Januar 2015

Gesundheit

Rückengerecht arbeiten in der Kita

Mit den Kindern auf dem Fußboden knien oder in der Sandkiste hocken, die Kleinsten auf den Wickeltisch heben, sich zum Basteln auf Kinderstühle zwängen und dann vielleicht noch verdreht am Schreibtisch sitzen ... Das Berufsleben von Erzieherinnen und Erziehern kann anstrengend sein.

Doch diese Anstrengung bietet auch Möglichkeiten, sein tägliches Bewegungspensum zu erfüllen, sagt die BGW-Rückenexpertin und Physiotherapeutin Ilka Graupner. ""Ein wichtiger Ansatzpunkt für einen gesunden Rücken ist in der Kita jedenfalls gegeben: Abwechslung und Bewegung gehören hier fest zum Arbeitsalltag.""

Ihr Rat: ""Nach dem ‚TOP-Modell‘ lässt sich ein rückengerechter Arbeitsplatz gestalten. Dabei spielen ergonomische Möbel genauso eine Rolle wie eine durchdachte Arbeitsorganisation und Bewegungen, die Muskeln und Gelenke richtig belasten.""

Am Anfang steht die Gefährdungsbeurteilung, die in eine Maßnahmenplanung nach dem TOP-Prinzip mündet: In erster Linie sollen Gefahrenquellen beseitigt werden.

Wenn das nicht möglich ist, müssen Gefährdungen durch Schutzmaßnahmen minimiert werden. Und zwar vorrangig durch
technische Maßnahmen (T), dann durch organisatorische Maßnahmen (O) und erst dann durch personen- und verhaltensbezogene Maßnahmen (P). Graupner erläutert das Vorgehen an einem Beispiel aus dem Kita-Alltag: So hat die Gefährdungsbeurteilung ergeben, dass die Erzieherin täglich zehn Kinder mit einem Gewicht von mehr als zehn Kilo auf den Wickeltisch hebt. Damit daraus keine gesundheitlichen Probleme entstehen, stellt sich zuerst die Frage, ob die Gefährdung komplett zu verhindern oder technisch zu lösen ist: Kommen die Kinder vielleicht auch alleine auf den Tisch?

An dieser Stelle lohnt sich ein unvoreingenommener Blick auf mögliche Lösungen besonders, rät Graupner. Auch was auf den ersten Blick nicht umsetzbar erscheint, bietet oft ganz neue Perspektiven für spätere Maßnahmen. Viele Tipps aus der Praxis haben auch die Fachkräfte für Arbeitssicherheit oder die Betriebsärzte auf Lager, die ohnehin in die Gefährdungsbeurteilung einzubeziehen sind.

Kann technisch-baulich die Gefährdung – im aktuellen Fall das Heben und Tragen der Kinder – noch nicht vollständig beseitigt werden, wird dann auf der organisatorischen Ebene beispielsweise geprüft, ob die schweren Wickelkinder auf mehrere Erzieherinnen verteilt werden können. Erst danach werden personenbezogene Maßnahmen ergänzt – wie das Trainieren und Anwenden rückengerechter Tragetechniken oder regelmäßiges Krafttraining.

Um bei dem Beispiel zu bleiben: Für die Erzieherin wurden schließlich – ganz im Sinne des Maßnahmenmix – Lösungen auf allen drei Ebenen gefunden. Es konnte ein Wickeltisch mit Treppe angeschafft werden. Gleichzeitig wurde die Aufgabe „Wickeln“ im Team anders aufgeteilt. Und zusätzlich hat sich die Erzieherin entschlossen, an einer Rückenschule der Krankenkasse teilzunehmen.

Richtig sitzen, heben und tragen


Ilka Graupner rät zu einem überlegten Vorgehen, das die tatsächliche Situation vor Ort miteinbezieht. ""Ziel muss es sein"", sagt Graupner, ""ergonomische Arbeitsplätze zu schaffen, die durch ihre Konstruktion zu einer aufrechten, körpernahen, physiologischen und dynamischen Körperhaltung einladen."" Speziell für das Heben und Tragen ist der Ausgangspunkt dabei die Lastenhandhabungsverordnung.

Organisatorisch lässt sich wiederum sicherstellen, dass Tätigkeiten abgewechselt werden oder Hilfsmittel zur rechten Zeit am rechten Ort zur Verfügung stehen. Auch Unterweisungen und Schulungen im rückengerechten Arbeiten sorgen für Entlastung.

