Bereitstellung aktueller Informationen und Neuigkeiten (Newsletter etc.),
  • Beratung und Praxisbegleitung über den gesamten Projektzeitraum.

Das Fortbildungsangebot des Deutschen Kinderhilfswerkes wurde im Rahmen des Projekts „bestimmt bunt – Vielfalt und Mitbestimmung in der Kita" und in Zusammenarbeit mit dem Institut für Partizipation und Bildung (Kiel) sowie der Fachstelle Kinderwelten (ISTA Berlin) entwickelt und wird im Rahmen des Bundesprogramms „Demokratie leben!" des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend angeboten. Bewerbungen nimmt Elisa Bönisch, Projektleitung „bestimmt bunt – Vielfalt und Mitbestimmung in der Kita“ Leiterin Fachstelle Kinderrechtebildung, entgegen. E-Mail: boenisch@dkhw.de.

Weitere Informationen gibt es auf www.kinderrechte.de

Quelle: Pressemitteilung des Deutschen Kinderhilfswerkes

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Top Themen Medien

Der kleine Maulwurf wird 60

Vom Hügel zum Welterfolg

Der Legende zufolge stolperte der tschechische Künstler Zdeněk Miler über einen Maulwurfshügel, als er eben nach einer Zeichentrickfigur für einen Film über die Verarbeitung von Flachs suchte. Die Idee war geboren und Miler zeichnete den ersten Film "Wie der Maulwurf zu seinen Hosen kam". Damit gewann er gleich den "Silbernen Löwen".

Die besten Freunde des Maulwurfs sind der Hase, der Igel und vor allem die Maus. Seit 1963 war der Maulwurf regelmäßig im tschechischen Fernsehen zu sehen und wurde später in 80 Ländern ausgestrahlt. In der Bundesrepublik Deutschland wurde er durch "Die Sendung mit der Maus" bekannt; in der DDR in "Unser Sandmännchen".

Seither sind 63 Folgen und etliche Kinderbücher entstanden. In Deutschland erscheinen die Bücher im Leipziger Leiv Verlag. Der kleine Maulwurf ist und bleibt für Kinder eine wunderbare Identifikationsfigur. Er erlebt mit seinen Freunden alltägliches aus der Sicht eines Kindes. So entdeckt er mit den kleinen Betrachtern die Welt und kommt auf so manche originelle Idee.

Das abgebildete Cover gehört zu dem Buch "Der Maulwurf und der kleine Schneemann". Hier rettet der Maulwurf den kleinen Schneemann vor dem Sommer – und damit vor dem sicheren Hitzetod. Dabei werden sie Freunde, die sich zwar nur im Winter sehen können, dann aber viel Spaß miteinander haben. Das Buch ist im Leiv Verlag erschienen, hat 32 Seiten, einen festen Umschlag und ein schönes Vor- und Nachsatzpapier. Mehr dazu gibt es hier.


Top Themen Zeitnah

Wer spielt, entwickelt sich

Warum spielen wichtiger als fördern ist

Unser Denken ist das Ergebnis unserer Aktivitäten in der Kindheit. Diese Aktivitäten bestehen größtenteils darin, uns selbst aus eigenen Impulsen heraus auszuprobieren, zu entwickeln und zu bilden. Kinder wollen ihre Möglichkeiten austesten und Grenzen erfahren, um immer mehr zu begreifen, zu verinnerlichen und ihren Aktionsradius zu vergrößern. Dabei steht nicht das Denken im Vordergrund, sondern das Handeln. Und dieses Handeln geschieht größtenteils im Spiel als Hauptäußerung von Kindern weit vor dem Reden und Zuhören.

Das eigene Tun ist so der Anfang allen Lernens. Und ganz gleich, ob ein Kind dies alleine oder mit anderen tut, ist es fast immer Spiel. So entwickelt sich der Mensch spielend selbst.

Und jetzt kommt etwas absolut Faszinierendes. Spielen ist eine Fähigkeit, die sich durch das Spiel selbst weiter entwickelt. Der Grad dieser Spielfähigkeit ist aber auch eine wesentliche Voraussetzung für unsere emotionale und geistige Entwicklung.

Damit hat das Spiel seinen Selbstzweck und ist gleichzeitig immer Lernen.

Das ist keine neue Erkenntnis. Wir können sie leicht in der Praxis nachprüfen, in dem wir Kinder einfach ein paar Tage lang beobachten. Auch wenn uns der Sinn der ein oder anderen Handlung zunächst verschlossen bleiben mag, werden wir bei genauem Hinsehen über die Fortschritte staunen.

Wer Kinder erziehen will und womöglich sogar „fördern“ möchte, sollte sich dessen bewusst sein. Denn mit jeder Handlung greifen wir in einen Entwicklungsprozess ein, der bereits läuft. Deshalb sollte uns immer klar sein, was wir eben tun. Schon unser Vorbild prägt das Verhalten zu Kindern, zu denen wir in enger Beziehung stehen. Und vermutlich ist es meist besser, Kinder zu beobachten und sie je nach ihren Interessen zu unterstützen statt sie gezielt in eine Richtung zu drängen, die im schlimmsten Fall ihren eigenen Entwicklungsimpulsen wiederspricht. „Hilf mir, es selbst zu tun“, heißt es deshalb bei Maria Montessori und dabei kann sie sich schon auf die Erkenntnisse von des alten Konfuzius berufen.

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