In der Praxis kommt dann beim Heben die Technik eines Gewichthebers zum Einsatz: etwas in die Knie gehen und das Kind, das hochgehoben oder getragen werden soll, langsam anheben. Schwere Spielgeräte sollten grundsätzlich mithilfe von Sackkarren oder Rollbrettern bewegt werden, Tische und Stühle lassen sich leichter auf Filzgleitern ziehen.

""Und auch das Schuhwerk verdient mehr als nur einen Blick"", betont Ilka Graupner. Bequeme geschlossene Schuhe mit flachen Absätzen und einer leichten Polsterung an den Fersen reduzieren das Risiko von Sturz- und Stolperunfällen und verschaffen dem Rücken eine gesunde Ausgangsposition.

Bewegungsmöglichkeiten nutzen

Was den Kindern Spaß macht, tut auch den Erzieherinnen und Erziehern gut: Bewegungsspiele, Dehn- oder Entspannungsübungen lassen sich ohne großen Aufwand in die Abläufe integrieren. ""Regelmäßige Bewegung und körperliche Aktivität, beruflich und privat, erhält die Kraft und Ausdauer der Muskeln und fördert die Lebensqualität und Gesundheit"", bekräftigt Graupner.

""Erwachsene sollten täglich mindestens 30 Minuten körperlich aktiv sein, dabei etwas schwerer atmen als normal und leicht ins Schwitzen kommen. Das gelingt bereits beim Radfahren oder beim ‚strammen‘ Spazierengehen. Will man Kraft und Kondition aufbauen, sollte gezielt unter Anleitung trainiert werden"", empfiehlt die Rückenexpertin. Die Einrichtung kann das mit entsprechenden Angeboten zur Gesundheitsförderung unterstützen.

Auf zwei Punkte kommt es Ilka Graupner besonders an: ""Man sollte darauf achten, einseitige Bewegungen oder Fehlhaltungen zu vermindern, und gezielt für Ausgleich sorgen. Und begreifen Sie doch ruhig mal Ihren Arbeitsalltag als tägliches Training: Aus der richtigen Haltung beim Bewegen von Lasten und anderen Aktivitäten könnte dann sogar ein kleines Bauch-Beine-Po-Training werden …""

„TOP“-Ideensammlung für einen starken Rücken in der Kita


Autorin: Anja Hirschberger

Quelle: bgw-online.de


Der Ernährungskalender mit Kindern von 2 bis 6 Jahren

Der Ernährungskalender für Eltern mit Kindern von 2 bis 6 Jahren möchte Sie in diesem Lebensabschnitt als täglicher Ratgeber unterstützen. Alle Empfehlungen basieren auf den neuesten Forschungsergebnissen anerkannter Ernährungsinstitute. Und damit es den Kindern schmeckt, finden Sie viele leckere Rezepte, praxiserprobt und einfach nachzukochen.

Der ökologische Landbau liefert Produkte, bei deren Herstellung Umwelt und Natur besonders geschont und die Tiere artgerecht gehalten werden. In diesem Kalender erfahren Sie an konkreten Beispielen, was Bio-Lebensmittel so wertvoll macht; generelle Informationen rund um den ökologischen Landbau finden Sie am Ende der Broschüre.

Quelle: www.bio-hamburg.de


Medien

Team-Arbeit kreativ und effektiv gestalten

Um zielorientiert und zeiteffizient zu arbeiten sowie Arbeitsprozesse zu optimieren, bieten sich vielfältige kreative Methoden an, die das praktische Handbuch vorstellt. Fallbesprechungen sowie kollegiale Supervision und Reflexion sorgen für eine stabile Grundlage wichtiger Gestaltungsmethoden bei der Teambesprechung.

Team-Arbeit kreativ und effektiv gestalten ist für den täglichen Gebrauch in Kinder- und Jugendeinrichtungen konzipiert. Die Arbeitshilfen auf der dazugehörigen CD-ROM wie Checklisten und Protokollvorlagen können sofort angewendet werden.

Gabriele Hertlein
Team-Arbeit kreativ und effektiv gestalten
Teambesprechungen erfolgreich führen
Methoden für Krippe, Kindergarten, Hort und Heim
Mit Arbeitshilfen, Übersichten, Checklisten und Vorlagen
zusätzlich auf CD-ROM
ISBN 978-3-8029-8421-1
www.WALHALLA.de


Praxis

Spiel für die Kita: Berufe raten

"Berufe raten" kann von Kindern schon ab dem 4. Lebensjahr gespielt werden und es sollten mindestens 3 Spieler sein.

Die Regeln
Die Kinder stehen im Kreis und zählen aus, das ausgezählte Kind macht dann den Anfang. Dafür muss es sich einen Beruf, ein Handwerk oder eine Tätigkeit ausdenken. Diese wird dann pantomimisch dargestellt.

So kann man mit der Hand einen Hammerschlag nachahmen, um den Beruf des Maurers zu zeigen. Oder einen Teig kneten, um den Bäcker darzustellen. Mit einer imaginären Gießkanne werden Blumen gegossen, damit die anderen Kinder den Beruf des Gärtners raten müssen. Das Tippen auf einer Schreibmaschine kann auf eine Sekretärin hindeuten. Das Abhören mit einem Stethoskop, lässt auf einen Arzt schließen.

Geistige und körperliche Förderung
Bei diesem Spiel sind die Kinder auf vielen Ebenen gefragt. Sie müssen nicht nur denken, sondern auch ihre motorischen Fähigkeiten einsetzen und raten. Dieses Spiel sorgt in der Regel für ein großes "Hallo" und auch für viele Lacher. Es geht nicht nur darum sich einen Beruf auszudenken, sondern auch eine typische Handbewegung oder pantomimische Darstellung zu machen.

Weiterhin müssen die anderen Spieler herausfinden, um was für einen Beruf es sich handelt. Die Regeln können auch individuell abgeändert und dem Alter der Kinder angepasst werden. Zum Beispiel, dass sie kleine Hilfestellungen und Hinweise bekommen.

Dasjenige Kind, welches den Beruf geraten hat, ist als nächstes dran und darf sich einen Beruf ausdenken. Die große Herausforderung liegt nun darin, den Beruf auch gut darzustellen. Meistens ist es für die Kinder nicht sehr leicht, dass sie bei der pantomimischen Darstellung nicht sprechen dürfen.

Wenn den Kindern die Ideen fehlen, dürfen die Erwachsenen natürlich helfen. So kann im Vorfeld eine Liste mit möglichen Berufen angefertigt werden und der Vorschlag darf dem Kind ins Ohr geflüstert werden.

Das Spiel kann sowohl drinnen als auch draußen gespielt werden. Als besonderer Spaß bei einem Kindergeburtstag darf sich ein Erwachsener einbringen und den Kindern mit Schminkfarbe eine schwarze Nasenspitze malen, um so den Beruf des Schornsteinfegers zu raten.


Weiterbildung

klick-tipps.net empfiehlt gute Apps für Kinder

Kinder sind von den Möglichkeiten fasziniert, die Smartphone und Tablet-PC bieten. Gerade für jüngere Kinder ist deren Bedienung mit einfachen Handbewegungen leicht erlernbar. Animationen, Geräusche, Spiele, Rätsel und Puzzle ziehen die Aufmerksamkeit der Kinder auf sich. Doch die Auswahl ist riesig. Die folgenden App-Empfehlungen helfen Eltern und pädagogischen Fachkräften bei der Suche, eine größere Auswahl an geprüften Kinder-Apps findet sich unter www.app-tipps.net.

„Meine erste App“ lässt Kinder spielerisch die Mobilgeräte entdecken. Es gibt Puzzles, Dreh- und Geschicklichkeitsspiele. Die Puzzles lassen sich in verschiedene Schwierigkeitsstufen zerlegen. Im Kugelspiel ist Geschicklichkeit und Geduld gefragt. Ziel ist es, eine Kugel durch vorsichtiges Kippen des iPads in vorgegebene Löcher zu manövrieren.
„Das Feuerwehrauto ist lustig.“ (Elias, 3)
Alter: 2+
Betriebssystem: iOS; Preis: 1,79-; Anbieter: appp media

Die App „ham ham!“ führt in einen bunten Garten. Die Aufgabe der Kinder: hungrige Tiere füttern, die vergessen haben, wie das mit dem Fressen funktioniert. Sie können ein Tierorchester leiten, den Wasserhahn aufdrehen und einen Wurm kitzeln. Eine fantastische Welt zum Entdecken und Tieren etwas Gutes tun.
„Dem Eichhörnchen mache ich immer das Licht aus und dann kommt eine Tröte.“ (Elias, 3)
Alter: 2+
Betriebssystem: iOS; Preis: 1,99- (iPhone); 2,69- (iPad); Anbieter: Hartmut Welsch

Unser „Sandmännchen“, den Fernsehklassiker für Kinder, gibt es auch auf dem Mobilgerät. Es kann mit dem Sandmann Fußball gespielt, einer Geschichte gelauscht oder eine Folge angesehen werden. Jeden Tag ab 18 Uhr gibt es die aktuelle Sendung und das Baumhaus mit Juri und Singa.
Alter: 4+
Betriebssystem: iOS, Android; Preis: kostenlos; Anbieter: RBB

Ab jetzt wird nie wieder eine Lieblingssendung verpasst: Die „ZDFtivi-Mediathek“ gibt es auch als App und kann auf Smartphone und Tablet überall hin mitgenommen werden. Von A wie Astrid Lindgren bis W wie Wendy, viele Videos aus dem Programm von ZDFtivi und KiKA finden sich hier kostenlos und werbefrei.
Alter: 4+
Betriebssystem: iOS, Android; Preis: kostenlos; Anbieter: ZDF

„Lila & Do“ ist ein interaktives Bilderbuch für junge Abenteurer. Ein Schneckenhaus für einen Affen? Dieser merkwürdige Wunsch führt den Affen Do und die Schnecke Lila auf eine aufregende Reise durch den Regenwald. Professionell und kindgerecht gelesen wird die Geschichte von Schauspieler William Cohn.
Alter: 3+
Betriebssystem: iOS; Preis: 2,99-; Anbieter: plusminus7 GmbH

Die App „MyArtZoo“ ist für junge Kunstinteressierte. Von der Vorgeschichte bis in die Moderne führen verschiedene Motive in die Epochen ein. Zu jedem Kunstwerk gibt es verschiedene Spiele. Es werden knifflige Fragen zu den Kunstwerken gestellt und Kinder angeregt, selbst kreativ das Motiv nachzumalen.
„Ich mag die bunten Bilder.“ (Leonie, 10)
Alter: 8+
Betriebssystem: iOS; Preis: 3,59-; Anbieter: Stefanie Penck, Penck Publishing

Apps für Eltern (und Kinder)

Die App „Meine-Startseite“ sichert das Internet mit einem Klick für Kinder ab. Sie ist die erste mobile Anwendung, die auf dem KinderServer aufbaut. Mit der App wird ein Kinderbrowser installiert, bei dem Meine-Startseite voreingestellt ist. Diese lässt sich immer neu gestalten und führt das Kind direkt zu guten Kinderseiten mit aktuellen Infos. Im Browser können nur Seiten aufgerufen werden, die im KinderServer freigeschaltet sind.
Betriebssystem: iOS, Android; Anbieter: Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend
Preis: kostenlos

Die „fragFINN“-App ist ein Browser, mit dem nur auf von Medienpädagogen geprüften Webseiten der fragFINN-Whitelist gesurft werden kann. Diese Liste wird täglich aktualisiert, ergänzt und kontinuierlich geprüft und ermöglicht es Kindern, schnell für sie geeignete Internetinhalte aufzufinden.
Betriebssystem: iOS, Android; Anbieter: fragFINN e.V.
Preis: kostenlos

Die „FLIMMO“-App bespricht alle kinderrelevanten Sendungen auf 11 Sendern täglich von 6 bis 22 Uhr. Jede Woche stellt die FLIMMO-Redaktion besondere Sendungen vor. Im Sendungsarchiv sind alle Sendungen, die in den vergangenen 15 Jahren von FLIMMO besprochen wurden, abrufbar.
Betriebssystem: iOS, Android; Anbieter: Programmberatung für Eltern e.V.
Preis: kostenlos

Die „SCHAU HIN!“-App beantwortet Elternfragen rund um die Mediennutzung ihrer Kinder. Hier finden sich kindgerechte Surf-, App- und TV-Empfehlungen, Goldene Regeln zum richtigen Umgang mit dem Internet, Handy und Co. sowie Spieleideen für die ganze Familie, die auch ohne Medien auskommen
Betriebssystem: iOS, Android; Anbieter: WE DO communication GmbH © SCHAU HIN!
Preis: kostenlos

Die „FSK“-App zeigt schnell und übersichtlich, welche Filme aktuell im Kino laufen und für welches Alter sie freigegeben sind. Trailer und aktuelle Informationen zu Filmen und Serien finden sich hier ebenso wie ein Quiz über Filme und den Jugendschutz. Über eine Suchfunktion kann nach Filmtiteln gesucht werden.
Betriebssystem: iOS, Android; Anbieter: FSK Freiwillige Selbstkontrolle der Filmwirtschaft GmbH
Preis: kostenlos

Sicherheitsempfehlung
Tipp: Eltern sollten sich erkundigen, welche Sicherheitseinstellungen ihr Mobilgerät bietet. Informationen hierzu finden Sie unter www.surfen-ohne-risiko.net/mobil/

Über KLICK-TIPPS.NET
klick-tipps.net ist ein medienpädagogisches Projekt von jugendschutz.net und der Stiftung MedienKompetenz Forum Südwest (MKFS). Medienexperten empfehlen gute Kinderseiten zu aktuellen Themen und präsentieren sie auf www.klick-tipps.net. Eltern und pädagogischen Fachkräften werden kindgerechte Apps auf der Erwachsenenseite unter www.app-tipps.net vorgestellt. Bei der Auswahl und Bewertung der Klick-Tipps und App-Tipps arbeitet das Redaktionsteam eng mit der Klick-Tipps-Kinderredaktion zusammen.

Mehr zum Thema Kinder und Apps
Themenschwerpunkt Smartphone und Apps: http://www.klicksafe.de/apps/
Broschüre „Apps sicher nutzen. Mobile Geräte in Kinderhand“ zum Herunterladen und Bestellen: www.stiftung-medienpaedagogik-bayern.de/dateien/MedPaed-Brosch-Apps_Gesamt.pdf




Praxis

Lebendiger Austausch zwischen Generationen

Fröhliches Lachen tönt durch den Eingangsbereich des Wintershall Kinderhauses WiKi in Kassel. 20 Krippen- und Kindergartenkinder warten auf den weißen Kleinbus, mit dem die Bewohner des Altenhilfezentrums Stiftsheim vorfahren. Die Treffen beider Einrichtungen stehen immer unter einem bestimmten Motto, um den Dialog zwischen Jung und Alt anzuregen.

So findet heute ein Austausch über Urlaubsreisen statt: Ein Koffer wird mit Dingen der Kinder und der Senioren gepackt, zahlreiche Postkarten und Broschüren erinnern an ferne Länder. Die Bilder rufen bei Kindern wie Senioren Assoziationen hervor und unterstützen somit bei den Gesprächen.

Die Kooperation zwischen der betrieblichen Kinderbetreuung der Wintershall Holding GmbH unter Trägerschaft von Impuls Soziales Management GmbH & Co. KG und dem Evangelischen Altenhilfezentrum Stiftsheim existiert bereits seit einem Jahr. Mal besuchen die Kinder das Altenheim, mal kommen die Senioren in die Kindertageseinrichtung, manchmal sind auch die Eltern dabei – egal wo, die regelmäßigen Treffen verfolgen immer das Ziel des Austauschs zwischen Jung und Alt. Während die Kinder dabei Erfahrungen mit Alterungsprozessen sammeln und Rücksichtnahme, Hilfsbereitschaft und Verantwortungsbewusstsein lernen, steigern die intergenerativen Angebote die Lebensqualität der Bewohner des Altenhilfezentrums. „Die Fragen der Kinder und die Gespräche fordern ihre Kompetenzen und verbliebenen Fähigkeiten heraus“, sagt Angelika Krah, Sozialarbeiterin im Stiftsheim und eine der Projektverantwortlichen. Sie empfindet das Projekt für beide Seiten als Bereicherung und hebt besonders die Lebendigkeit und das Lachen der Kinder hervor, welche den älteren Menschen glückliche Momente bescheren. Bei der Besichtigung des WiKi fallen Sätze wie „Das ist ja ein Paradies hier“ und Geschichten aus dem Kindergartenalltag vor über 70 Jahren werden erzählt. Dadurch erfahren die Kinder aus erster Hand, was es früher bedeutet hat, Kind zu sein.

Pädagogische Begleitung ist wichtig
Entstanden ist das Projekt auf Initiative des Trägers Impuls Soziales Management. Die Idee dahinter lautete, mehrere Generationen ungezwungen und in ihrem natürlichen Umfeld zusammenzubringen. Dabei ist eine intensive Vor- und Nachbereitung der Treffen sowie eine pädagogische Begleitung der Kinder sehr wichtig, um Ängste zu nehmen und neue Situationen zu reflektieren. Melanie Bringmann, stellvertretende Leitung des WiKi und Projektverantwortliche, sagt: „Alle Kinder im Alter von einem bis zu sechs Jahren können die Veranstaltung besuchen. Im Morgenkreis bereiten wir die Termine vor und thematisieren anschließend das Erlebte.“ Viele Kinder nehmen regelmäßig teil und haben bereits Freundschaften mit den Senioren aufgebaut.

Zahlreiche Gemeinsamkeiten
Bei der Planung des Programms zu Beginn der Kooperation haben die Verantwortlichen schnell festgestellt, dass die Kinder und Senioren viele gemeinsame Interessen haben. Es wird gesungen, gemalt, gekocht und gebacken, im Sitzen geturnt oder spazieren gegangen. Und für das Jahr 2015 haben die Organisatorinnen und Teilnehmer große Pläne: Die Kindervertretung des WiKi will gemeinsam mit dem Einrichtungsbeirat des Stiftsheimes die nächsten Veranstaltungen planen.

Über die Kinderbetreuungsrichtung „WiKi“
Die Einrichtung „WiKi“ in Kassel ist eine betriebliche Kindertagesstätte und -krippe der Wintershall Holding AG und existiert seit dem Jahr 2012. Die 80 angebotenen Plätze verteilen sich auf fünf Gruppen mit Kindern im Alter von sechs Monaten bis zum Schuleintritt. Die Einrichtung arbeitet nach dem Situationsansatz, einer am Kind orientierten Pädagogik, in der Kinder ein klares Mitspracherecht haben.

Über Impuls
Impuls Soziales Management ist ein bundesweit tätiger Träger von mehr als 30 betrieblichen und öffentlichen Kinderbetreuungseinrichtungen. Als Dienstleister steht Impuls Unternehmen und Kommunen seit über 20 Jahren beratend beim Aufbau oder der Optimierung von Kitas zur Seite. Zu den Kunden zählen Großkonzerne wie die Daimler AG, die Volkswagen AG und die RWE AG ebenso wie mittelständische Unternehmen. Außerdem qualifiziert das Unternehmen Fachkräfte, um die kindliche Entwicklung bestmöglich zu begleiten. Über 600 Mitarbeiter sind für Impuls im Einsatz, davon mehr als 30 in der Zentrale in Kassel. Weitere Informationen unter www.e-impuls.de


Praxis

Berufe - Teil 2: Ein Landwirt muss früh aufstehen

Der Wecker klingelt um halb fünf. Noch einmal kurz ins Kissen kuscheln, dann heißt es raus aus den Federn. Im Stall warten 50 Kühe. Und in zwei Stunden kommt der Milchsammelwagen um die Milch abzuholen - Alltag für die Landwirte.

Für Martin Obermayer war schon immer klar, dass er irgendwann den Hof seiner Familie übernehmen wird. Als einziger Sohn wurde er nie gefragt ob er lieber etwas anderes machen möchte. Ganz anders seine Frau Birgit - sie war Bankkauffrau, als sie ihren Martin kennen lernte. Ihm zuliebe tauschte sie die Geldmünzen gegen Melkmaschinen. Und seitdem hat sich ihr Leben gewaltig verändert. "Wenn ich krank werde, gibt es niemanden, der mir weiterhin ein Gehalt überweist", sagt Birgit Obermayr. "Mit kitschig-idyllischen Fernsehserien hat das nichts zu tun."

Keine Zeit zum Grübeln

Viel Zeit sich darüber den Kopf zu zerbrechen hat sie nicht. Es ist kurz nach sieben - höchste Zeit, die Pausenbrote für ihre Söhne Korbinian und Johannes zu schmieren. In ein paar Minuten wird Martin zum Frühstücken in die Küche kommen. Danach steht die Büroarbeit auf dem Programm. Die Obermayrs müssen einen Haufen Anträge ausfüllen, Dünger und Spritzmittel bestellen und den Tierarzt anrufen. Ihr Arbeitstag ist genau durchgeplant. Nur so lässt sich die viele Arbeit bewältigen.

Landwirt zu sein bedeutet, an sieben Tagen in der Woche mit den Hühnern aufzustehen und immer abrufbereit zu sein. Es kommt schon vor, dass die Obermayrs um Mitternacht ins Bett gehen und eine Stunde später wieder auf den Beinen sind, weil ein Kälbchen krank ist. Zur Erntezeit schlafen die Bauern oft nur ein paar Stunden. "Manchmal kriegt man da schon die Krise", gibt Bauer Obermayr zu, "aber da muss man durch."

Flecki und Liliput

Um die Kälbchen auf dem Hof kümmert sich Birgit Obermayr. Sie strahlt, wenn sie durch die "Säuglingsstation" des Bauernhofs führt. Kein Wunder, schließlich sind die Mini-Kühe ja auch extrem niedlich. Drei Mal am Tag gibt es für Flecki, Liliput und Co einen Liter Milch aus einem Eimer mit Riesennuckel.

Ihr Mann Martin arbeitet derweil auf dem Feld oder im Wald. "Unser Leben richtet sich nach den Jahreszeiten", sagt er. Am liebsten mag er den Winter. Weshalb? "Weil da der Stress nicht so groß ist." Im Frühling und Sommer geht es dagegen oft richtig zur Sache. Wenn Regen droht und die Ernte eingebracht werden muss, entscheiden oft Minuten.

Unter www.geolino.de gibt es noch weitere Berufsbilder und die dazu passenden Ausführungen.


Weiterbildung

Sicherung der Rechte von Kindern in pädagogischen Einrichtungen

Der Deutsche Kinderschutzbund Landesverband Niedersachsen bietet pädagogischen Einrichtungen mit seinem Projekt „Rechte von Mädchen und Jungen in Einrichtungen“ Unterstützung zur Sicherung der Rechte von Kindern und Jugendlichen in pädagogischen Einrichtungen.

Hintergrund ist das Bundeskinderschutzgesetz (BKiSchG), welches alle pädagogischen
Einrichtungen, die eine Betriebserlaubnis benötigen, auffordert, sich erneut mit dem Thema
Schutz vor Gewalt auseinander zu setzen, vorhandene Schutzkonzepte zu überprüfen bzw.
neue zu etablieren. Die Erarbeitung institutioneller Schutz-Konzepte zur Umsetzung des
§ 45 Abs. 2 SGB VIII zielt dabei auf die Ebenen der Prävention und der Intervention. Zum
einen sollen die Einrichtungen geeignete Verfahren zur Sicherung der Rechte und zum
Schutz vor Gewalt etablieren, zum anderen Methoden der Partizipation umsetzen und
Verfahren der Beschwerde in persönlichen Angelegenheiten erarbeiten.

Das Projekt arbeitet zur Sicherung der Rechte von Kindern und Jugendlichen in pädagogischen Einrichtungen anhand folgender Themen:
Sexuelle Gewalt gegen Kinder in Einrichtungen: Präventions- und Interventionsansätze Bundeskinderschutzgesetz (BKiSchG): Auswirkungen auf betriebserlaubnispflichtige Einrichtungen Partizipation von Kindern und Jugendlichen Beschwerdemanagement Das sexualpädagogische Konzept Vermittlung von Wissen über Kinderrechte für Kinder und Jugendliche Sexuelle Gewalt unter Kindern und Jugendlichen (Risiko-) Analyse der Einrichtung zum Schutz vor Gewalt Umgang mit fachlichem Fehlverhalten Migrationssensibler Kinderschutz Kinderschutz für Mädchen und Jungen mit Behinderungen
Das vom Niedersächsischen Ministerium für Soziales, Frauen, Familie, Gesundheit und
Integration geförderte Projekt unterstützt Einrichtungen und Verbände in Niedersachsen
bei der Umsetzung der neuen Regelungen des BKiSchG und der nachhaltigen Implementierung eines institutionellen Kinderschutz-Konzeptes.

Vordergründig richtet sich das Angebot an folgende Einrichtungen: Krippe, Kita, Hort,
Tagespflegestelle, stationäre und teilstationäre Jugendhilfe bzw. deren Verbands- und
Fachberatungsebene.

Die Informations- und Qualifizierungsveranstaltungen richten sich an:
Träger und Leitungen haupt- und ehrenamtliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter Kinder und Jugendliche Eltern
Präventionsstelle Kinderschutzkonzepte
Dipl. Sozialwiss. Marlies Kroetsch
Escherstr. 23
30159 Hannover
Telefon: 0511 444075
kroetsch@dksb-nds.de

Quelle: www.familien-in-niedersachsen.de


Nussfrei - ja oder nein?

Hochgradige Allergiker, die schon auf Spuren von Nüssen oder Erdnüssen reagieren können, müssen nicht nur beim Verzehr von Lebensmitteln vorsichtig sein, sondern auch im Umgang mit Menschen und Gegenständen, die Kontakt mit den Allergenen hatten. Das betrifft neben der Verunreinigung von industriell oder handwerklich hergestellten Lebensmitteln auch den eigenen Alltag und das öffentliche Leben.

Ist es wirklich notwendig, dass bei einem anaphylaxiegefährdeten Kind mit Erd-/Nussallergie alle anderen Kinder im Kindergarten oder in der Schulklasse auf Erd-/Nüsse verzichten?
Reicht es nicht, wenn das betroffene Kind selbst keine Erd-/Nüsse isst?
Haben Eltern nicht das Recht, über die Ernährung ihrer Kinder selbst frei zu entscheiden?
Darf der Kindergarten/die Schule da überhaupt eingreifen?

Die Meinungen darüber gehen auseinander. Bei wirklich hochgradigen Allergikern, die bereits anaphylaktische Reaktionen hatten oder bei denen die Blutwerte vermuten lassen, dass eine schwere Reaktion zu befürchten wäre, gibt es aufgrund der hohen Gefahr von Kreuzkontamination keine Alternative. Hinzu kommt die Tatsache, dass diese Kinder meist unter Ängsten aufgrund ihrer Allergie leiden, so dass neben der gesundheitlichen Beeinträchtugung auch eine seelische Beeinträchtigung zu befürchten ist - soll heißen: Ein erdnussallergisches Kind, das Erfahrungen mit anaphylaktischen Reaktionen gemacht hat und in dessen Nähe im Klassenraum Erdnüsse verzehrt werden, fühlt sich zutiefst verunsichert und bedroht, es verlässt wahrscheinlich panisch den Raum und kann nicht am Unterricht teilnehmen. Situationen, in denen ein solches Kind "aus Spaß" mit einem Snickers bedroht wird, bedeuten Todesangst für das betroffene Kind. All dem kann man entgegenwirken, indem man von vornherein alle Lehrer*, Kinder und Eltern über die Lebensgefahr für das betroffene Kind aufklärt und sie mit ins Boot holt.

Die anderen Kinder haben übrigens meistens keine Probleme damit. Für sie ist es normalerweise völlig selbstverständlich, dass sie ihre/n Mitschüler/in nicht in Lebensgefahr bringen wollen. Es sind die LehrerInnen oder ErzieherInnen und die Eltern, die oftmals - trotz Aufklärung und klaren Worten - ein Erd-/Nussverbot als überflüssigen und massiven Eingriff in die Entscheidungsfreiheit und als starke Beeinträchtigung der nicht-betroffenen Kinder ansehen.

ALLERDINGS: Es gibt ganz viele Beispiele von Kindergärten und Schulen, in denen LehrerIinnen und ErzieherInnen sowie Eltern und Kinder alles dafür tun, das allergische Kind nicht zu gefährden und es in alle Aktivitäten einzubeziehen. Denen sei an dieser Stelle ein herzliches DANKE ausgesprochen, denn sie wissen vermutlich gar nicht, was das für das Kind und seine Eltern bedeutet!

Acht Argumentationshilfen für einen erd-/nussfreien Klassenraum* (pdf-Download)

Quelle: www.nussallergie.de


Gesundheit

Selbstverständlich unterschiedlich

Wie Inklusion in der Praxis tatsächlich funktionieren kann, zeigt der vom nifbe-Regionalnetzwerk Mitte produzierte Film „Selbstverständlich unterschiedlich! Wer Inklusion will, (er-)findet Wege" auf.Auf beeindruckende Weise dokumentiert er die inklusiven Ansätze und Facetten der pädagogischen Arbeit in der Kita Rut-Bahlsen-Zentrum der Landeshauptstadt Hannover.

Neben Aufnahmen aus den unterschiedlichen Bereichen der Kita (Krippe, Kita, Hort, Beratungszentrum) wird auch die wissenschaftliche Sicht in Form von Interviews aufgegriffen. Auf diese Weise werden im Film Theorie und Praxis eng miteinander verwoben.

Der Film unternimmt den Versuch, Inklusion als selbstverständlich darzustellen und Anregungen zu liefern, wie in der pädagogischen Fachpraxis inklusiv gearbeitet werden kann. Inklusion ist ein von Menschen gestalteter Prozess – darum kommen in diesem Film viele Menschen zu Wort. Das Konzept zu diesem Film ist in einem gemeinsamen Prozess mit der städtischen Kita Rut-Bahlsen-Zentrum, der Beratungsstelle für Inklusion in der Kita Rut-Bahlsen-Zentrum, der Hochschule Hannover, der Medienwerkstatt Linden sowie dem nifbe Regionalnetzwerk Mitte entstanden.

Der Film eignet sich für den fachlichen Diskurs in Teams, für Fort- und Weiterbildung sowie zum Einsatz in der Ausbildung von pädagogischen Fachkräften in Fachschulen und Hochschulen und bietet vielfältige Anregung für die konkrete Praxis. Im Bonusmaterial sind die Interviews in ausführlicher Form sowie Arbeitsmaterialien als Vordrucke zur weiteren Verwendung enthalten. Der Film ist für 10 Euro incl. Versand im Online-Shop des nifbe zu bestellen.

www.nifbe.de